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Seite 10 Nummer 1084 spielt immer wieder die Gestaltung des Marktes im Inneren mit. die, ob man will oder nicht, von der Luslbar- kcitssteucr abhängig ist. Man verrät kein Geheimnis, wenn man von der prekä¬ ren Lage auch eines zweiten großen Konzerns spricht, von der Phoebus. Es hat gar keinen Zweck, wie das einige Blätter tun, diese Angelegenheit zu einer politischen Aktion ersten Ranges zu Stempel i. Letzten Endes ist auch hier, wenn man genau hinsieh*., die Lustbarkeitssteuer eine Wurzel des großen Übels, so daß es absolut verständlich ist. daß die Spitzenorganisation im selben Augenblick, wo uns die Regierung den Schatz des Kontingents nehmen will, ihre energischen Forderungen auf steuerpolitischem Gebiet stellt. Die große Propaganda, die jetzt mit Broschüren und Bild¬ streifen eingelei¬ tet wird, wird ihre W irkung nicht ver- Sie muß, wenn nicht den absolu¬ ten Abbau. so doch zum mindesten eine starke Sen¬ kung der Steuer zur Folge haben, denn nur damit wäre der Boden geschaffen. auf dem sich der deut¬ sche Film sozu¬ sagen neu ent¬ wickeln könnte. Allerdings ge¬ hört zu dieser neuen Entwick¬ lung auch in ir¬ gendeiner Form der Schutz der heimischen Indu¬ strie, eine Art von Kontingentierung, ganz gleich, ob sie in Form einer Beschränkung der Einfunr oder in einer Einschränkung der Produktion überhaupt besteht. Man spricht in maßgebenden Kreisen davon, daß die Höchstzahl aller Film.* — in- und ausländischer Her¬ kunft — für den deutschen Markt dreihundertfünfzig be¬ tragen dürfe. Wie man diese Zahl nun erreichen will, das w-ird Sache der Beratung im kleinen Kreise sein, die von öffentlichen Erörterungen vorläufig nicht gestört werden darf. Daß eine derartige Kontingentierung aller Filme, die in Deutschland laufen, berechtigt und richtig ist, werden auch die Amerikaner nicht bestreiten, die ja gerade im Augenblick mit der Gewaltpolitik der Fanamet ihre Er¬ fahrungen gemacht haben. Man hat die Auflösung der Fanamet im vertraulichen Kreis als bevorstehend angezeigt, hat sie öffentlich de¬ mentiert und dann schließlich wieder zugegeben. Für uns ist diese Angelegenheit wichtig, weil sie das praktische Eingeständnis dafür ist, daß auch rein ameri¬ kanisch geleitete und rein amerikanisch orientierte Unter¬ nehmungen in Europa keinen Bestand haben konnten. Es wird das hier hervorgehoben, um zu zeigen, daß Europa eben ein Land für sich ist, mit anderen Voraus¬ setzungen, das letzten Endes nach seinen eigenen Be¬ dürfnissen kaufmännisch organisiert und geleitet werden muß. Was würden wohl die Amerikaner dazu sagen, wenn wir heute in New York große Verleihanstalten errichten wollten, die nach deutschen Methoden geleitet würden'’ Man würde uns wahrscheinlich auslachen und würde un- mit Bestimmtheit Voraussagen, daß wir uns die Köpft einrennen. Als wir uns gestatteten, in Deutschland, wo die Ding« umgekehrt genau so liegen, diskret darauf hinzuweisen hat man gelächelt und mit einer Erhabenheit auf un herabgesehen, die sich jetzt durch die Praxis rächt. Wir haben uns nämlich, genau besehen, nie dagegen gc sperrt, amerikanische Filme zu spielen, waren nie da gegen, daß die Amerikaner hier Geschäfte machten. Wi wollten nur. daß das auf einer vernünftigen Basis gc schiebt, die der deutschen Industrie Lebensfähigkeit gib! während sie gleichzeitig den Herren aus New York Ge legenheit zu aus reichender Beta tigung verschaff Allerdings mu man das Wo; ,,ausreichend' richtig verstehe Wir halten kc :i Interesse an d>' Erschütterung d; s Marktes, an ein ' Überflutung, so-i- dern wollten ganz selbst verständ lieh mindeste s im eigenen Lau e mit im Gesch !t Es hat fast den Anschein, als h dieserStandpvi 1 auch bei dn Amerikanern je zt durchgedrung' • ist. Die Verhand¬ lungen in den letzten Tagen, die die maßgeben vn Leute der Paramount hier geführt haben, geben n ch dieser Richtung hin anscheinend gewisse beruhige de Garantien. Die First National und die Universal haben gleich ,n Anfang an ihre Politik in Deutschland und Europa ent¬ sprechend eingerichtet. Geht man auf diesem Wege der gemeinsamen Arbeit und Bearbeitung weiter, dann wird es zu einem Freund¬ schaftsverhältnis kommen, das Voraussetzung für Jas gute Geschäft ist. Denn, genau genommen, wollen wir alle doch eines, nämlich leben und leben lassen Eine gesunde deutsche Filmindustrie aber kann nur dann für die Dauer erreicht und gehalten werden, wenn es den Theaterbesitzern gut geht, wenn der Verleiher auf seine Kosten kommt und wenn der Fabrikant verdient. Allerdings nicht jene Phantasiesummen, die in d cm einen oder anderen Fall einmal erreicht wurden, nicht so. daß jeder Direktorposten mit einem Millionärseinkom- men dotiert ist. Diese Dinge werden sich schließlich schon ganz '° n selbst regeln. Daß es zu dieser Reinigung kommt, dazu dienen auch die an sich unerfreulichen Erscheinungen de letzten Tage, die eben ertragen werden müssen, weil der Weg zur Gesundung ganz naturgemäß durch eine wirt¬ schaftliche Krise führt, bei uns genau so wie in anderen Industrien ROD LA ROCQUE und PH1LLIS HAVER in dem P.D. C.-Film der National „Brigadier Cirard“