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Der Kinematograph (November 1927)

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Seile 36 Kmcmototirnpfi NuntHier HW und alles, was mit ihm z.usamnu-nhnngt. die rechte Volks¬ tümlichkeit auf kommen? Von dem Reinteclnischcn sei hier ganz abgesehen: möge man die viragiertep Filmbilder, das Imbibitionsver¬ fahren. das Phänomen der Solarisation der Umkehr¬ emulsionen, die Vorzüge des panchromantischen, ultra- st nsibi I isicrtcn Film: und die Autochromplattcn der Sensitomctrie nicht weiter beanstanden, denn da sind die Fachleute unter sich. Andere technische Ausdrücke, die bereits in weitere Kreise gedrungen und Gemeingut vieler Gebildeter geworden sind, verdienten indessen sehr wohl eine baldige Verdeutschung. Man denke an Positiv, Negativ, Objektiv, Diapositiv, Perforation, hriktion, Diaskop. Epidiaskop. Kondensor, Küvette, Optik, Ama¬ teur. Sparte. Soft-Fokus, Cash (Kasch), ferner an Rheostat. Regulator. Relais. Akkumulator. Batterie und ähnliche Begriffe aus der Elektrizilätslehre; alle sind sie blutleere Fremdlinge, die dem deutschen Gemüt nicht,, zu sagen haben, armselige, dürftige Sprachgehilde. die ihrer Erlösung aus fremder Fesselung harren. Waru"- werben die Fachgenossen nicht um sprachgewandte Mit¬ arbeiter etwa durch Preisausschreiben oder dgl., muH die unausbleibliche Verdeutschung erst wieder von anderer Seite ausgehen? Rechi buntscheckig schillert das Verzeichnis der am Film Wirkenden. Da sind neben den Darstellern großen und kleinen Formates, neben Chargen und Typen, neben Partnern und Partne-innen die Stars, die Episodistcn und die Komparsen, ferner Regisseure, Manager und die anderen Kapazitäten. Noch immer wird uns vom Repertoire und von Pre¬ mieren berichtet, obwohl wir längst den Spielplan und die Erstaufführung haben und das Premierenpublikum schwerlich etwas anderes ist als die Besucher einer Erstaufführung. MuH der Erfolg stets nur sensationell, der Applaiw spontan, die Situationen interessant, die Aufnahmen enthusiastisch, die Filmdiva faszinierend sein? Es i-t langweilig, solche abgedroschenen Beiwörter immer \\ ic der vorges.-tzt zu bekommen: die deutsche Sprache o eine der reichsten der Welt und bietet Werturteile lliillc und Fülle. Was soll uns ein Qualitätsfilm bedeuten ein Tende azfilm. ein Scxualfilin. ein Gratisfilm, ein Sen sationsfiln . ein Suprafilm oder gar ein Super-Monumca lal-Riesenfilm? Läßt sich nicht das alles klarer, an .spruchsloser und liebenswürdiger in reinem Deulsi • ausdrückcn? Hat schon jemals ein Fachblatt über eine Gcschichtsfilni geschrieben, kennen sic nicht alle gan ausschließlich den historischen Film? Man hat fast da Gefühl, als scheute sich der Filmschriftstcller, einen chi liehen deutschen Ausdruck zu gebrauchen, als hätte ■ Grund, irgend etwas Unangenehmes zu verschleiern. beider muß ich dem Leser nun. um meine Ausführung kräftiger unterstreichen zu können, eine kleine Blüte lese geschmackloser fremder Wörter und Wendung 1 vorsetzen. Manche stellen fast eine Verhöhnung <1 deutschen Sprache dar: alle sind sie mühelos aus A. sätzen von Filmzeitschriften der letzten Wochen ui J Monate gesammelt und ließen sich nach Belieben o Da wird gesprochen von Reportagepflicht der Pres von amerikanischer Mentalität, von einer Analogie r Expansion, von gemeinsamer Exploitation, von Gcnct • < oensive gegen die Vergnügungssteuer, von Revirem. it im Vorsitz, von einem Kontingen'.problem groß r Aktualität, vom Raffinement des Milieus und der All •- Sphäre im Film, von minutiös durchgefeilten Passat n. von Bildern phänomenaler Delikatesse, von einer ki 1- vierten. dem Niveau des F’ilmes adäquaten musikalis* v« Illustration, von der Filmadaplion eines Romans, von er Nene Meleor-Filmlampen Nr.703 Gleichzeitig für alle Stromarten r * ^ 'W Parallele Kohlenstellung, daher — selbsttätig Neuartige, bestens bewährte Zündung (D. R. G. M.) Leichte Beweglichkeit / Geringes Gewicht Für Stromstärken bis 60 Ampere Meteor-Lampen Ges.m.b.H. Siegen in Westfalen