Der Kinematograph (November 1927)

f.:iirtnnlogrnpO Sille [«roßen Skala mimischer Valeurs, von kulturierlcr Szencnlührung, von dezidicrlcr Absage, vom Rezipro- zitätssvstcm und von einem seriösen Beobachter. Da werden Sätze verbrochen wie diese: der Film ist ein eminenter Kulturpropagandafaktor. doch ist die Lukra- tivität seiner Herstellung zweifelhaft; die Resultate einer ingestellten Enquete («eben einen interessanten Einblick in die Psyche des Publikums: Amerikas Filmindustrie ist stark durch phänomenale Zentralisation, bei uns gibt es tu viele individucü'c Produzenten: wenn unsere Filme 'iht reüssieren, müssen wir andere Möglichkeiten ven¬ tilieren: an Stars herrscht exorbitantes Überangebot; der Amerikaner liebt das Sensationelle, vor allem suggestive •.rotik. die seinen unterernährten Scxualhungcr imaginär -ilöst: die professionellen Moralverhcsscrer reagieren nit anormaler Sensibilität (was mag die Sensitisil.it >>n der Sensibilität unterscheiden?) auf gewöhnliche Suggestionen; die oben gefällte Hypothese oder das tilemma eines undank- menticren, prolongieren, korrumpieren, komprimiere' postulieren, akquirieren, akzentuieren, polemisieren. *\r chronisicren. panoramicren. kinematographieren. so in und iert das in einem fort, die Beispiele ließen sich (lug Midoppcln und verdreifachen, die entsprechenden den' sehen Begriffe, die unschwer Sei der Hand warn scheinen den Verfassern unbekannt zu sein Gewisse Modewörter wie Milieu. Niveau. Atmosph.o und neuerdings kultiviert (welche feine ..Nuance m kultiviert von kulturiert unterscheiden?) werden im Cb. ■ maß und bis zum Überdruß angewendet. Recht cntbel i liehe und nichtssagende l.icblingswörtcr der F’ilmspracn sind Moment. Faktor. Komponente. Exponent (..die pro minentesten Exponenten der Fachindustrie"I. Koeffizient Resultante (..Resultante der politischen Verhältnisse und Potenz („eine Fülle darstellerischer Potenzen"! All diese Begriffe stammen aus der Mathematik und sollte billiger Weise auf ihre mathematische Bedeutung Kriti lk. die jeder Pervci nd Pikanteric bar. hronistisch zu morj n licht; cs gibt k< iität omierteres und unteres Publikum als as am Kurfürstendamm: ulen Stoff, wie die U-istersinger. haben di« chuilcsehiichcr sterili- ert; die Szenen sind ets mit einer immanen- •n Dvnamik geladen, die nnier wieder in glän- ■nd vorbereiteten Ex- osionen oder Tcilcffek- n ihre Ventile hat; das vpische der Schaffcns- eologie der Photoama- ure kann man in dem ■ inzip der erst im Po- * i v endgültig kompo- erten Bildhaftigkeit ■minieren usw. Erschreckend herrscht f der ganzen l.inie die c! bekämpfte und ver¬ kittete ieren-Senche: ■ihilisieren. investieren, duzieren, terminieren. K/eptieren. realisieren, i visieren. mißkreditic- ■ n. paralysieren, doku- ichränkl hleihcr sonstiger Sprache s I ichts als uhclstei klang. Seihst Mischeinen uncntbchrlic! e Facfau« drücke, z. B. die mi Photo und Kino zusam niengesetzten, ließen sic durch Lichtbild und Ftlr allemal passend verdeut sehen. Das aus der Fnglischcn stammend Film hat sich gut ein gedcutscht und NEG/ TIVE sich die Mehl heitsform „Filme" .1 Stelle der frühere „Films" durchgi als Lehnwort hat «eheißen ORIGINAL für Atelieraufnahmen PANCHROMA gelbgrün-u. rostempfindlich GENERALVERTRETER: BOLTEN-BAECKERS BERLIN SW 68 LI NDENSTR-32*34 1. daß s derartige Abkürzungen wie Photo. Kino. Auto Radio. Akku usw.. di< iinlcughar der Bequem iichkeit entgegenkom men. aus der Umgangs spräche schwer werdet ausmerze.1 lassen; den noch sollten in emsige meinten lin der Kunst spräche: seriösen) Auf Sätzen solche undcut sehen Wortstummcl ver mieden werden. TRIOPLAN F:3 Spezial - Anastigmaf von außerordentlich hoher Lichf- sfärke für Kino-Aufnahme-Apparate urd Kino-Proiektion Brennweite von 35 mm bis 1 ÖO mm Bilder -von überraschender Schärfe u. Klarheit Katalog Nr. 5 kostenlos Optisch - Mechanische - Industrie - Anstalt, Hugo Meyer & Co, Görlitz I. Schl.