Der Kinematograph (February 1928)

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Seite 8 Nummer 1094 sind zu erwähnen: die Finanzierung on Pathe durch Das erfolgreiche Schauspiel von Channing Pollok Blair & Company, der Verkauf mn 150 000 Aktien der ..The F.nemy' (..Der Feind"), das durch ein volles Jahr Loew-Theater durch ein Syndikat, ccr Verkauf von im Times Square Theatrc gegeben wurde, ist als Film Para-Famous Players sechsprozentigen Bonds im Aus- bearbeitet worden. Der Film spielt in Wien während des maße von 16 Millionen, die Übernahme von Loewschen Weltkrieges, zeigt Vorkommnisse während des Welt- Obligationen im Betrage von 15 Millionen Dollar, von krieges und Bilder des Elends in Wien. Der Film ist eine Obligationen der Kcith-Gesellschaft im Betrage von 10 Tendenzarbeit, die den Frieden zwischen den Nationen Millionen: der Verkauf von 2 Millionen Dollar sechs- predigt und pazifistisch aufgezogen ist. F.r wurde von prozentigen Bonds der Universal, von 6 Millionen sieben- Fred Nihlo gedreht, reicht iedoch an das Theaterstück prozentigen Bonds von Pathe. ferner d. r Verkauf vor nicht heran. Er gibt wohl ein ausgezeichnetes Bild der Aktien im Werte von I Millionen der U. A. Thcatrv vor der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand in Circuit, von 6.4 Millionen sechsprozentigen Bonds des der österreichischen Hauptstadt herrschenden Fröhlich- Fox-Thcatcrs in Detroit, von 2 Millionen sechsprozen- keit. verweilt jedoch zu lange bei den Schrecken der tigen Bonds des Roxy-Thcatcrs usw. Der mit großer Kriegserklärung. Der Film wird als eine Liebesgeschichte Spannung erwartete Film Charles Chaplns „Der Zirkus . .ingekündigt, doch ist nicht viel von Liebe darin zu ent- dessen Herstel- decken. Lillian lung durch die Flucht Charlies aus Kalifornien eine unfreiwillige Unterbrechung erfuhr, hat das Rampenlicht am Broadway er¬ blickt. Chaplin bleibt der alte lustige Spaßma¬ cher. der. angetan mit den Attribu¬ ten. die untrenn¬ bar mit seiner Komik verbunden sind, nichts von seiner Wirksam¬ keit eingebüßt hat. Seine bei diesem Film ver¬ wendete Kleidung besteht aus einer weiten grauen al- ten Hose, einer bernhari» goetzke , braunen schecki- in „Schald.» u gen Weste, einem alten cutawayartig gebau.en Rock, einer grellen Kra¬ watte. einem steifen Hut mit schmaler Krempe. Schuhen, die nie vor einem Schuhputzer Gnade gefunden haben, und einem Rohrstock. Diese Kleidung ist in der Auslage des Department Store der Gebrüder Gimbel am Broadway zu sehen und zieht die Aufmerksamkeit der Tausende, die dort stünd- _ Gish. die die Rolle eines Weihes gibt, das sich verkauft, um ihr Kind vor dem Hungertode zu retten, macht den Film, der mit überaus sentimen¬ taler Mitteln und einer gewissen Dumpfheit arbei¬ tet. nUrcssanter. Gegenüber die¬ sem recht düste¬ ren. wenn auch künstlerisch erst¬ klassigen Film wirkt der im Co- lony Theatrc ge¬ gebene Universal- Film ..On your Toes" („Auf den Zehenspitzen' ) mit Reginald Den- I JENNY HASSELQUISY n V als ein herzer- p»l.«i am Zo..| Phot, ut* u*arufamft\ quiekendes Stahl¬ bad. Obwohl die Geschichte ment besonders originell ist und die Handlung sich manchmal etwas langsam abwickelt, besitzt er doch eine Reihe von ausgezeichneten Szenen, die neben hervor¬ ragend gutem Spiel den Film über das Niveau der Durch¬ schnittsunterhaltung hcrausheben. Die Szine. in weichet Reginald Denny für die Meisterschaft im Boxen trainiert und durch den Besuch seiner Großmutter überrascht wird. lieh vorbeispt-zieren auf sich, die diese Embleme Chapiinscher Komik bewundern und ehrfurchtsvoll an- staunen. Das zeigt mehr als alles die Popularität und die Beliebtheit d : eses unnachahmlichen Künstlers. Zweifel¬ los sind manche Längen in dem neuen Film, aber als Ganzes muß er als recht gelungen bezeichnet werden. Der Erfolg ist berauschend und scheint den „Goldrausch"- Taumel noch übertreffen zu wollen. Chaplin gibt einen abenteuerlichen, lustigen Land¬ streicher. der in einen Löwenkäfig geraten ist und nun die gefahrvolle Situation, in der er sich befindet, in der denkbar komischsten Weise ausnützt. Er verläßt als Besieger des Löwen den inzwischen von der Dompteuse des Zirkus geöffneten Käfig mit großer Beschleunigung, da der bis dahin gutgelaunte Löwe Anstalten macht, sich des Gastes energisch zu erwehren. Von den Zirkusclowns lernt er die Späße. Chaplin .st natürlich wieder der Tölpel, der komisch wirkt, weil er alles falsch macht. Insbesondere die Episode, da er ohne Absicht alle Tiere eines Zauberkünstlers befreit und dessen ganze Tricks zum Besten gibt, ist von überwältigender Komik. die ihn für einen Tanzlehrer hält, worauf er sofort den Trainingplatz in eine Tanzschule verwandelt, ist von köst¬ lichem Humor. Reginald Denny. der sich vom Tanzlehrer in einen Preisboxer verwandelt, spielt seine Rolle geschickt und erheiternd. Das Bild zeigt vielleicht den schönsten Boxkampf, der je in einem Film festgehalten wurde. Barbara Worth ist ebenso wirksam als anziehend; Mary Carr und Hayden Stevenson spielen mit gewohnter Routine. Der „Prolog " stirbt! Das ist die Nachricht, mit der die Provinz New York überraschte. In der Provinz sind im Laufe der letzten Jahre eine große Anzahl Bauten mit riesigen Bühnen und architcktolisch sehr herausgeputzten Zuschauerräumen entstanden. Die Kosten dieser Häuser sind so hoch, daß die Belastung durch den Prolog, dessen Fülle nach Ncw-Yorkcr Muster die Hälfte des Programms beanspruchte, nicht mehr getragen werden kann. Ein paar Kinos versuchten es ohne diese Beigabe, nur mit musikalisch gut untermalten Filmen, und siehe da — cs ging auch so Stephen Carr. der Sohn Mary Carrs. wird sich ebenfalls dem Film widmen, allerdings bei einer der kleinen Firmen.