Der Kinematograph (February 1928)

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Seite 10 Nummer 1095 wüsteten Gebiete zugcfuhrt wurden. — Du-ch Unter¬ brechung der Eisenbahnlinie Algier—Oran. auf der viele Frückenübergänge beschädigt waren, konnten allerdings viele Städte nicht mit Filmen versorgt werden, so dali zahlreiche Kinos gezwungen waren, ihre Plcrten bis zur Behebung der Verkehrsschwierigkeiten geschlossen zu halten. Sehr bemerkbar machte sich anläßlich der Wetterkata¬ strophe das Fehlen einer Organisation zur Au nahmc loka¬ ler Aktualitäten. Lediglich eine Agentur in Paris ließ Auf¬ nahmen der großen Verwüstungen anfertigen. Diese Bilder sind in die aktuellen Wochenberichte von Paramount und Auhert aufgenommen worden. Da der Operateur eigens aus Frankreich herretsen mußte, konnte es natürlich nicht dazu kommen, unmittel¬ bare Bilder von der Katastrophe zu gewinnen. Nunmehr soll ein Aktuali¬ tätendienst für Nordafrika orga¬ nisiert werden, der imstande ist. alle Geschehnisse von Bedeutung sofort auf den Film zu bringen Zur Filmtätig¬ keit in Nordafrika ist zu bemerken, daß McDurec in Algerien einen Film drehen will, dir den Titel „Der Wunsch” trägt. Die Hauptdarstel¬ ler sind Mary Serta und Olaf Fjord. In Meknes ist eine französische Filmexpedition tätig, die für In¬ ternational Film Paris die Außen¬ aufnahmen zu dem Film „Im Schatten des Harems' dreht. L6on Mathot. der Regisseur, spielt auch die männliche Hauptrolle. Weitere Hauptdarsteller in diesem Film sind: Louise Lagrange, die in Deutschland aus „Lolottz. das Modell" bekannt ist. Jackie Mounier. die im „Schachspieler” auffiel. und Ma¬ dame Kolb von der Comedie frantaise, ferner Rene Maupre, Robert Merin und ein Algerier. Bouziane. Einen vollen Monat dauern die Aufnahmen in Meknes. i-nd Fex. der Gcneralresident hat Formationen der marok¬ kanischen Reiterei zur Mitwirkung zur Verfügung gestellt. Anschließend wird Mathot in der herrlichen algerischen Lindschaft von Laghonat ar.»eiten. Dieser große Film wird unter der neuen französischen Marke „Franco-Film” ht rauskommen. Dimitri Kirsanoff hat einen Kulturfilm fertiggestellt, be¬ titelt „Afrikanische Impressionen". Dieser Film wurde von dem bedeutenden Kameramann J. Krüger, der sich ja auch in Deutschland großen Ansehens erfreut, in Tunesien, Algerien gedreht. Viele Bilder stammen aus der Sahara. Bei dem Thema Kulturfilme ist von dem großen Erfolg der Ufa-Kulturfilme zu berichten, die von der ACE her¬ ausgebracht wurden, z. B. der hübsche Katzenfilm und „Die Wunder des Meeres” u. a. M. Hervil hat kürzlich in der Sahara die Aufnahmen für den Film der Cineromans „Prinz Johann” gedreht. Die Hauptdarsteller sind Dalsace und Renee Heribcl. In der Alhambra in Algier ist Jacques Lerner, der in Amerika bei Fox den Film „Der sprechende Affe" gedreht 1 at. in dem Bühnenstück gleichen Titels aufgetreten. In Algier kam es zu einem kleinen ..Tarifkampf”. Der amtlichen Vorschrift entsprechend, muß zu jeder Vorstel¬ lung ein Feuerwehrmann und ein Agent des Sicherheits¬ dienstes anwesend sein. Der Mann der öffentlichen Sicher¬ heit erhielt bisher zehn Francs täglich für den Kinodienst. Jetzt wird aber eine Preissteigerung auf fünfzehn Francs verlangt. Die Kinobesitzer, die sich dagegen wehren, daß das Lichtspielgewerbe von allen und jedem als die mel¬ kende Kuh betrachtet wird, halten die Vergütung des Dienstes mit zehn Francs für völ ig genügend. Vorläufig ist cs beim alten geblieben, aber die Forderung ist immer noch in der Schwebe. In Algier hat kürzlich das Splendid-Cinema einen Film mit Larry Scmon als Hauptdarsteller gebracht. Bei dem Film, der eine Kriegs¬ parodie ist. mußte der Titel „Zigoto, der Soldat" in „Zigoto im Manö¬ ver" abgeändert werden. Die Be¬ arbeitung hat die Schauplätze, die eigentlich die fran¬ zösische Front sind, nach Ka¬ nada verlegt. The- atcrbcsitzer und das Publikum wol¬ len nach den vie¬ len Unzuträglich¬ keiten. die cs bei der Vorführung verschiedener Kriegsfilme gege¬ ben hat. von Kriegsfilmen nichts mehr wis- nordafrikanischen Kinos zirkulierten noch mehrere Ko¬ pien von „Mare Nostrum”. Die Agentur von Gaumont- Mctro-Goldwyn hat diese Kopien gemäß des den deut¬ schen Theaterbesitzern gegebenen Versprechens zurück¬ gezogen. In den algerischen Kinos waren zu Jahresanfang die deutschen Filme sehr gut vertreten. So wurden, nachdem die Erstaufführungen erledigt waren, u. a eingc ctzt: „Czardasfürstin”, „Geiger von Florenz". „Faust", „Ma- non". In Oran und Sidi Bel Abbes wurden „Die sieben Töchter der Frau Gyurkovics”. „Das Fräulein vom Amt” „Boxerbraut" und „Die Verrufenen” eingesetzt. Die nordafrikanischen Filmkreise haben die Verord¬ nung. daß der reguläre Film bis 1930 verwendet werden darf, mit Genugtuung aufgenommen. Sie hoffen, daß bis dahin die ganze Maßnahme bezüglich der Verwendung des unentflammbaren Films verschwinden wird. Der unentflammbare Film entspricht noch nicht den Anforderungen, die die Industrie und das Lichtspiel¬ gewerbe an ihn stellen müssen. Vorführer, die schon mit schwer entflammbarem oder unentflammbarem Film gear¬ beitet haben, klagen darüber, daß die Filmstreifen aus diesem Material so zart behandelt werden müßten, als wären sie von Glas. Sehr großes Interesse wird den Aufnahmen entgegen¬ gebracht. die Alexander Wolkofi mit seiner Filmexpedition für den Ufa-Film „Geheimnisse des Orients" in Tunesien jetzt drehen wird.