Der Kinematograph (February 1928)

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22. Jahrgang, Nr. 1096 Berlin. 19. Februar 1928 Nr. 1096 * Berli fr+**£*t?**«»& n Berlin wird augenblicklich. \ delt. in dem ein klei¬ nes Mädel namens Hilde Scheller eine vielumstrittcne Rolle spielt. s den Tages» edprozeß des Anzeige und dann e zunächst mit keinci starke Beachtung in der Öffentlichkeit gerade bei ernsthaften Leuten sicherte, war das Milieu, das sich dort offenbarte, eine Verwilderung und Ver¬ flachung der Sitten, wie man sie. selbst denkt, eigentlich nicht für möglich gehalten hätte Hs sollen hier keine ■ »zialpoli tischen Be Pachtungen angestellt werden, sondern es handelt sich um die unwidersprochene Tat¬ sache. daß man die¬ sem jungen Menschen¬ kind und auch dem Angeklagten noch während der Gcrichts- • rhandlungen Film- mgeböte gemacht hat. die nach übereinstim uiender Ansicht aller Beteiligten nur aus dem Grunde erfolgt sein können, weil man aus diesem Scnsa- •u'nsprozeß einen noch sensationellen Film Hachen wollte. Als man damals Domela engagierte, erfuhren die berufenen Vertretungen der In¬ dustrie leider so spät von dem Fall, daß *|eh ein energisches Durchgreifen nicht Hehrermöglichen ließ. Heute liegt der Fall anders. Es ist cigcnt- “ch nicht mehr er¬ schienen, als die erste i paar Pressenotizen, also etwas, was al.zu großen Verlusten für die be¬ treffende Firma ver¬ bunden ist. Die Spitzenorgani- satior hat darum schon jetzt einstimmig eine Erklärung abge¬ geben. die dahin zielt, daß Filme, die sich cntwece" mit diesem Prozel: beschäftigen oder r Pri- Hildc Scheller mitwir- kcn. n cht aufgeführt werden sollen. Man hat diesem Wunsch dadurch einen starken Rückhalt ge¬ geben. daß man gieichzc tig beschlos¬ sen hat. von \ er- leihcrn. die einen der¬ artigen Film vertrei¬ ben. keine Ware mehr zu bez ehen und um¬ gekehrt einem Thea- tcrbesi.zcr der etwa einen derartigen Film vorführt, keine Ware mehr zu liefern. Es kann nicht scharf genug betont werden, daß diese Filme, ganz gleich, ob sic „Ent¬ gleiste Jugend" oder ..Drei Schüsse in der Nacht" heißen, nicht als reguläre Erzeug¬ nisse der Filmindustrie angesprochen werden können. Die Industrie in ihrer Gesamtheit hat viel zu viel Ver¬ antwortungsbewußt¬ sein. als daß sie sich zu derartigen Experi¬ menten. die auf ein gewisses Publikum spekulieren, hergibt. Wir erwarten des¬ halb auch, daß nun¬ mehr die behördlichen und amtlichen Kreise aus diesem bedauer¬ lichen Zufall nicht