Der Kinematograph (February 1928)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

1096 ftinematoßrnpft Seite 7 Von unserem New-Yorker P. -F. - Korrespondenten. ie Bookhart Bill steht gegenwärtig im Vordertreffen einer heißen Diskussion, wobei sich unabhängige Theaterbesitzer auf der einen Seite. Produzenten und Verleiher auf der anderen Seite feindlich gegenüber¬ stehen. Die Produzenten wehren sich unter der Führung iiays energisch gegen die Gcsctzwerdung der Bill, die dem Theaterbcsitzcr das Recht zur freien Auswahl der Filme geben würde. Sic erblicken in der eventuellen An¬ nahme der Bill eine Regierungskontrolle, die von den Theaterbesitzern als das kleinere Übel angesehen wird. In einer vor wenigen Tagen im Hotel Astor stattgefun- denen Versamm¬ lung der unab- und reichliche Mittel für die Propaganda aufgewendet werden. Der Präsident der Universal, Carl Laemmlc. der Führer im damaligen Kampfe, sucht diesmal schlichtend einzugreifen, indem er die Aufmerksamkeit auf den Um¬ stand lenkt, daß schließlich Theaterbesitzer. Produzenten und Verleiher im gewissen Sinne Partner sind, und daß sie alle, wie jeder tüchtige Geschäftsmann, in erster Linie der Aufgabe dienen müssen, die Kundschaft zufrieden- ^zustellen. Das Publikum ist du- Kundschaft, die \..i allem befriedigt werden muß; Produzent und Verleiher sind genau so auf das Publikum angewiesen wie der Theaterhesi izer. Es scheint, daß hängigen Theater¬ besitzer, die von der „Theater- owners Chamber of Commerce" einberufen wurde, legten die vielen Hunderte der Kinohesitzer ein feierliches Ge¬ lübde ab. die Bookhart Bill mit aller Kraft zu unterstützen, da ihnen nur durch diese die Mög¬ lichkeit geboten wäre, alle Filme, die sie zu erwer¬ ben wünschen, auch wirklich zu erhalten, wasnach ihrer Mitteilung viele Produzen¬ ten. Verleiher und Theaterbe¬ sitzer die Grund¬ idee, auf der die Filmindustrie auf- den Augen ver¬ loren haben, näm¬ lich die Idee, daß diejenigen. die die Bilder produ¬ zieren und auf den Markt brin¬ gen und die sic \orführen. grund¬ sätzlich zusam- nengehören und die gleichen In¬ teressen haben. Es fehlt der Geist der Zusammen¬ gehörigkeit. gegenwärtig aus- RE NEE ADOREE and lun CHANE V Das Gefühl, daß geschlossen ist. in ..M r. »«- />*<«. MtirvCMtrym-Manr etwas geschehen Viele Theaterbe- müsse, um den sitzer erzählten von ihren Schwierigkeiten, sogenannte ..First Run“ Films zu erhalten, ohne gleichzeitig damit einen Schwanz von minderwertigen Filmen erwerben zu müssen. Sie behaupten, daß es ihnen unmöglich ist. selbst um einen hohen Preis die guten Filme zu erlangen, was einen Ruin und eine Vernichtung der unabhängigen Theaterbesitzer bedeutet, die sich der monopolistischen Kontrolle der Produzenten zu entziehen wünschen. Es wurde als Gegenmaßregel damit gedroht, daß, wenn nicht energische Maßnahmen ergriffen würden, die Theater- besitzer sich gezwungen sähen, in erster Linie auswärtige Filme zu erwerben und Europa vor Amerika zu bevor¬ zugen. Der Vertreter der Produzenten meinte, daß bei kompletter Abschaffung des Block Booking-Systems eine Preiserhöhung für die Filme eintreten und die Industrie ihre ganze finanzielle Struktur ändern müßte. Es wiederholen sich nahezu dieselben Ereignisse, die sich vor ungefähr 20 Jahren abspielten, als die unab¬ hängigen Theaterbesitzer einem Trust gegenüberstanden, der sie zwang, ihre Bilder und selbst ihre Apparate zu erwerben, und erst ein langjähriger von Carl Laemmle ge¬ führter Kampf die Entscheidung des obersten Gerichts¬ hofes der Vereinigten Staaten zugunsten der Theater¬ besitzer herbeiführte. Dieser Kampf wird gegenwärtig größeren Mitteln durchgeführt und erregt auch größeres Interesse bei der Öffentlichkeit, da beiden Seiten sehr einflußreiche Kräfte zur Verfügung stehen drohenden Bruderzwist in der amerikanischen Film¬ industrie zu beseitigen, herrscht allgemein, und die Ge¬ lehrten und Diplomaten aller die Filmindustrie um¬ fassenden Faktoren sind an der Arbeit, einen Ausgleich herbeizuführen. Metro-G. M. haben bereits die Pläne fertiggestellt, um einen internationalen Kongieß in New York der Filmindustriellen, bzw. Verleiher und Kino¬ besitzer. zu veranstalten. Er soll nun am 15. Februar im Hotel Astor seinen Anfang nehmen und eine Woche lang dauern und sich mit allen Fragen der Filmindustrie befassen. Arthur Loew und Nicolas M. Schenk sind die Anreger dieser Idee, und sie werden deshalb auch die Wortführer des Kongresses sein. Es ist dies der erste Kongreß, der in New York veranstaltet wird, und der des¬ halb internationalen Charakter haben soll. Da die Ver¬ kaufspolitik in den Vordergrund gestellt wird, so wird sich der Kongreß naturgemäß mit dem Block Booking-System und anderen für die Theaterbesitzer vitalen Fragen be¬ fassen. Die Konvention soll den Namen First Inter¬ national Film Sales Congress führen. Eine Überraschung hat Fox durch den Ankauf der West Coast Theaterkette, die 250 Theater kontrolliert, berei¬ tet. Es ist seit kurzer Zeit das zweitemal. daß dieser ge¬ schickte Filmmann die Öffentlichkeit vor ein Fait accompli stellt; das erstemal im März, als er zwei Monate nach Eröffnung des Roxv Theaters die Majorität der Aktien erwarb und nunmehr durch die Erwerbung der