Der Kinematograph (February 1928)

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Seite 14 Ämcmatofltnpl) Nummer 109L Fabrikat : Orplid-Film Verleih: Meßtro-Film Manuskript: Sauer. Wassermann Regie : Fred Sauer Hauptrollen : Thomas Fuetterer Länge: 2224 Meter. 6 Akte Uraufführung: Primus-Palast Fabrikat : Paramount Verleih: Parufamet Länge: 1791 Meter. 6 Akte Uraufführung: U. T. Kurfürstendamm m Ufa-Theater am Kurfürstendamm gibt es nach der amerikanischen Lustspiel» oche eine Fabrikat: Foz-Furopa-Produktion Verleih : Deutsche Vereins-Film Manuskript: Hans Tintner Regie : Valy Arnheim Hauptrollen: Critta Ley, Iva Wan ja Länge: 2324 Meter. 7 Akte Uraufführung: Emelka-Palast In kleineren Rollen sieht man Herta von Walther. Margot Walter- Landa. Hermann Vallentin. den wirksamen Paul Henkels. t-ydia Potechina und andere mehr. teske und aus einem Drama der Paramount be¬ steht. Dieser Parufamct-Film. den Edward Futhcrland inszenierte, bemüht sich, ebenso modern wie aktuell zu sein. Er schildert die Geschichte eines jungen Mädchens, das lange zwischen einem jungen Architekten und einem achdem der Foxfilm in den letzten Wochen mit „Sonnenaufgang", dem „Siebenten Himmel" und der Neuauflage des Carmen-Films die her¬ vorragende Qualität seiner Weltpro¬ duktion bewiesen hat. kommt er jetzt mit der Europaproduktion heraus, von denen der erste sich als Provinzproduktion herausstelltc. William Kahn, aus dessen Offizin, wenn man so sagen darf, dieser Film hervorgegangen ist. be¬ herrschte einmal mit seiner „Verlorenen Töchtern" unii ähnlichen Themen die deutsche Leinwend. Das ist ein paar Jahre her. aber Kahn hat auch seinen neuen Film im Stile seiner ehemali¬ gen Erfolge aufgezogen. Und da ist denn recht vieles nicht so gelungen, wie man es heute zu sehen gewohnt ist. Namentlich dekorativ wirkt der Film herzlich bc- Das Thema des Filmes ist sogar außerordentlich inter¬ essant. eine Paraderolle , für eine junge Asta Nielsen. Eine Schauspielerin, die in einem Bühncnicilier, Heinrich Leo¬ pold Wagners ..Evchen Hum- brecht" paradiert, worin sie eine zur Kindesmürderin ge¬ wordene uneheliche Mutter darsteilt, wird schließlich von der Autosuggestion ge¬ packt. ihr Kinc ermordet zu haben, weil sie ebenfalls „verführt" wurde. Natürlich gehen die beiden HanJlun gen nicht recht zusammen, weil wir nicht mehr in der Zeit des jungen Goethe le¬ ben, in der das Theaterstück entstand und weil wir großen Schauspielerin¬ nen nicht mehr recht an soviel Herz und Gemüt glauben. Aber trotzdem sind ein paar recht effektvolle Szenen darin, die zwar wenig wahrscheinlich, doch immerhin nicht unwirksam sind. Valy Arnheim führte Regie auf her¬ kömmliche Art und ließ seine Da> - steiler ein bißchen auseinander spie¬ len. Jeder legte sich die größte Geste zurecht, doch findet diese Art von .Meiningerei in der Provinz, wo dieser Film, schon seines zugkräftigen Titels wegen, sichcrlei Erfolg haben wird, roch manche Liebhaber. Die Hauptrolle war der schönen Gritta Ley anvertraut worden. Diese jugendliche Künstlerin hätte von der Regie viel straffer geführt werden müssen. ir erleben augenblicklich eine Serie von Filmen, bei denen es sich um ledige Mütter, um Kinder ohne Vater und um edle Männer handelt, die mit besonderer Vorliehe Frauen heiraten, die ein uneheliches Kind mit in die Ehe bringen. Es scheint, als ob im Augen- blick für derartige Filme besonderes Interesse vor¬ handen ist. Wenigstens lief im Primus-Palast, der gut besucht ist. ein Orplid- Film. den Fred Sauer nach einer Idee von ihm selbst und Waller Wassermann stammen soll, inszeniert hat. Da ist erst Marta Walter, die ein Kind von einem Ma¬ ler hat. der sie sitzen ließ, da ist dann Inge Holm, die Braut Klaus Brinkens. die ebenfalls das Unglück der ledigen Mütter durchmachen mißte, wenn nicht Fritz Lindemann. ein guterFreund. ihr helfen würde. Dieser Frilz heiratet die Marta und sorgt schließlich auch dafür, daß Klaus Brin- ken. der eine Zeitlang in Mexiko war. über die An¬ gelegenheit Inge richtig auf¬ geklärt wird, wobei er selbst¬ verständlich das Mädchen, das er liebt, auch heiratet. Das Milieu, in dem diese Angelegenheit spielt. ist bunt, gefällig und publi¬ kumsinteressant. Wir wer¬ den in den großen Schreib¬ eaal der Stenotypistinnen hineingeführt, sehen hübsche Genrebildchen aus einer seriösen und srliden Pen¬ sion im Werten Berlins, werden hineingeführt in Kabaret.s. in mexikanische Bauhütten, sehen ein paar hübsch arrangierte Gesell¬ schaftsszenen, kurz alles, was man in einen derartigen Film hineinschrei¬ ben und hineinspielen kann. Die Darstellung lag in bewährten Hän¬ den. Die beiden jungen Mamas wer¬ den von Helga Thomas und Mar¬ garete Schlegel wiedergegeben, für die beiden Kavaliere setzen sich Werner Fuetterer und Walter Slezak mit ihrer Routine und ihrer Liebens¬ würdigkeit ein. reichen Millionär hin und her schwankt. Ein Erpresser greift in die Handlung ein. wünscht mit allen Mitteln die Korrespondenz zwirchcn dem Millionär und der Heldin in seinen Besitz zu bringen, schreckt vor Raub¬ überfall. vor aufreizenden Notizen in Skandal¬ blättern nicht zurück, ereicht aber nichts anderes damit, als daß er zunächst die Heldin sowohl mit dem Millionär wie mit dem Jugend¬ freund auseinander bringt. Zwischendurch spielt die Geschichte der Schwester, die in unglücklicher Eehe lebt, und die Liebesabenteuer einer anderen jungen Schließlich aber klärt sich der Diebstahl der Briefe auf. der junge Mann ist wieder versöhnt und nach einigen aufregenden kleinen Episoden finden sich die jungen Leute, was dadurch er¬ leichtert wird, daß der junge Architekt bei irgendeinem Wettbewerb den ersten Preis erhält.