Der Kinematograph (February 1928)

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22. Jahrgang. Nr. 1097 Berlin. 26. Februar 1928 DAS FILN'FA tCH'BUTT J p Von A r o s. n den nächsten Tagen wird in Berlin. Unter den Linden, ein kleines, intimes Lichtspielhaus mit dreihundert Sitz¬ plätzen eröffnet, das mit einem ganz besonderen Programm und einem oft erörterten, originellen Plan an die Öffent¬ lichkeit tritt. Dieses Unternehmen, das sich etwas geheim¬ nisvoll die „Ka¬ mera" nennt, will weder Urauffüh¬ rungen bringen, noch ein Nach- spielthcater im üblichen Sinne sein; es hat den Ehrgeiz, künstle¬ risch wertvolle Bilder, die eigent¬ lich schon lange vom Spiclplan der üblichen Theater verschwunden sind, neu auszu¬ graben und wie¬ der vorzuführen. In der ersten Woche soll an je¬ dem Tag ein an¬ deres Bild vorge¬ führt werden. Ein¬ mal der „Cali- gari", ein ander¬ mal vielleicht der „Golem“. dann einKulturfilm und am anderen Tag „Die freudlose Gasse" oder etwa die „Dubarry“. Man glaubt, die dreihundert Plätze mehrmals am Tage füllen zu können, will in der Auf¬ machung von einer soliden Ele¬ ganz sein, einen hübschen Garten zur Erholung in der Sommerszeit und auch eine Bar angliedern und mit einem Ein¬ heitspreis von 2.50 Mark arbeiten. Ob dieses Un¬ ternehmen besonders Unter den Linden erfolgreich sein wird, muß abgewartet werden. Der Träger der ganzen Idee, Hans Neumann, versteht sich auf Reklame und will vor allen Dingen durch die indirekte Bearbeitung der Hotels, der großen Unternehmungen sich seinen stän¬ digen Besucher¬ kreis schaffen. Unsere Beden¬ ken, die sicher¬ lich von vielen Fachleuten ge¬ teilt werden, wol¬ len wir im Augen¬ blick zurückstel¬ len. Es hat keinen Zweck, jetzt, wo die Idee besteht, wo der Eröff¬ nungstermin be¬ reits festgesetzt ist, mit Bedenken zu kommen, die heute doch nur Theorie sein kön¬ nen. — Wir wol¬ len vielmehr die¬ ses Unternehmen sorgfältig beob¬ achten und dann zu einem späte¬ ren Termin das Resultat kritisch zergliedern. Eines muß aber hier bereits heute gesagt werden. Es ist eines der in¬ teressantesten Probleme, das Hans Neumann aufrollt. Es ist die Frage, ob wir die Rentabilität eines Films nicht noch mehr stei gern können als bisher, ob tatsäch¬ lich nicht Repri¬ sen häufiger ihren Platz im Spiel¬ plan finden soll¬ ten, weil nämlich mit der Wieder¬ holung dieser Fil-