Der Kinematograph (February 1928)

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Seite 14 Nummer 1097 Sudlilm Dcul.s . Alb- Deili M-Udor Sokal . Verleih der im Jahre 1927 auf den deutschen Mark) ge¬ brachten 28 französischen langen Spielfilme befaßt; die meisten französischen Filme brachte das Deutsche Licht¬ spielsyndikat (sieben) heraus, dann folgen Bruckmann mit fünf und die Ufa mit vier Filmen. 22 französische Verleiher oder die Hälfte der Gesamt¬ zahl der Verleihfirmen in Frankreich haben im Jahre 1927 die deutschen r»bc langen Spielfilme an den französischen Theater¬ park verliehen. Hier ist auffallend, daß die hier¬ bei führende Verleih¬ firma Alliance Cinemato- graphique Europeenne. welche im Jahre 1927 in Frankreich 15 deutsche Filme verliehen hat. über¬ haupt nur deutsche Filme gebracht hat; auch andere französische Verleiher wie Agence General Cinematographique, Me¬ tropol, Nalpas Luna und Mappemonde haben bis 87 Prozent des eigenen Verleihs deutsche Filme gebracht. Der starke Einfluß Filmamerikas auf den europäischen Kontinent kommt hier bei den bei¬ den bedeutendsten Film¬ ländern deutlich zum Ausdruck. (Vgl. hierzu auch Tabelle Nr. V in der vorhergehenden Nummer ds. Bits.) In Deutschland konnte sich der Einfluß Film¬ amerikas hinsichtlich der langen Spielfilme, die durch das Kontingent ge¬ schützt sind, nur bis zu 36,3 Prozent ausbreiten. Bezüglich der kurzen Spielfilme. die keiner Einfuhrbeschränkung unterliegen, ergibt sich die Tatsache, daß der deutsche Kurzfilm durch die amerikanische Gro¬ teske so gut wie vernich¬ tet ist, so daß sich hier¬ für im Jahre 1927 auf dem deutschen Filmmarkt das Verhältnis von 3 : 394 ergibt. Auf dem französischen Filmmarkt hat Amerika ununterbrochen seit dem Jahre 1924 die weitaus führende Rolle gespielt; erst an zweiter Stelle steht Frankreich selbst mit der eigenen Beliefe¬ rung des heimischen Marktes. Und zwar beginnt der Einfluß Filmamerikas in Frankreich bereits bei den lan¬ gen Spielfilmen, da diese bislang durch kein Kontingent geschützt waren. Bis zu 78 Prozent wurde der franzö¬ sische Filmmarkt seit dem Jahre 1924 durch die ameri¬ kanische Industrie hinsichtlich der langen Spielfilme be¬ herrscht; kurze Spielfilme wurden während dieser Zeit von Frankreich überhaupt nicht produziert und zu Aficncc General Cru-m Mctiopol Film . Pu< .. .... Nalpas (Alca) Uaa . . . Mappcmondc. ilmalsya. 2 Finnen je 3 Filme S . .. 2 „ . . S . „ 1 Film . . 22 französische Verleiher . Tabelle IV. Verleiher der amerikanischen langen Spielfilme in Deutschland und in Frankreich im Kalenderjahr 1927 100 Prozent von Amerika eingeführt. — Insgesamt wur¬ den im Jahre 1927 in Deutschland 190 amerikanische lange Spielfilme verliehen; in Frankreich 368! Nahezu die Hälfte der Gesamtzahl der deutschen Ver¬ leihfirmen (45 ausschl. der Bezirksverleiher) war an dem Verleih amerikanischer langer Spielfilme interessiert. (Vgl. hierzu die nament¬ liche Aufführung auf Ta¬ le UL belle IV.) Von dem Gesamtver¬ brauch Frankreichs an langen Spielfilmen im Jahre 1927 (575) sind 368 amerikanischen Ur¬ sprungs oder 64 Prozent des Gesamtverbrauchs waren amerikanischen Ursprungs, in Deutsch¬ land waren 190 ameri¬ kanische lange Spiel¬ filme erschienen oder 36,1 Prozent des Gesamt- verbrauchs (526). An der Herstellung von 243 eige¬ nen langen Spielfilmen desselben Jahres warzn 95 Produzenten beteiligt; in Frankreich haben 26 Produktionsfirmen 75 Filme hergestellt. An dem Verleih des Gesamt¬ verbrauchs (526) in Deutschland waren 42 Firmen ausschl. der Be¬ zirksverleiher beteiligt; in Frankreich haben 47 Verleiher den Verleih von 575 Filmen durch¬ geführt. Aller Voraussicht nach dürften die Auswirkun¬ gen der Einführung des Kontingents in Frank¬ reich mit einer Quote 1 : 9, die keine wesent¬ liche Änderung an dem bisherigen Zustand brin¬ gen dürfte, weniger überraschend werden, als die im Jahre 1928 geplante Abschaffung der Einfuhrbeschrän¬ kung mit einer Quote 1:1 in Deutschland. Auf alle Fälle zeigen vorstehende Ausführun¬ gen bzw. die statistischen Aufstellungen, daß die Möglichkeiten für den deutschen Film auf dem französischen Markt nach Einführung des französischen Kontingents nicht geringer werden. Die verschiedenen deutsch-französischen Kombinationen, die ja nicht nur auf dem Papier stehen, geben da eine gewisse Garantie. Diese Kombinationen haben eine sehr gute Wirkung in der Schärfung des Gewissens in bezug auf die Wahl der Sujets und die Sorgfalt der Ausführung. Die Produzenten wissen genau, daß mit einem Wald- und Wiesenstoff und einer auf Schnelligkeit und „Wohl¬ feilheit" zusammengehauenen Produktion in dem ..gegen¬ überliegenden“ Lande nichts zu machen ist.