Der Kinematograph (February 1928)

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Seite 24 Nummer 1097 erhöhung des Grundkapitals bis auf 530 000 M. Man wird diese Versammlung mit be¬ sonderer Aufmerksamkeit verfolgen müs¬ sen. weil nämlich die Wiedererhöhung des Kapitals zum Teil durch Sacheinlagen aufgebracht werden soll. Im übrigen soll der alte Aufsichtsrat abberufen und ein neuer gewählt werden. Vorsicht mit Konnersreuth-Filmen. Nach den Landgerichten in Leipzig und Nürnberg hat auch das Landgericht 11. Berlin, jetzt auf dem Wege der einst¬ weiligen Verfügung Filme verboten, in denen Therese Neui ann durch eine Schauspielerin dr.rgestellt wird. Es ist also nicht ratsam. Filme vorzuführen, die irgendw ie mit d<r Konnersreuther Affäre im Zusammenhang stehen. Die Vorfüh¬ rung des Bildes, das der Filmverleih Max Schulze in Berlin herausbringt, wird bei Geldstrafe in unbeschränkter Höhe oder Haftstrafe bis zu sechs Monaten im Zu¬ widerhandlungsfall untersagt. Es ist auch schon aus rein praktischen Gründen nicht zu empfehlen, Könners- reuth im Film zu zeigen oder zum Gegen¬ stand von Bühnendarbietungen zu machen. Wir hetzen nur Kreise auf. auf deren Mitwirkung wir umgekehrt angewiesen sind, wenn es gilt, die Lustbarkeitssteuer zu senken oder andere gesetzgeberische Fortschritte zu erreichen. Die Konnersreuther Angelegenheit, um¬ stritten von Konfessionen und Parteien, gehört schon aus dem Grunde nicht ins Lichtspielhaus, weil unsere Theater poli¬ tisch und konfessionell unter allen Um¬ ständen neutral sind und neutral bleiben Die Wiener haben gewählt. Der Bund der Film-Industriellen in Österreich hat in seiner neunzehnten Generalversammlung ein neues Präsi- Die Deulig-Wodie immer aktuell immer interessant. dium gewählt, das aus folgenden Herren besteht: Präsident: Kommerzialrat Theodor Bachrich (Wiederwahl). Vizepräsidenten: Robert Müller. Eduard Well (Wieder¬ wahl) und Wilhelm Karo). Direktor der Ufa, Wien (Neuwahl). Das Danziger Prüfungszeugnis. Die Landesregierungen von Preußen, Sachsen. Württemberg, Baden. Thüringen. Hessen. Mecklenburg-Schwerin. Braun¬ schweig. Older;bu-g. Anhai.. Lippe-Det¬ mold. Lübeck. Mecklenburg-Strelitz. Waldeck unc Lippe-Schaumburg haben sich bereit erklärt, die von der Vorführer¬ prüfstelle der Freien Stadt Danzig aus¬ gestellten Prüfzeugnisse für Lichlspiclvor- führer innerhalb ihrer Staatsgebiete als vollgültig anzuerkennen, ohne noch die Ablegung einer besonderen Prüfung vor einer Prüfstelle ihres Landes zu ver- Die Verhandlungen mit der übrigen Ländern schweben noch. „Metropolis" in Rom. Die römische Erstaufführung von „Mc- trupolis" gestaltete sich zu einem großen künstlerischen Erfolg für Fritz Lang und für den deutschen Film überhaupt. Die festliche Veranstaltung wurde cin- gcleitet durch Mascagnis „Arbeiishymne“. Man bezeichnet allgemein in der Presse den Film in der Technik als mcisterhait, aber einige Zeitungen finden den Film zu deutsch, das heißt zu schwer, zu gründ¬ lich. zu überlastet. Man vermißt unter den kalten Maschinen den menschlichen Herzschlag. Das Thema ist natürlich ge¬ rade für Italien außerordentlich inter¬ essant, da man ia hier im Lande die An¬ sicht vertritt, daß die Aussöhnung zwi¬ schen Kapital und Arbeit bereits Wirk¬ lichkeit geworden rei. daß also das. was in „Metropolis" erstrebt wird, hier be¬ reits vollendete Tatsache sei. Tagung in Mannheim. Auf Veranlassung des Landesverbandes der hessischen und hessennassauischen Theaterbesitzer wird am 6 und 7. März in Mannheim eine Tagung sämtliche' süddeutschen Lichtspielverbände abge¬ halten. — Auf der Tagesordnung stehen die Bestellscheinregelung, der Vertei¬ lungsschlüssel für die Tantiemen der Musikautoren und die Filmtemporegc- Berichtigung. ln dem Film „Amor auf Ski”, der im Verleih der Phoebus-Film-A. G. er¬ scheint. spielen Harry Liedtke und Christa Tordy die Hauptrollen. Maria Paudler. die ursprünglich angekündigt war. wirkt in dem Aafa-Film „Liebe im Schnee" mit. und ist im Auftrag dieser Firma nach München bzw. Partenkirchen gefahren. Haus Nr. 17. a sah man einmal im Atelier in Tempelhof eine : nteressante Dekoration, nicht die für Piessebesuche schon traditionelle Architekt Werndorff hat unter Beobachtung aller, auch der kleinster. Einzelheiten, durch das ganze Atelier gehend das Dächer- und Girlgewirre eines Häuserblocks in Whitechapel, dem Zille-Viertel Londons, sehr reizvoll und malerisch ge¬ staltet. An alles ist gedacht; die windschiefen Mauern zeigen die Spuren der Verwahrlosung und der Einwirkung des Londoner Nebelklimas aus Schloten, die kaum das Entzücken einer stren¬ gen Baupolizei bilden würde, steigt der Rauch, verkündend, daß hinter den abendlich erleuchteten armselig von Schmutz blin¬ den Fenstern das sicher nicht sehr großartige Nachtmahl be¬ reitet wird. Ein kleines Fenster an einer vorspringenden Mauer öffnet sich, ein alter, nicht sehr vertrauenerweckender Mann zwängt sich heraus und balanzicrt vorsichtig der Dachtraufe entlang um den tiefen Luftschacht herum zum Fenster eines anderen Hauses. Der Mann ist Akroyd, der Trödler ein ehrenwerter Herr, der Hehler und gleichzeitig Spitzel der Polizei ist. Dann springt ein behendes, blutjunges blondes Mädchen auf das Dach und folgt dem in der Finsternis verschwundenen Trödler. — Das Mädchen ist die quicklebendige reizende Li _*n Dvers, der Trödler wird von Craighall Sherry dargestellt. Die Szene gehört zu dem Detektivdrama „Haus Nr. 17“. das Fclson-Film für die Fox-Europa-Produktion dreht. Unter der Regie Bolvery Zahns wirken in bedeutenden Rollen noch mit: Carl de Vogt, Hertha von Walther, Fred Solm, Guy Newall Ernst Reicher. Fritz Greiner, Samson Körner und Aruth Wartan. Eichberg und die Haller Girls. inter die Kulissen einer Revue zu schauen, dem bezaubernd bunten Spiel der prächtigen Bilder beizuwohnen, ihrem Wechsel nahe zu sein und den Reigen schöner Frauen in näch¬ ster Nähe zu genießen — das ist Wunsch aller heutigen Theatei ■ besucher. Wie die Besitzer der Logen in den großen Städten Frankreichs ehedem das Recht hatten, die Ballerinen in der Garderobe zu besuchen, so möchte der Bewunderer der Revue- Girls ihnen manchmal in das Zauberreich der Bühne folgen. Eichberg, der für das Zeitgemäße immer eine feine Witterung besaß, wird die gesamte Pracht eines Revueabends in seinem neuesten Film „Das Girl von der Revue" zeigen, dessen Heldin diesmal die bezaubernde Dina Gralla ist. Und er wird auch, was er verrät, nicht den üblichen Bühnenfilm herstellen, in dem eine kleine Anfängerin dadurch zur Berühmtheit gelangt, daß sie für den erkrankten Star einspringt, sondern er wird etwas ganz anderes inszenieren. Die Handlung ist eine Überraschung und soll deshalb nicht ausgeplaudert sein. In Neubabelsberg erlebte man ein fabelhaftes Treiben in einem Ballsaal. ein Kostümfest, dessen belebende Buntheit von Eichberg mit dem ihm eigenen Humor befeuert wurde. Eine losgclassene Menge tollte in prächtigem Rhythmus umher. Man weiß, wie Eichberg so etwas in Bewegung setzt. In den Logen neben Dina Gralla noch Werner Fuetterer. Paul Hansen. Schmulius Falkenstein, der Mann mit den tausend Situationswilzen. und die rassige Valeria Boothby, diese süd¬ ländisch temperierte Hamburgerin. Und vor allem die Tillergirls. ein Reigen jugendschöner Frauengcstalten, phantastisch kostümiert, tänzerisch be¬ schwingt, voll Humor und Laune. Haller, Europas Ziegfeld, verfügt heute über die schönste Girltruppe.