Der Kinematograph (March 1928)

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Seite 24 Nummer 1101 kern durch das Natriumsulfit durch teilweise Auf.ösung verkleinert und in diesem Zustande reduziert werde. Es müßte natürlich alsdann ein kleineres Silberkorn resul¬ tieren. Diese Ansicht ist aber nicht nur nicht einwandfrei son¬ dern sie entspricht auch nicht den Tatsachen unc den daraus zu ziehenden logischen Folgerungen. Wir müssen uns also zur Klarstellung etwas eingehender mit cen in Betracht kommenden Vorgängen befassen. Wenn wir eine ungereifte, also sehr wenig empfindliche Bromsilbcrgclatineemulsion mit Entwicklern verschieden reduzierender Kraft und dieser angepaßter Belichtung be¬ handeln, so erhalten wir einen Silberniedcrschlag. der über Orange nach Grünschwarz und eventuell rein Sc.iwarz geht. Die mikroskopische Untersuchung dieses Silbers aber ergibt, daß die Korngröße der einzelnen Färbungen sehr verschieden und daß das Korn um so feiner ist, je wärmer der Ton des Silbemiederschlags ist. Man <ann daher das rote Silber als feinkörnig, das schwarze als (hier allerdings nur relativ) grobkörnig bezeichnen Da nun das gereifte Bromsilber immer ein viel gröberes Korn als ungereiftes besitzt, kann man im normalen Entwick¬ lungsverfahren niemals warme Töne mit ihnen erzielen, sondern nur graue bis schwarze, und diese Eigenschaft würde sich zweifellos auch dann noch bemerkbar machen, wenn das Bromsilberkom durch das Natriumsulfit tat¬ sächlich eine Verkleinerung erfahren würde. ln der Praxis aber findet man, daß die mit Entwickler mit großem Sulfitüberschuß erhaltenen Negative einen bräunlichen, braunen bis ausgesprochen rötlichen Ton auf- weisen. Sie machen daher den Eindruck, als ob sie einen Tonungsprozeß durch Anlagerung eines gefärbten Nieder¬ schlags von warmem Ton durchgemacht hätten. Diese Be¬ trachtung aber führt von selbst zu bekannten Erscheinun¬ gen. deren Mitwirkung wir hier annehmen müssen. Nehmen wir einen energisch arbeitenden Entwickler mit überschüssigem Natriuir.sulfit. so erhalten wir leicht sogenannten Rotschlcicr. Dieser aber entsteht nach allge¬ meiner Annahme dadurch, daß das Sulfit Bromsilber löst, des gelöste Silber aber durch den Entwickler zu äußerst feinkörnigem, daher rot gefärbtem Silber reduziert wird. Auf dieser Tatsache fußend, können wir annchmen (wie das Lumierc-Seyewcn schon vor fünfundzwanzig Jahren getan), daß sich das feinkörnige Negativ, A-enn nicht ganz, so doch zu einem großen Teil aus solchen gelösten Silber in einem relativ weniger energischen und daher langsam arbeitenden Entwickler aufbauen kann. Dieser Theorie könnte man nun den Einwand entgegen¬ setzen. daß falls das feinkörnige Silber aus durch Sulfit verkleinertem Bromsilber entstehe, es infolge seiner Klein¬ heit einen warmen Ton aufweisen müsse. Diese Einwen¬ dung läßt sich aber dadurch widerlegen, daß, wenn man ein grobkörniges Negativ in normaler Weise abschwächt, man zweifelsohne auch zunächst eine Verkleinerung des Silberkorns, wenigstens in bestimmtem Maße, erhält. Das Negativ wird dadurch aber weder merkbar feinkörniger, noch ändert es im allgemeinen seinen Farbenton. Die Wir¬ kung eines langsam wirkenden Abschwächers und eines schwach Bromsilber lösenden Körpers dürft« aber eine größere Analogie haben. Auch die Tatsache, daß stärkere Lösungsmittel für Bromsilber in Verbindung mit einem energischen Entwickler (kombiniertes Entwicklungs-Fixier¬ bad) mit hochempfindlicher Bromsilbergelatinecmulsion keineswegs feinkörnigere Negative als gewöhnlich geben, spricht gegen obige Ansichten. Die bromsilbcrlösende Wirkung des Entwicklers muß in einem bestimmten Verhältnis zu seiner entwickelnden Energie stehen. Schwächere Entwickler mit viel Natrium¬ sulfit oder äquivalent wirkende Mengen von Chlorammo¬ nium sind am geeignetsten. Lumiere-Seywetz fanden. Ohne gutes Licht keine gute Projektion! Das wird immer noch viel zu wenig beachtet. Oft werden völlig ungeeignete Kohlenstifte für die Lampen der Projektionsapparate benutzt, Kohlenstifte, die in ihrer Zusammensetzung den zu stellenden Anforde¬ rungen bei weitem nicht entsprechen, deren Licht deshalb nicht den geeigneten Farbton hat, ja, die sogar oft nicht einmal ruhig brennen. Es ist dann kein Wunder, daß auch gute Filme, von denen man sich besonders viel versprach, beim Publikum keinen Anklang finden. Verwenden Sie daher nur die besten Kohlenslifie! Wir stellen Kinokohle auf Grund langjähriger Er¬ fahrungen her, prüfen sie vor dem Verlassen unserer Werke laufend auf ihre Güte und Gleichmäßigkeit und arbeiten in unseren Laboratorien ständig an ihrer Verbesserung. Unsere Erzeugnisse erfüllen alle Anforderungen, die man an Kohlenstifte stellen muß, auf das beste. Unter den vielen Arten, die wir Ihnen zur Auswahl bieten können, finden Sie bestimmt die für Ihre Zwecke geeignetsten. Auskunft unverbindlich und kostenlos GEBRÜDER SIEMENS & Co. BERLIN-LICHTENBERG