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Frankfurts neue Kinopaläste Vor einigen Monaten ir¬ den die Luna-Lichtspiele in der Schäfergasse ein Raub der Flammen. Es handelte sich um ein altes und tech¬ nisch auch längst vcralu .es Theater, das jetzt von c .-m Besitzer des Grundstücks, Herrn J. Rohr, neu aufgebiut worden ist. Man hat, ähn¬ lich wie beim Umbau 1er neuen Lichtbühnc in der Schä- (ergassc, die Tiefe des Theaterraums in den »eitin Hof hincingebaut, so daß ein sehr großer quadratischer Raum ersteht, der 7—800 Personen faßt. — Das Thcalir erhält eine neuzeitliche Enl- lüftungsanlage. eine moderne Kinoorgcl und eine Kapclie. die in Frankfurt seit langem einen ausgezeichneten Ruf ge¬ nießt. Eröffnung im August. Interessant ist aber die Nachricht, die »ir aus bester Quelle erhalten, daß auch die großen „Blumensäle" in Born¬ heim dem Fitm überantwor et und vom gleichem Besitzer Rohr im September als großes Erstaufführungsthraler für Filme eröffnet »erden. Man darf auf das Experiment ge¬ spannt sein, ob cs möglich ist, ein großes modernes Licht¬ spieltheater »eit draußen in der Vorstadt lebensfähig zu erhalten. — Als Leiter der beiden Unternehmen ist Di¬ rektor Landau gewonnen wor¬ den, — ein alter Fachmann, der in Frankfurt durch seine langjährige Tätigkeit als Lei¬ ter des Ufatheaters im Schwan weiten Kreisen aufs beste bekannt ist. — Deutscher Film in Spanien Die Firma Exdusivas Diana bringt im Laufe dieses Jahres folgende Filme in Spanien heraus: „Die gezüchtigte Stadt“ mit Maria Korda, „Hochzeitsnacht" mit Lily Da- mita und Paul Richter, „Mit der Liebe spielt man nicht“ mit Lily Damita und Werner Krauß, „Das Drama im Zir¬ kus" mit Margarete Schlegel. Damit ist natürlich die Zahl der erworbenen Stücke lange nicht erschöpft. Augenblick¬ lich läuft in Barcelona ein Film „Königin“ mit Harry Liedtke und Lee Parry. Die Zeitungen schreiben, daß diese beiden Schauspieler die be¬ sonderen Lieblinge des spani¬ schen Publikums sind, die Emelka habe in Spanien mit ihren Kräften immer ganz be¬ sondere Erfolge. Vielleicht trägt es auch dazu bei, daß beide Schauspieler blond sind. Das Ende der Nordisk Von unserem Kopcnhagcncr Korrespondenten. Am 22. Juni, nachmittags zwischen vier und sechs Uhr, in einem recht unfreundlichen Kellergeschoß des Kopcnhagzner „Rcvisions- og Forvaltingsinstitut“, wurde die Nordisk Films Co. zu Grabe getragen. Ein groß Teil Schuld hieran tragen, dies betonten beide Liquida¬ toren, die ObcTgerichlsanwältc Rother.bo g und Funder, wiederholt »ährend der außerordentlichen Generalver¬ sammlung, die schließlich einstimmig die Liquidation des Unternehmens beschloß, jene dänischen Aktionäre, die vor einigen Woeben gegen Mitglieder der Lciturg Nordisk Films Anzeige bei der hiesigen Staatsanwalt»chaft er¬ statteten. Daß die Behörde schließlich die Anzeige zu¬ rückgewiesen hat, konnte den angerichteten Schaden nicht wieder gutmachen. „Wir haben"' führte Herr Rothenborg aus, „tagszuvor den Großgläubigern einen ungeschminkten Situationsbe¬ richt gegeben. Selbst wenn auch die wirtschaftliche Lage jetzt nach Stillegung des Unternehmens und Zahlungs¬ einstellung als sehr schlecht bezeichnet werden muß, meine ich dennoch, daß die abgewiesene Anzeige die Nordisk Films Co. geschädigt hat ja entscheidend ge¬ wesen ist, daß das UnUrnct men zusammcrbrach. Der Wert der verschiedenen Aktiven steht jetzt, nach Still¬ legung. im krassen Mißverhältnis zu jenem WerC den sic gehabt hätten, wäre das Unternehmen heute noch ein , going concern“ leb glaube sogar sagen zu können daß das Unternehmen, wenn sein Name und Kredit nicht zer¬ stört worden wäre, auf eine dcraihgc finanzielle Unter¬ stützung hätte rechnen können, daß nicht nur die da¬ maligen Leiter der Gesellschaft, sondern auch außen¬ stehende Filmkapazilätcn überzeugt waren die Gesell¬ schaft einer leichteren Zukunft entgegenzuführen Es ist meine Pflicht. d : es besonders zu betonen, damit man nicht den Stand der Dinge nach dem Liquidationsbc- schluß mit dem Stand des Unternehmens vor diesem Zeitpunkt verwechselt. Im Augenblick kann aber bereits festgestcllt werden, daß das Aktienkapital verloren ist Selbst eine opti¬ mistische Bewertung der Aktiven nach Stillegung des Unternehmens wird an dieser Tatsache nichts ändern können. Es besteht sogar kein Zweifel, daß die For¬ derungen der Gläubiger nicht voll gedeckt werden können. Bei unglücklichen Verhältnissen dürfte sogar die Aus- schüttungsquotc für die Gläubiger recht gering werden. Denn die Aktiven werden, sollten nicht ganz besonders günstige Umstände noch eintreffen, sehr schwer abzu¬ stoßen sein. Wir haben wen Verkaufswert während der Liquidation zugrunde zu legen! Man bedenke, daß der Besitz an Negativen jetzt nach¬ dem das Unternehmen zerschlagen worden ist, auch nicht im entferntesten die Höhe jenes Betrages erreichen kann, mit dem man diesen Posten mit Recht bei der letzten Bilanz hat aufnehmen müssen Man hat also mit großen Verlusten zu rechnen. Dasselbe ist von der. Kapitaleinlagen zu sagen, die Nordisk Films bei anderen Gesellschaften gemacht hat. besonders bei der Tochter¬ gesellschaft, der „Deutsch-Nordischen Film Union" in Berlin, die als Folge der Zahlungseinstellung der Miitlcr- gcscllschaft ebenfalls ihre Zahlungen hat chistcllcn müssen. Falls dort eine Rekonstruktion nicht durchführ¬ bar sein sollte, würde man auch dort nur mit einer ge¬ ringen Quote rechnen können. • Weiter werden jene Aktiven, die die Gesellschaft bei einem einzelnen Gläu¬ biger (Baudcr) verpfändet hat, als Sicherheit für ein Darlehen (Bauder hat, wie Rothenborg noch besonders fcststcüte, während der letzten drei Monate vor Bc- tiicbscinstcllung ohne Sicherheit ca. 1 Million Kronen außerdem geliehen) jetzt beträchtlich an Wert verlieren. Verpfändet sind, wie man weiß, die Interessen, die Nordisk Film an Kopenhagcncr Kinos (Kopenhagens zwei bedeutendsten Filmbühnen) und in dem Vcrleihtinlcr- nehmen „Kinografen"-Kopcnhagcn besitzt, deren Wert natürlich größer waren, so lange sie mit einem intakten Unternehmen verknüpft waren. — Augenblicklich arbeite der Liquidationsausschuß daran, soweit wie möglich diese Werte im Interesse der Aktionäre auszunutzen. Zusammenschluß zweier Düsseldorfer Lichtspielhäuser Fast gleichzeitig mit dem „Europa-Palast" wird ein wei¬ teres Großkino in Düfscl- dorl eröffnet werden, das im Bau befindliche Lichtspiel¬ haus am Worringerplatz. in dem am 15. Oi tober die Er¬ öffnungsvorstellung stattfin¬ den soll. Geldgeber und Re- sitzer sind mehrere Kapita¬ listen aus Hamm und Biele¬ feld. die in Westfalen bereits Kinothcater besitzen, ln wel¬ cher Form die Gesellschaft betrieben wird, ist noch nicht entschieden; die Geschäfts¬ führung liegt in Händen von Herrn Ewald Neuhaus in Düsseldorf. Das Theater wird mit Par¬ kett und Balkon insgesamt 1400 Sitzplätze umfassen. Ob¬ wohl eine große Bühne ein- gebeut wird, sind Sühncnnum- aicrn nicat vorgesehen. Gro¬ ßen Wert legt man auf die Aurgctta.lung des Orchester¬ raumes, Jcm eine Orgel nicht fehlen wird. Um den Tbc- atrrraum herum schafft der Architekt ein Piomenoir. Mit der „Alhambra", Dü:- scldcrl. ist man eine Inter¬ essengemeinschaft cinftcgan- gen, die beide Theater, vor¬ erst für ein Jahr, fest an ge¬ meinsame Beschlüsse bindet. Eintrittspreise, Film-Ab- schlüssc und sonstige wichtige Fragen werden im gegenseiti¬ gen Einverständnis geregelt. Die Bctricbslührung bc.dcr Lichtspielhäuser wird ge¬ trennt vorgenommen, die Al¬ hambra leitet, wie seit Jah¬ ren, Herr Moritz, und für das neue Haus wird Herr Neuhaus noch einen Fachmann ver¬ pflichten. Kurhaus-Kino in Schevcningen In dem holländischen See¬ bad Schevcningen ist jetzt ein großes Kurhaus-Kino er¬ öffnet worden. Als Theater¬ gebäude verwendete man da¬ zu einen Saal, in dem bisher Kabarcttvorstcllungen gege¬ ben wurden Nach langen schwierigen Verhandlungen hat cs der Kurdircktor er¬ reicht, daß ihm die Genehmi¬ gung zu den Kinoaufführun- gen erteilt wurde. Die Feucr- wchi im Haag machte näm¬ lich erhebliche Einwände, weil die Räumlichkeiten nach ihrer Anschauung zu feuer¬ gefährlich seien. Es mußten deshalb große bauliche Um¬ änderungen vorgenommen werden. Vor einigen Tagen fand nun endlich die Eröff¬ nungsvorstellung in dem neuen Kurhaus Kino statt.