Der Kinematograph (July 1928)

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22, Jahrjtanft, Nr. 1123 Berlin, 1. Juli 1928 DAS AneSVE EILSf'FACH BUTT Von Aros. as politische Deutschland erlebt jetzt ein wcnijJ er¬ freuliches Schauspiel. Die Parteien keinnen sich über ihre Bctcilitiunf< an der Kc)<icrun)f nicht cini|<cn. .Man handelt, fordert und läUt nach, bis schliclllich der aus- crwählte Reichskanzler nichts anderes mehr tun kann, als mit einer Handbeuej^unii über dieses Durcheinander hinwe|i<zü;<chen und sich sein Kabinett zu bilden, das nun hoffentlich von sich aus eine )<radlini}re Politik auf Sicht mäht. Ähnlich lie)<en die Din)<c auch bei uns in der Indu¬ strie. nur ist der Unterschied der, daß hier der starke •Mann fehlt, daß man hier immer noch Erkläruntten und Resolutionen losläßt, ohne den .Mut zu finden, offen zu saifen, worum es sich handelt. Iritend jemand kommt irffendwann nicht auf seine Rcchnunft und hat nun nichts ande¬ res zu tun, als Rc- .solutionen zu er¬ lassen, .Artikel zu lanzieren in der Hoffnung, daß aus diesem Durchein¬ ander zu guter Letzt etwas her¬ auskommt, das für ihn persönlich von Vorteil ist. Wir haben am Dienstag bei der Betrachtung der englischen Trans¬ aktion der Emelka so nebenbei er¬ wähnt. daß die gegenwärtige süd¬ deutsche Politik der deutschen Ge¬ samtfilmindustrie alles andere als zuträglich ist. — \X ir bemerkten am Rande, daß die Loslösung \on der Spitzen¬ organisation, der geharnischte Protest in der Gcmafragc uns vom allgemeinen deutschen Filrnstandpunkt aus ganz unverständlich erscheint und daß man wohl oder übel vielleicht doch auf den Gedaiken kommen müsse, als ob hier besondere Zwecke mitsprä¬ chen. .M.-»n hat darauf¬ hin von München sauer reagiert und uns „Wahrung ein¬ seitiger Interessen" vorgeworftn, auch von „berechtigten Bestrebungen der süddeutschen Film¬ industrie" gespro¬ chen, aber leider vergessen, zu be¬ merken, woraus sich denn eigent¬ lich diese süd¬ deutsche Filmindu¬ strie zusammen¬ setzt. Gewiß, in Mün¬ chen gibt es eine Firma, die Filme fabriziert. Wenn man ganz gro߬ zügig sein will, kann man sogar zwei Unternehmen zählen. Aber diese Pro¬ duktion reicht noch nicht einmal für den eigenen .Mün¬ chener Bedarf. Die Emelka hat in ih¬ rem Programm viel mehr Bilder, die in Berlin und außer¬ halb Deutschlands gefertigt sind, als Erzcugnisse.die aus München stammen. ♦eressen, seien es Theater oder Ver- leihbctriehc dieses süddeutscher Kon-