Der Kinematograph (October 1928)

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das Älteste II VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 Berlin. den 4. Oktober 1928 Nummer 1164 Auf dem toten Punkt Der Reichsverband Deut¬ scher Lichtspieltheaterbesitzer hat dem Zcntralverband der Filmverlciher einen Brief ge¬ schrieben, in dem es heißt: „Wir erhielten den Entwurf zu den Bezugsbedingungen und glaubten, daß Sie auf Grund der letzten Verhand¬ lungen vom 31. August 1928 den Bestellschein zusamir.cn- gestellt hätten Bei genauer Durchsicht sind wir aber zu der Ansicht ge¬ kommen, daß Sie anscheinend keinen Bestellschein machen w ollen, der den Wünschen der Theaterbesitzer entspricht, da Sie alles das, was in monatc- langen Verhandlungen be¬ sprochen und Ihrerseits akzep¬ tiert worden ist, herausgelas¬ sen bzw. abgeändert haben, andererseits aber neue Be¬ stimmungen in den Entwurf hineingesetzt haben, die nie¬ mals besprochen worden sind. Der Vorstand des Reichs- verbandes kann sich auf Grund dieses Entwurfes in keine weiteren Besprechungen ein¬ lassen." Wir kennen die Verhand¬ lungen nicht in den Einzelhei¬ ten. Man hat der Fachpresse Entwürfe und Gegenentwürfe nicht zugängig gemacht, so daß, wenn man sich nicht auf Ind-skretionen verlassen will, schwer entschieden werden kann, wrerrecht oder unrecht hat. Es ist so gekommen, wie wir voraussahen und wie wir es auch bereits immer zum Ausdruck brachten. Man hat sich sozusagen um des Kaisers Bart gestritten und wundert sich nun, wenn im Laufe der Zeit dieser Bart immer länger wird, obwohl das eigentlich selbstverständ¬ lich ist. Jetzt ist die Bescherung da. E» wird wieder Auseinander- Dks^jiächsten^rauf^ü^m^ Ronald Colman Vilma Banky „Verschwörer“ Douglas Fairbanks Der vierte Musketier Regie: D.W. Griffith * „Fanfaren der Liebe“ mit Mary Philbin, Lionel Barrymore, Don Alvarado Gilda Gray „Die Teufelstänzerin" Setzungen geben, Erklärungen beider Parteien werden die Spalten der Fachpresse fül¬ len der Theaterbesitzer ha» das Ge'ühl, daß der Verleiher seir. Feind ist, und dabei geht dis Geschäft seinen Gang wie im vorigen Monat, wie im vorigen Jahr. Es müßte endlich einmal klar herausgesagt werden, daß diese umstrittenen Paragra¬ phen nichts anderes sind als Vorbehalte und Vorbeuge- m iJnahmen. die nur dann ein- mil in Kraft treten und Gel¬ tung erlangen, wenn etwas nicht so klappt, wie man das im allgemeinen annehmen könnte. Man muß sich bei den The¬ aterbesitzern gütigst überle¬ gen, daß man Bestellschcin- bedingungen nicht einseitig diktieren kann, und sollte sich hüten, das zu tun, was man früher dem Zcntralverband immer vorwarf. Es wäre richtiger gewesen. wenn man, anstatt der No¬ tizen über „Maßnahmen uni Gegenmaßnahmen", der Fach¬ presse den Entwurf zugängig gemacht hätte, weil sie dann hätte vermitteln und klären können. Schließlich ist ia die Fach¬ presse das Forum, das allen Parteien zugängig ist uni vor dem so diskutiert werden kann, daß Unparteiische und Unabhängige vermittelnd Siel- lnng nehmen könnten. Aber so etwas gibt es leider in der deutschen Filmindu¬ strie nicht. Man bringt die Differenzen an die Öffentlich¬ keit und vergißt nur, die gleiche Öffentlichkeit über den Tenor der Verhandlungen zu orientieren. Wobei noch die Möglichkeit besteht, daß wieder alles In bester Ordnung ist, wenn diese Zeilen erscheinen.