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oberste Stufe ein und verkauft seinen billigsten Sitzplatz zu 0,90 M. am Nachmittag und 1,20 M. am Abend; die Ein¬ trittspreise für den Ufa-Palast betragen 0,80 M. und 1,20 M. Diese Preisabmachung tritt am Freitag, dem 19. Oktober, in Kraft und ist am 1. März 1929 zum 31. kündbar. Die Mindesteintrittspreise dürfen auch nicht durch Vorzugskar¬ ten unterschritten werden; fer¬ ner dürfen materielle Vor¬ teile, die mit einer Verbilli¬ gung des Eintrittspreises gleichbedeutend sind, nicht ge¬ boten werden. Zwei Außen- seiter, die noch nicht mit¬ machen, hofft man noch zum Beitritt zu der Konvention zu gewinnen. Kammermusik und Filmmusik. Am Sonntag, dem 21. Ok¬ tober, 12 Uhr mittags findet die erste Sonderveranstaltung des „Alhambra“ - Kammer¬ orchesters unter Paul Dessau statt. Zum ersten Male wird hier der Versuch gemacht. Kammermusik und Filmmusik in gemeinsamem Rahmen dar¬ zubieten. Eine solche Zu¬ sammenstellung mag auf den ersten Blick fremd und un¬ gewohnt erscheinen, entbehrt iedoch keineswegs einer inne¬ ren Notwendigkeit. Das Pro¬ gramm bringt drei Kurzfilme für Kammerorchestcr, kompo¬ niert von Paul Dessau, drei Kammerkonzertstücke, von Georg Pisendel, einem Zeit¬ genossen Bachs, von Leopold Mozart, dem Vater Wolfgangs, und von Wolf gang Jacobi (1927 komponiert, Urauffüh¬ rung)- Moral und Kinosteuer. Die Warschauer Steuerabtei¬ lung für Filme beabsichtigt, den kürzlich in Polen herge- siellten Film „Der Roman des Fräulein Opolska", nach der bekannten Erzählung von Ka¬ simir Tetmajer, mit einer 50proz. Steuer zu belegen. Als Grund wird angegeben, daß der Film unmoralisch sei. Trotzdem hat dieser ebenso bedeutende wie „unmoralische" Schriftsteller den Literatur¬ preis der Stadt Warschau er¬ hallen! Ende eines Jugendverbotes. Seit kurzem wurde der Zu¬ tritt von Jugendlichen unter 16 Jahre in Kinos von Ka¬ nada gesetzlich verboten. In Quebec war die Behörde be¬ sonders scharf dahinter, daß diese Bestimmung streng ein- gehalten werde. Die Folge da¬ von war, daß bei Vergehen auch in Fällen, wo über das Alter der Jugendlichen durch deren Äußeres Zweifel herr¬ schen konnten oder Jugend¬ liche durch persönliche An¬ gaben das Kinopersonal irre¬ führten, eine ganze Reihe von Kinobesitzern zur Verantwor¬ tung gezogen wurde. Das Ge¬ richt hat nun entschieden, daß das neue Gesetz Bestimmun¬ gen enthalte, die mit anderen gesetzlichen Vorschriften un¬ vereinbar oder direkt im Wi¬ derspruche stehen und hat die im Gange befindlichen Ver¬ fahren, wie es in der Begrün¬ dung heißt, wohl auf immer eingestellt. Infolgedessen ist seit 20. August 1. J. den Ju¬ gendlichen jeglichen Alters der Besuch des Kinos wieder gestattet, wenn oeren Eltern damit einverstanden sind. Geschichtsunterricht im Film. Der Film hat s.ch das Ver¬ dienst erworben, ein vorzüg¬ liches Unterrichtsmittel zu sein, er wir J aber als solcher nicht überall in gebührender Weise anerkannt. In Ungarn wurde der Film im Schul¬ unterricht versucisweise vor kurzem eingeführt, in Belgien wird die Universitäts-Filmge¬ sellschaft dem Unterrichtsaus¬ schuß entsprechende Filme liefern, in Rußland wird in 3000 Kinos der Unterrichts¬ film in die Programme ein¬ gereiht. Nun kommt aus Eng¬ land eine Nachricht, die über¬ all Nachahmung finden sollte. Die britische Historische Ge¬ sellschaft schreibt eine Posi¬ tion aus für jene Person, die studieren soll, inwieweit bisher der Film als Geschichtslehr¬ mittel verwendet wurde. Nur Geschichtslehrer mit minde¬ stens sechsjähriger Unter¬ richtspraxis kommen in Frage zu dem gleichen Jahresgehait, den die betreffende Persön¬ lichkeit derzeit bezieht; die Universität von Leeds leistet jede erforderliche Unterstüt¬ zung, und alle Spesen werden vergütet. Eine Kino- oder Filmpraxis wird nicht gefor¬ dert. * Jubiläen. Herr Otto A. Kasper kann dieser Tage das Jubi¬ läum zu einer zwanzigjährigen Filmzugehörigkeit feiern. Er hat im Herbst 1908 das kleine Thalia-Theater und später die noch heute bestehenden Resi- denzlichtspielc in Karlsruhe eröffnet. Kasper ist der Grün¬ der des Vereins der Licht¬ spieltheaterbesitzer Badens, Elsaß-Lothringens und der Pfalz, er war seiner Zeit die eigentliche Seele des Verban¬ des. Im Laufe der Jahre hat Kasper eine ganze Anzahl Lichtspieltheater in Baden und der Pfalz eröffnet. Kasper isi durch seine Verbandstätigkeit weit über Süddeutschland hin¬ aus bekannt und beliebt. Herz¬ lichen Glückwunsch. Am Sonnabend, dem 13. Ok¬ tober, feierte Frau A 11 m a n g in Neunkirchen ihr 25jähriges Jubiläum als Theaterbesitze¬ rin. Sie wurde von den zu einer Feier zahlreich erschie¬ nenen saarländischen und rheinischen Theaterbesitzern und Vertretern der großen Verleihfirmen sehr gefeiert. Auch wir gratulieren der Jubilarin herzlichst. Zwei bedeutsame Filmvorfüh¬ rungen in Frankfurt am Main. Irgendeine Tageszeitung hat vor einigen Wochen einmal die Behauptung aufgestellt, die Filmkunst — wenn von einer Kunst im Film überhaupt ge- spiochen werden könne — sei auf einen toten Punkt ange¬ langt, das traditionelle Film¬ drama wirke mit der Zeit lang¬ weilig, von der geistlosen Gro¬ teske, dem Beiprogramm, überhaupt nicht zu reden. — Der Schreiber der fraglichen Zeilen hätte seine Ansicht ändern müssen, wenn er Ge¬ legenheit gehabt hätte, einer Vorführung im Frankfurter Ufatheater beizuwohnen. Dr. Oskar Kalbus zeigte nämlich seinen „Querschnilt- film‘* über den Werdegang H ?nny Portens. Das Werk fand auch am Main starkes Interesse. Der begleitende Vortrag des Red¬ ners fand ehrlichen und ver¬ dienten Beifall. Im Gloria-Palast zeigte man den Tonfilm vom deutschen Rundfunk und den Tonfilm¬ sketsch „Ein Tag Film“. Dort wo der Feuilletonredak- Die Westendtheater in Lon¬ don haben einen ungeahnten Aufschwung genommen und bilden das eigentliche Zentrum der britischen Filmwelt. Man findet da folgende Lichtspiel¬ häuser: Astoria 1 650 Sitze. Capitol 1 850 „ Empire 3 400 „ Punsington 2 300 Marble Arch 1200 „ New Gallery 1 550 Plaza 2 000 Piccadilly 1 180 Rialto 700 „ Regal 2000 „ Stoll 2 500 Tivoli 2 200 „ 12 Kinotheater mit 22530Sitzen. Von obigen Theatern werden Empire und Regal erst dem¬ nächst eröffnet. Immerhin ist die Anzahl der Sitzplätze in dieser Gegend seit 1. Januar 1926 um fast 200 Prozent ge¬ stiegen. * Residenz-Lichtspiele, Karlsruhe. Herr August Weinschenk. Nürnberg, hat am 9. Oktober infolge anderweitiger geschäft¬ licher Inanspruchnahme die Geschäftsführung der Resi¬ denz-Lichtspiele G. m. b. H„ Karlsruhe, mit sofortiger Wir¬ kung niedergelegt. An seiner Stelle wrurde der bisherige Mit¬ inhaber und frühere Gründer und Eigentümer der Residenz- Lichtspiele, Herr Otto A. Kasper, zum alleinigen Ge¬ schäftsführer der G. m. b. H. berteilt. Alle Zuschriften und Sendungen sind künftig zu adressieren an Residenz-Licht¬ spiele G. m. b. H„ Karlsruhe. Waldstraßc Nr. 30. Totenglocke. Der Regisseur Franz Osten ist durch den Tod seiner Gat¬ tin Maria schwer betroffen worden. Die Beisetzung hat auf Wunsch der Toten, die einem schleichenden, schwe¬ ren Leiden erlegen ist, bereits in aller Stille stattgefunden. Die Industrie versichert dem Gatten ihr herzlichstes Bei¬ leid, der mitten in den Vorbe¬ reitungen zu seinem nächsten großen Indienfilm steckt, der bei der Ufa erscheini.