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Nummer 1186 Seite 11 Von unserem ständigen F. A. -Korrespondenten ede Woche bringt eine Reihe neuer Premieren, von denen gut die Hälfte Filme deutscher Produktion ist. Der „Orlow" mit Iwan Petrovich lief vier Wochen nn Bio „Julis" und wurde vom „Bettelstudent" mit Harry Licdlke und Maria Paudler abgelöst. Der Ewers-Film ..Alraune" kam in den Premierenkinos „Lucerna", „Flora" und „Roxy" zur Uraufführung und erzielte volle Kassen. Moulin Rouge ' mit Olga Tschechowa wurde in den Bios .Adria" und „Hvczda" gezeigt. Die Bios „Avion" und ..Orient" brachten den I.ya-Mara-Film „Das tan¬ kende Wien", während ler Mosjukin-Film „Der Präsident" in den Kinos .Metro", „Svetozor" und ..Passage" zur Vorführung gelangte. Einen der stärksten Er¬ folge der Saison ver¬ mochte der Greta-Garbo- Film „Anna Karenina" zu erzielen, der von vier Kinos (Radio, Kapitol, Svetozor und Passage) ge¬ spielt wurde. Camilla Horn ' gefiel sehr gut in ihrem ersten Amerika-Film „Der Sturm" (Bio „Adria" und ..Hvczda"). Harry Piel zeigt „Seine stärkste Waf¬ fe" im „Flora" und ..Roxy", während „Lu- Lerna" für sechs Wochen das Alleinaufführungs- recht des Filmes „Onkel- 1 ums Hütte" erworben hat. Das „Liebesieben der schönen Helena" mit Maria Corda kann man im Bio „Metro“ bewundern und „So küßt nur eine Vi icnerin" wird im Bio ••Orient" gezeigt. — Was zweite und dritte Wochen a "belangt, wurden die Filme „Alt-Heidelberg" von Ernst Lubitsch und „Saxophon-Susi" mit Anny Ondra wohl in dem Großteil der Prager Kinos gezeigt. Von fertiggestellten Filmen heimischer Produktion kamen drei neue Bildwerke zur Uraufführung. Die Firma Gloria-Film zeigte den Film „Aus Liebe“, eine sentimen- talc, aber gut gemachte Mädchenangelegenheit, der ein gutes Geschäft in heimischen Gefilden sicher ist. Der Regisseur des Filmes, Vladimir Slavinsky, einer der ältesten und begabtesten Prager Spielleiter, kam mit der Erzeugerfirma in Konflikt, weil der Film nicht in der von ■hm redigierten Originalfassung zur Vorführung gelangte, sondern von der Firma „aus Geschäftsgründen" anders (das heißt schwächer) bearbeitet wurde. ln dem Film zeigt die jugendliche Mafia Zeniskovä eine sehr nette Leistung, und Fred Bulin, ein Neuling des Filmes, führt sich auch nicht schlecht ein: jedenfalls sieht er glänzend aus. Ger zweite Film ist nach dem Roman der Schrift¬ stellerin Bo/ena Nemcovä „Das Dorf unter^den Bergen” gedreht worden. Der Regisseur M. J. Krnansky schuf einen ausgesprochen lokalen Film, der in tschechischen Gebieten wohl gefallen wird, aber für Nicht-Tschechen kein Interesse haben kann. Aus der literarischen \ or- lage ließ sich schwer ein halbwegs guter Film machen, so daß das Bild nicht besonders zu rühmen ist. Ehrliches Können zeigt der Kameramann Josef Bulänek. Der dritte Film ist das Lustspiel „Doppelt hält besser' nach dem humoristischen Roman von Matcj Kudci. auf die Leinwand gebracht von S. W. Innemann. Der Film zeigt in loser Aneinander¬ fügung Szenen aus dem Leben der feuchtfröhlichen Bohemcs Jaroslav Hacek (dargestellt von Jära Kohout) und des Roman¬ verfassers Matej Kudci (Fercnz Futurista), hat aber einen zu derben Humor und ist zu lokal eingestellt. Von drei Fil¬ men ist also nur einer halbwegs exportfähig, die Bilanz ist nicht vorteilhaft. Was die neue Produk¬ tion anbelangt, zeigt sich immerhin eine Besserung, da wenigstens technisch anständig gearbeitet wird und außerdem zwischen den einzelnen Filmen nicht mehr so lange Pausen sind Die Firma Gebrüder Degl hat den Film „Pater Adalbert" nach dem gleichnamigen Roman von Jan Klecanda beendet. Die Regie hat zum ersten¬ mal der jugendliche Mac FriC geführt, an der Ka¬ mera stand Otto Heller, und in den Hauptrollen des Filmes sind beschäf¬ tigt: die Titelrolle spielt Kare) Lamac (nach länge¬ rer Zeit steht er wieder einmal vor dem Objektiv), Josef Rovensky, Suzanne Marville und L. H. Struna, ein junger Charakterspieler, der sich langsam aber sicher in die Höhe spielt und starke Begabung aufweist, was er in seiner letzten Rolle in dem Film „Das Dorf unter den Bergen klar beweisen konnte. „Der Müller und sein Kind", nach einem in der Tsche¬ choslowakei immer noch sehr populären Bühnenstück von Raupach, heißt der neue Film der Regisseurin Zet Molas, die gleichzeitig die weibliche Hauptrolle spielt. In den übrigen Rollen Jan Svoboda und J. Mare«, (ein Neuling), an der Kamera Ladislav Jun. Der Regisseur Oldrich Kminek hat die Aufnahmen zu dem Film „Der Mörder" (Die lüsterne Frau) beendet und wird ihn in der nächsten Zeit vorführen. Zu sehen sind in diesem Film: Josef Rovensky, Bronislaea Livia. Anita Janova und V. Norman, an der Kamera Josef Brabec. Die beiden Prager Filmdarsteller J. W. Speerger und Theodor Pi$t£k spielen ihre li>0. Jubiläumsrolle in dem Film „Der Junge vom Moldaufloß" unter der Regie von Praüskv, dessen Film „Bataillon" noch in Erinnerung ist. WAHREN C. BOOTHBY Phot. Pe/Uu der tei(en'ih)tc Sdntiacölcr der Firit National