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Nummer 1198 99 Seite 23 Fabrikat und Verleih: Ula Hauptrollen: Nikolai Kolin, Natalie Lissenko. Länge: 2583 Meter. 6 Akte Regie: Wilhelm Thiele Gustav Fröhlich Uraufführung: Universum as so unmittelbar vor Weihnachten im Universum zum ersten Mal abrollt, ist eine wirkliche fröhliche Weihnachtsüberraschung. Es ist das große volkstümliche Lustspiel, getragen von der Darsteliungskunst eines be¬ deutenden Schauspielers. Nikolai Kolin ist gerade in diesen Tagen in der „Nachtausgabe" der europäische Lon Chaney ge¬ nannt worden, eine Bezeichnung, die filmfachlichen Standpunkt aus ruhig aufgreifen darf, allerdings mit einer Ein¬ schränkung, die. vom europäischen Gesichtspunkt aus betrachtet, viel¬ leicht doppelten Wert bedeutet. Kolin ist der Verkörperer jener bürgerlichen Ty pen, die an sich Stiefkinder des Lebens sind, etwas primitiv, aber doch glücklich, immer, ohne es zu wollen, im entscheidenden Augenblick auf die richtige Seite fallen, wie etwa hier, wo der biedere holländische Krämer aus Angst vor dem Schiffsunglück nicht auf den Dampfer geht, der ihn nach Amerika bringen soll, wo 50 000 Dollar winken. Man lacht zunächst darüber, amüsiert sich, wie man diesen holländischen Dorftrottel in einem Animier-Lokal einwickelt und ihm seine 800 Dollar wegnimmt. Aber dann ist man überrascht, als die Zeitungen melden, daß der Dampfer wirklich untergegangen ist, vielleicht untergehen mußte, damit die eigentliche Groteske beginnt. M'Hi. i) i; i as diesen indischen Film besonders originell und sympa¬ thisch macht, ist die Tatsache, daß man diesmal nicht den Maharadscha, den Pomp und Prunk der exotischen Höte, in den Mittelpunkt gestellt hat. sondern das Volk, oder, wenn man ganz genau hinsieht, das Tier. Nuri. den Elefanten. Dieser große Koloß muß die Hauptrolle in einem Spiel aus dem Volk übernehmen. Er bewacht Babys, rettet eine ver¬ unglückte Expedition, betrinkt sich zwischendurch und holt schließlich für seinen Freund Bulbule die kleine Frau wieder. Dieser Bulbule ist ein Jüngling so um Achtzehn herum, ein ausgezeichneter Schauspieler, ein wunderschöner Mensch, der. wenn er zufällig in Hollywood, ein ernsthalter Anwärter auf die Nachfolge Valentinos wäre. Neben diesem Jüngling spielt eine kleine Indierin Krishna. ein nettes sympathisches Mädelchen von 9 Jahren. Sie heiratet im Film ihren großen Freund, und sie soll das auch bereits im Den Hinterbliebenen winkt viel, viel Geld. Sie haben die hohe Versicherung erhoben, und nun lebt der Tote. Hier haben wir als Film im Film die Geschichte des Schneiders Wibbel. jenen Schwank, der in vielen Orten Deutschlands Hunderte von Malen über die Bretter ging, haben ihn natürlich nur in der Idee, aber viel lustiger. viel vertiefter, mit viel mehr Pointe und mit einem viel besseren Ende. denn dieser Schneidertyp wird wieder lebendig, erzählt wider Wil¬ len seinem ameri¬ kanischen Freund das ganze Erleb¬ nis und bringt da¬ durch. eben durch seine Trottelei. das Ganze zum glücklichen Ende. Selbstverständ¬ lich, daß dieser Film nur die große Wirkung hat. weil Kolin diesen hol¬ ländischen Klein¬ bürger unver¬ gleichlich spielt, weil ihm sein Re¬ gisseur Wilhelm Thiele jede Pointe vorbereitete, un¬ aufdringlich im¬ mer dafür sorgte, daß dieser Mann, der es verdient. Star zu sein, in jedem Moment den Mittelpunkt bildete Er suchte auch die Neben- und Gegenspieler mit Ge¬ schick aus, gab Natalie Lissenko die Rolle der hollän¬ dischen Bürgerfrau, machte aus Gustav Fröhlich und ßett\ Astor ein nettes, sympathisches Liebespaar. Man sieht noch G. H. Schnell, bemerkt A. Bondireff und Max Gülstorff. Die ausgezeichnete Photographie besorgte Curt Courant, das geschickt kombinierte Manuskript schrieben Julius Urgiß und Friedrich Raff. Leben getan haben, etwas, was in Indien alltäglich ist. wie der genaue Beobachter aus den Bildern des Brautzuges sieht, in dem zahlreiche kleine kindliche Frauen mit ihren Babys im Umschlagtuch marschieren. Im Tauentzien-Palast wo der Film in Berlin seine Urauf¬ führung findet, spricht Lola Kreutzberg zu dem Bild. Sie er¬ wähnt die Verdienste des Regisseurs Henry Stuart und des Expcditionsleiters Bob Stoll. Diese Männer haben mit ihr die große Reise gemacht, von der sie reiche Filmbeute mit nach Hause brachten. Lola Kreutzberg will auch im übrigen Deutsch¬ land möglichst zu dem Film sprechen, etwas, was wir dringend befürworten, genau so. wie wir es ür selbstverständlich halten, daß man dort, wo der Film selbst nicht lang genug erscheint, ebenso wie im Tauentzien-Palast. Tieraufnahmen der Frau Kreutzberg, die immer schon innerhalb des Kulturfilms eine besondere Stellung einnehmen, zeigt.