Der Kinematograph (December 1928)

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Nummer 1198 99 Rfnemotogropf) Seite 2b Ein Scchzigjahrigcr Viel Lärm um nichts. Wir haben uns gestattet, vor einiger Zeit, als die Kontin- gentsdebattc ihren Höhepunkt erreicht hatte, in einem Ar¬ tikel zu bemerken, daß die Entscheidung — neben Thea¬ terbesitzer und Verleiher — nur von den Firmen beein¬ flußt werden dürfte, die wirk¬ lich Fabrikanten auf eigenes Risiko seien. Wir wandten uns damals gegen die Herstel¬ ler der sogenannten Kontin¬ gentfilme, die mehr Interesse am Kontingent wie an dem Lebensschicksal der deutschen Industrie haben. Es beleuchtet die Situa¬ tion, daß wir Zustimmung bei den großen Firmen fanden und nun Protest bei der „Vereini¬ gung deutscher Filmfabrikan¬ ten", die ja inzwischen durch das Ausscheiden von . Aafa und „Creenbaum" als Organi¬ sation fast bedeutungslos ge¬ worden ist. Die „Vereini¬ gung" sendet uns folgenden Protest. „Der Vorstand der .Ver¬ einigung Deutsrher Film- fabrikanten E. V.' hat sich mit den Ausführungen des •Kinematograph' und des .Filmkurier' zum Thema .Freie Produzenten' beschäf¬ tig«. Die .Vereinigung Deut¬ scher Filmfabrikanten' be¬ dauert es aufs tiefste, daß die Redaktionen der ge¬ nannten Fachblätter in Ver¬ kennung ihrer Aufgabe sich dazu hergeben, die große Gruppe der freien Produ¬ zenten in unqualifizierbarer Weise herabzusetzen. Die eigenartige Duplizi¬ tät der Ereignisse — dem Artikel des .Kinematograph* vom 2. Dezember 1928 folg¬ ten schon am 3. Dezember 1928 die Ausführungen glei¬ cher Tendenz des ,Film- kurier' — muß sie zu dem Rückschluß führen, daß beide Artikel aus der glei¬ chen Quelle gespeist wur- Die .Vereinigung Deut¬ scher Filmfabrikanten' weist die gegen die freien Produ¬ zenten erhobenen Angriffe aufs schärfste zurück und gibt ihrer außerordentlichen Mißbilligung Ausd-uck daß es überhaupt möglich ist, daß ein Fachblatt einer Industrie cs für seine Auf¬ gabe hält, die Industrie selbst herabzuwür- d i g e n.“ Der allseits beliebte Thea¬ terbesitzer Friedrich Stahl in Bonn feierte (am 21. Dezem¬ ber) seinen 60 . Geburtstag. Er begeht diesen Tag in voller Frische, seine Beliebtheit er¬ fährt ihre Bestätigung durch zahlreiche Blumenspenden und Gratulationen aus dem ganzen Reiche. Im Jahre 1911 übernahm Herr Stahl das ...Mctropol- Theater" in Bonn. Schon vor dem Kriege war sein Licht¬ spielhaus eine „gut bürger¬ liche" Angelegenheit, er führte das Theater ausgezeichnet, das engen Kontakt mit den Bon¬ ner Bürgern und Behörden ge¬ wann. Als das Rheinland be¬ setzt wurde, beschlagnahmte die Besatzung das Metropol- Leider fehlen die Unter¬ schriften, so daß die „große Gruppe", die si<^. getroffen fühlt, selbst mikroskopisch nicht sichtbar wird. Wir wü߬ ten gern, wer sich getroffen fühlt. Was die „Duplizität der Er¬ eignisse" anbetrifft, sc ist zu bemerken, daß sie lediglich Theater für dieTiuppen. Jetzt ist dieses Lichtspielhaus nach der Freigabe niedergerissen worden, an seiner Stelle wird sich ein monumentaler Pracht¬ bau erheben, der nach einem Entwurf von dem Bonner Architekten Stumpf unter Mitwirkung des Theaterbau¬ spezialisten Architekten Oscar Rosendahl. Düsseldorf, erbaut wird. Das neue Haus wird ca. 1400 Sitzplätze fassen und mit einem großen modernen Cafe verbunden sein. Die Er¬ öffnung ist für den 15. Januar 1929 vorgesehen. Wir beglück¬ wünschen Herrn Stahl zu den Jahren erfolgreichen Schaf¬ fens; das Gedeihen seines neuen Großunternehmens möge die Krönung seiner Lebens¬ arbeit sein der Beweis dafür ist, daß es sich um Anschauungen der Majorität der Industrie han¬ delt. Wir unterhalten zwar — im Gegensatz zu gewissen ande¬ ren Organen — gute freund¬ schaftliche Beziehungen zur übrigen Fachpresse und sind mit ihr immer einer Meinung, wenn es sich um die Wahrung vor. Standesfragen handelt Aber wir nehmen Stellung von uns aus, vertreten unsere eigene Meinung in filmpoliti¬ scher Beziehung. Wir lassen uns auch nicht, wie es in der Resolution heißt, „speisen". Das war bisher das Vor¬ recht anderer Leute, das wir ihnen gern weiter überlassen, genau so. wie es uns gleich¬ gültig läßt, wenn andere Herr¬ schaften aus dieser Aktion ohne Fundament und Hinter¬ grund jetzt eine Kundgebung der „Industrie" machen. Wenn ein kleiner friedlicher Mann sich plötzlich zum wil¬ den Berserker — auf fünf Mi¬ nuten — entwickelt. Was lut man da? Man lächelt, weil Lachen schon zu viel wäre. * Das zweite Bavaria-Theater in Aachen. Carl Herbst in Aachen hat sein Kino eröffnet. Das zweite . Bavaria-Theater" in Aachen ist nun eröffnet worden. An einer historisch zu nennender. Stelle, die allen Aachenern gut bekannt ist. erhebt sich r.un das „Bavaria-Theater am Kaiserplatz “. der stattliche Bau faßt 8C0 Sitzplätze. Zur Eröffnung lief der Film: „Der Zarewitsch" nach der gleich¬ namigen Operette von Lehar. Der Hauptdarsteller Ivan Pe- trovich war persönlich anwe¬ send. Herr Reinhold Mei߬ ner. der Erste Vorsitzende der „Rheinisch - Westfälischen" hielt die Begrüßungsrede. Das Theater selbst erregte mit Be¬ rechtigung die Bewunderung der Besucher. Geräumige Ein¬ gangshallen führen in das Foyer. Überall, wie auch im Theatersaal selbst. herrscht indirekte Beleuchtung, unter¬ stützt von modernen Körpern mit Effektbeleuchtung. Die Decke des Theatersaales hat zwei Kuppeln sie trägt in der Milte zwei riesige Beleuch¬ tungskörper. Warme Farb¬ töne machen das Theater ge¬ mütlich und vornehm. Die Lei¬ tung des Orchesters liegt in den Händen von Herrn Grun- waldt-Lesso. Das Theater ist mit einer modernen Lü'tungs- und Heizanlage ausgestattet die Vorführung erfolgt durch zwei große, moderne Projek¬ tionsapparate. Das Theater wurde von dem Architekten Oscar Rosendahl, Düsseldorf, gebaut. FRIEDRICH STAHL