Der Kinematograph (January 1929)

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Seite 8 AincmotogrnpQ Nummer 10 36 Filme steht eine Abnahme des Angebots an auslän¬ dischen Filmen um 48 Filme — und in den ersten neun Monaten des Jahres 1928 steht das Angebot an langen Spielfilmen demjenigen von 1926 gleich bzw. ist um einen Film gestiegen (239). Nach wie vor behauptet Filmamerika unter den Aus¬ ländern seinen ersten Platz ind zwar mit einem Angebot von 176 Filmen während der ersten neun Monate 1928 d. s. etwa 20 Filme monatlich (gegen 17 deutsche Filme). Mit diesem Angebot von 176 Filmen kommt Amerika auf das gleiche Niveau des Jahres 1926 (175), wogegen im Jahre 1927 nur 135 amerikanische lange Spielfilme auf dem deutschen Markt erschienen (11 Filmländer; vgl. hierzu Tabelle II in der Nr. 1189 des Kinematograph). Das Filmange¬ bot des übrigen Auslands beträgt für die ersten neun Monate des Jahres 1928 = 63 Filme und hat seit dem Jahre 1926 keine wesentliche Veränderung er¬ fahren. Das Angebot an langen Spielfilmen stellt sich nach vorstehenden Er¬ örterungen wie folgt dar: Insge¬ samt haben wäh¬ rend des Drei- vierteljahres 1928 = 392 lange Spielfilmedie Zen¬ sur passiert; dar¬ an sind beteiligt: Amerika mit 44,8 %, Deutsch¬ land mit 39. l'..und das übrige Aus¬ land mit 16,1 '... Das Gesamtan¬ gebot von 392 lan¬ gen Spielfilmen entspricht einem durchschnittlichen Monatsangebot von rd. 43 Filmer., was einem Jahres¬ angebot von etwa 520 Filmen gleichkommen würde. Die Gesamtbelieferung des deutschen Marktes mit langen Spielfilmen im ganzen Jahre 1928 ( 520) dürfte demnach die gleiche Zahl aufweisen wie das vorange¬ gangene Jahr 1^27 ( 526) (vgl. hierzu Tabelle I). dagegen haben 74 Firmen 171 Filme herausgebracht. Von der Gesamtzahl aller Produzenten des Jahres 1928 waren 44 mit der Herstellung von nur je einem Film beschäf¬ tigt, d. h. sogen. Kleinfirmen; im Jahre 1927 gab es 59 dieser sogen. Kleinfirmen, die nur je einen Film heraus¬ brachten. Die allgemeine Abnahme an der Zahl der Pro¬ duktionsfirmen ist demzufolge auf Kosten dieser Klein¬ firmen erfolgt, wie das bei der gegenwärtigen Konzentra¬ tion des gesamten Wirtschaftslebens nicht anders mög¬ lich ist. Die Zahl der Verleihfirmen der deutschen Produktion an langen Spielfilmen bzw. ihre Verleihtätigkeit und Ver¬ bindung zu den einzelnen Produktionsfirmen kommt zum Ausdruck in Ta¬ belle II. Insge¬ samt sind 23 Ver¬ leihfirmen (aus¬ schließlich der Bezirksverleiher) für die deutsche Produktion tätig gewesen. Auch hierbei macht sich die Konzentration deutlich bemerk¬ bar. \ on der Ge¬ samtzahl der Ver¬ leiher (23) sind 70".. (16) gleich - zeiligProduktions- f innen; von den restlichen 7 Ver¬ leihfirmen sind 4 mit den («treffen¬ den Produktions¬ firmen so eng liiert, daß sie als Tochtergesell¬ schaften genannt werden können, wie z. B. Defma = Defu, Messtro - - Orplid, Bay¬ erische = Emelka usw.. so daß nur dreiFirmen (außer den Bezirksver¬ leihern, die teilweise auch selbst produzieren) als reine Verleihfirmen zu bezeichnen wären. Für den Verleih von 153 deutschen langen Spielfilmen des Dreivierteljahres 1928 waren insgesamt 23 Verleih¬ firmen tätig, für den Verleih der 171 Filme des Jahres 1927 wurden 36 Verleihfirmen gezählt. Der Rückgang von 13 Firmen erfolgte auf Kosten der Bezirksverleiher. Vcrleihliraien der in- und ausländischen langen Spielfilme (I. Januar bu 30 September 1928) Diese ununterbrochene Steigerung im Gesamtangebot an langen Spielfilmen seit dem Jahre 1926 — 353, 371, 392 widerspricht den tatsächlichen Erfordernissen des deut¬ schen Absatzmarktes, auf welchem seit dem Jahre 1923 — wie u. a. in der Nr. 1107 dieses Blattes vom 6. Mai ausgeführt — ein Mißverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage besteht. Ein tragbares Gleichmaß in dieser Be¬ ziehung herbeizuführen, liegt sowohl im Interesse der deutschen Industrie als auch der beliefernden Auslands¬ firmen, was kürzlich Filmamerika zum Ausdruck brachte. Die Anteilnahme der 122 deutschen Produktionsfirmen an der Herstellung von 153 langen Spielfilmen während des Drei Vierteljahres 1928 mit einem Vergleich von 1927 ist ersichtlich aus Tabelle III in der schon zitierten Nr. 1189. Im Dreivierteljahr 1928 haben insgesamt 56 Produktions¬ firmen 153 lange Spielfilme hergestellt; im Jahre 1927 Von der Gesamtzahl (153) der langen Spielfilme des Drei Vierteljahres 1928 wurden 53, d. s. ca. 35 "... durch die Firmen verliehen, die gleichzeitig Produktionsfirmen sind, und die restlichen 100 Filme, d. s. ca. 65 %, wurden durch Tochtergesellschaften der betreffenden Verleihfirmen bzw. im Aufträge hergestellt. Von den 39 Verleihfirmen des Angebots des Dreiviertel¬ jahres 1928 sind nur zwei Firmen — Nr. 21 und 22 der Tabelle — die nur deutsche Filme im Verleih haben; vier Firmen haben nur ausländische Filme im Verleih und die restlichen sowohl Filme deutscher Produktion als auch ausländische. Auf den ersten Blick erscheint die Spanne zwischen dem Verleih deutscher zu demjenigen ausländischer Filme bei einzelnen Firmen sehr beträchtlich; dies ist jedoch darauf zurückzuführen, daß die Verteilung der Kontingentscheine des Jahres 1928 aus 1926 1927 errechnet wird.