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Film-England versagt wieder Von unserem B. C. P.-Spczial- berichtcrstattcr. Es ist sicherlich ganz interes¬ sant. ein Urteil ühcr die briti¬ schen Filme aus englischem Munde selbst zu hören. So nahm Ihr SpczialbcricSterstvt- tcr Gelegenheit, Miß Billie Bristol»?, von den New Era Films. London, die seit Jahren eine leiterde Stellung in der englischen Filmindustrie beklei¬ det, za interviewen. Hier ihre Meinung: ..Die britische Filmproduk - tion geht von einem falschen Start aus ans Werk. Anstatt klein zu beginnen, um allen und allem Gelegenheit zu geben, sich kritisch zu entwickeln, verfolgt man bei uns in Eng¬ land die falsche Politik, Su¬ perfilme unter Mitwirkung be¬ rühmter Bühnenstars hcrzustcl- lcn. Das Resultat ist ein schlechter Film und großer Schaden für die längste Indu¬ strie. Die Schuld daran tragen die Produktionsfirmca selbst, die sich voreinander iürchlen und aufeinander eifersüchtig sind. Anstatt zu versuchen, junge Talente im eigenen Land zu fordern und fortschreitend zu entwickeln und so zu einer Anzahl wirklich guter, einhei¬ mischer Stars zu kommen, wer¬ den amerikanische und andere Stars herangezogen, und das erzielte Ergebnis ist fürchter¬ lich. Ich sehe dat einzige Heil¬ mittel nur in einer Zusammen¬ arbeit aller englischen Produk¬ tionsfirmen. die dem Grundsatz zu folgen hätten: Lerne gehen, bevor du rennst. Nach meiner Meinung kann man als gute englische Filme nur nennen .The Ring" und .Somehnw Good'. Der Rest waren nur ärmliche, oft sehr ärmliche Erzeugnisse Über den Tonfilm habe ich die beste Meinung und hoffe sehr viel von seiner Zukunft. Besonders .Intcrfercnce', der längst gezeigte Tonfilm ist ein besonderer Beweis für die Güte dieser Filme." Mrs. Tudor Owen. Leiterin in cine-n großen Trust, dei ..The Capitol" und „Tbc Asto ria" (zwei der größten Lon doner Kinotheater) mit ein schließt, äußerte sich wie folgt „Der Tonfilm ist zwar in Augenblick eiue Konkurrenz fui den Spielfilm. Aber ich bir sicher, wenn das Publikum in onfilm nicht mehr den Reii de* Neuen haben wird, wer¬ den wir eine sofortige Rcaktior gegen den Tonfilm erleben. Die deutschen Filme finde ich im allgemeinen ein bißcher £ng aber es besteht keir Zweifel über ihre hervorra. Senden Qualitäten. Der eng tische Markt wird immer willig *«inc Filme vom Typ .Metro Ich küsse Ihre Hand, Madame Fabrikat Super-Filii Lange: 2300 Meter. 7 Akte- Verleih: D. L. S. Uraufführung: Taucntzicn-Palast Robert Land gehört zu den¬ jenigen Regisseuren, die es ver¬ stehen. ausgesprochene Publi¬ kumsfilme mit einem gewissen gcisligtcr. dezenter geworden und erreichte damit noch stär¬ kere Wirkungen als früher. Die weibliche Rolle gab man Mar¬ HARRY LIED: KE and MAR’-EXE DIETRICH künstlerischen Niveau zu ver- Das ist heule ein ganz beson¬ derer Vo-zug, eine ganz beson¬ dere Ga'ie. die sich wieder in dem hühichen, liebenswürdigen, sauberen Film mit Harry Liedtke z-igl, der jetzt im Tau- entzien-P: last abrollt. Man n ihm den populärsten Schlager e -s Jahres und schrieb eine amüs mtc Geschichte drum herum, bt der cs sich darum handelt, laß ein russischer Graf, der n Paris als Kellner arbeitet, sch ießiich eine ent¬ zückende Frau heiratet. Liedtke als servi render rus¬ sischer Aristokrat sieht ausge¬ zeichnet aus. Man läßt ihn be¬ rechtigterweise nur sehr wenig spielen, stellt ihn immer wieder als den schönen Mann hin und sorgt durch ein paar schlag¬ kräftige Nuancen für Spannung und Publikumsintercssc. Darstellerisch schneidet am besten Karl Huszar ab Er hat gleich am Anfang und durch das ganze Stück hindurch die Lacher auf seiner Seile. Er ist unter Lands Regie feiner, durch- lene Dietrich, einer Frau, die wohl schon in über dreißig Bil¬ dern gefilmt hat, die aber noch niemals so gut herauskam wie diesmal, und die sich bei Land dafür bedanken darf, daß man nach diesem Film bei Besetzung von Salondamen wahrscheinlich manchmal auf sic zurückgreift. Robert Neppach hat inter¬ essante, stimmungsvolle, aparte Bauten gestellt. Er gab dem Film den leichten graziösen Hintergrund. Das Publikum im Tauenlzien- l’alast nahm d<— F'ui überaus beifslli" ... Es rief Jü. Dar »etter und den Regisseur, die von der Bühne aus lauten, star¬ ken, ehrlichen Beifall enlgegen- nehmen konnten. Ein ausge¬ zeichneter Film, der ein glattes, gutes Geschäft verspricht, auch wenn man auf den Tonfilm ver¬ zichtet, der nicht gerade voll¬ endet ist, an dem photogra¬ phisch mancherlei auszusetzen ist und der wegen der unvoll¬ kommenen Technik und des nicht gerade erstklassigen Ge¬ sanges leichtes Lächeln in Rang und Parkett hervorrief. polis' oder .Spione' a Als letzten befragte Ihr Spe- zialkorrespondcnt Mr. Ne boldt vom P. C. T. (Provmcial Cinemi Trust) über seine M v nung: „Unser Trust wird sicher lieh eine große Anzahl seiner Theater für die Vorführung von Tonfilmen einrichten. Ich selbst glaube, daß diese Art von Un¬ terhaltung letzten Endes doch Erfolg haben wird. Die deutschen Filme sind un zweifelhaft von höchster Quali tät. Nur glaube ich, daß die besten deutschen Erzeugnisse meistens einen nur beschränk¬ ten Markt haben, da sic nur von den intellektuellen Klassen bevorzugt werden. Bezüglich der Zensur bin ich nach wie vor der Meinung, daß jedwede Art von Zensur ausübung eine Dummheit ist. wenn sic versucht, den künst¬ lerischen Wert der Filme her- abz’isctzcn und den Stil zu zer¬ reißen. Der Erzeuger muß die gleiche Freiheit haben, wie der Autor, denn er materialisiert nur die Ideen und Gedanken desselben." Mr. Lcstie Williams dircc- toi of the Universal Picturcs Cor-ioration. nannte noch die nachfolgenden Zahlen, die eine Übe-sicht über die im Jahre 1928 den Interessenten vorge- iührten Filme je nach ihre n Amerika 512. England 91. Deutschland 82. Frankreich 21, Italien 4. Rußland 2. Dänemark I. Deutschland könnte leicht seiae Zahl der eingeführten Filme erhöhen, da die Filme, qualitativ hochstehend, vom englischen Markt gern aufge- May weiterhin bei der Uta Joe May. der augenblicklich mit dem Schnitt seines Filmes der Erich Pommer-Produktion „Asphalt" beschäftigt ist, hat sich mit der Ufa dahingehend geeinigt, daß er auch im kom¬ menden Jahr die Regie in zwei Joe May - Filmen der Erich Pommer-Produktion der Ufa führen wird. Brigitte Helm persönlich im Universum Brigitte Helm, Henry Stuart und Ernst Slahl-Nachbaur. d-c Hauptdarsteller des neuen Ufo Films „Der Skandal in Baden- Baden , werden bei dessen Ur¬ aufführung am Freitag, dem 18. ds. Mts. un Universum am Lehniner Platz persönlich an wesend sein. Für das Bühnen- Programm des Universum wurue die Tanztruppc Gertrud Bodn. wieser verpflichtet.