Der Kinematograph (January 1929)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Die von Habsburg Fabrikat: Essem-Film Verleih- Star-Film Länge: 2758 m. 7 Akte Uraufführung: Primus-Palast „Das Schicksal derer von Habsbur;;" rollt jetzt im Primus- Palast als ein von Kolt Ralle inszenierter Essemfilm über die Leinwand. Man hat sogar einen echten Habsburger aufgetricben, der als Beiprogramm serviert wird, was von einem sensations¬ lüsternen Publikum als Nerven¬ kitzel hingenommen wurde. Der Film selbst hat wenig Aufregen¬ des, trotz der Tragödie des Kronprinzen Rudolf, denn man hat lange nicht eine so schlep¬ pende Regielührung gesehen, die jedes schärfere Zu packen vermied und nicht eine einzige Situation plastisch herausarbei¬ tete. Erna Morena gab dem Schicksal der Kaiserin Elisabeth jenen echten Seelenschmcrz. über den sie wie keine andere verfügt. Warum gibt ihr nicht wieder eine erste Firma Gele¬ genheit. unter einem Regisseur von Rang zu arbeiten. Annehm¬ bar spielten auch Maly Del- schaft. Leni Riefenstahl. Alfons Fryland. Fritz Spira, ohne da¬ mit für den Film werben zu kön¬ nen. der in jeder Beziehung über¬ holt ist. Vielleicht, daß er in ganz kleinen Kinos in der Provinz noch auf die Zuschauer wirkt. Schlumpsi - Filme Im Beiprogramm unserer Lichtspielhäuser begegnet man jetzt zwei Reklamefilmen, die vom Erich Engelsfilm für die Reemtsma-Zigarett: „Ova" her¬ gestellt wurden. Die Vorzüge dieser Zigarette werden recht geschickt angepriesen und er¬ scheinen im Rahmen kleiner Spielfilme, die einen nicht ge¬ übten Zuschauer bis zum letz¬ ten Augenblick im Zweifel dar¬ über ’.a&sen. daß er einem Rc- klamcfilm beiwohnt. Diese Art von Filmreklame hat sich am vorteilhaftesten herausgcstellt. Der Engelsfilm bedient sich als Hauptdarsteller eines reizenden Terriers Schlumpsi. der seine Rolle ganz vorzüglich spielt und ein entzückender kleiner Kerl ist. Namentlich der Kurzfilm „Seine Medizin" ist vorzüglich, da Schlumpsi hierin von einer Droleric ist wie früher Brownie. der anscheinend das Zeitliche gesegnet hat, da man ihn nicht mehr sieht. Auf Grund der Fähigkeiten des Hundes hat der Engclsfilm soeben einen 1000 Meter langen Detektivfilm vollendet. der ebenfalls für die Recmtsma Zi¬ garettenfabrik hergestcllt wurde und mit Hille von Schlumpsi um die Popularität der Zigarette wirbt. Breslauer Schauspiel' haus als Kino Die Gebrüder Curl und Erwin Hirschberg, die in Breslau über acht Lichtspiclbühncn von zu¬ sammen etwa 6600 Plätzen ver¬ fügen, sollen mit Direktor Dr. Theodor Loewc vom Breslauer Schauspielhaus (Operetten- buhnc) Verhandlungen zwecks Übernaf nie des Theaters führen. Ob die Gebrüder Hirschberg das Schauspielhaus als Operetten¬ bühne oder als Lichtspieltheater weilerführcn wollen, ist nicht bekannt. Konti ngentanträge einreichen! Hiermit wird nochmals darauf hingewiesen, daß Anträge auf Zuteilung von Kontingent für 1929 30 von anlragberechtigtcn Verlcihfirmen unter Namhaft¬ machung der von ihnen ver¬ liehenen kontingcntberechtig- ten Filme bis zum 31. Januar ds. Js. cinzureichen sind. Als kontingentberechtigt gellen deut¬ sche Spielfilme, die in den Jah¬ ren 1927 und 1928 erstmalig zensiert und von der antragstcl- lendcn Firma erstmalig verlie¬ hen wurden. Anträge auf Zuteilung aus dem Ausfuhrkontingent sind zur Zeit noch zwecklos. Die Bestim¬ mungen für diese Verteilung werden voraussichtlich im Fe¬ bruar veröffentlicht. Edison will den Sprech¬ film für taube Hörer Edison, der demnächst sei¬ nen 82. Geburtstag leiert, hat, wie aus seinem Wintersitz in Fort Myers (Florida) gemeldet wird, einen ganz bedenklichen Mangel an den „Talkics" ent¬ deckt: Die Produzenten der Sprechfilme haben keine Vor¬ richtungen getroffen, damit auch Taube diese Filme hören kön¬ nen. Edison, der selber stock¬ taub ist, sagte zu Freunden: Jetzt haben sic die Movies in Talkics verwandelt, aber ich höre keinen Deut davon. 2 500 000 Taube in den Vereinig¬ ten Staaten sind in der Lage wie ich. Es scheint Zeit zu sein, daß ich mic h mit der Sache befasse. Die Garantie Ein englischer Filmreisender bearbeitet einen Kunden und preist die Filme seiner Firma himmelhoch an. Er redet dem Kinomann zu, sich diese Filme zu sichern, denn er leiste dafür Garantie. daß diese Filme höhere Einnahmen erzielen wer¬ den als jene, die der stärkste Konkurrent des unterhandeln¬ den' Kinomanncs abgeschlossen hat. „Was geschieht aber," meinte dieser. „wenn seine Filme doch das hiesige Publi¬ kum mehr anziehen?" Der Rei¬ sende ließ sich nicht verblüffen und antwortete ruhig: ..Dann hört eben mein» Garantie auf!" Der Herr vom Finanzamt Fabrikat: Aco-Film Verleih: Mondial-Film Länge: 2507 Meter. 6 Akte Uraufführung: Alhambra Noch nie hat Gustav Althoff von dem feinen Kammcrspicl- ton etwas gehalten. Er war schon für das Posscngcquäkc des Saxophons, ehe dieses wohitöneode Instrument über¬ haupt erfunden wurde ln diesem Film nun herrscht, um bei dem Instrumentalbild zu bleiben, die dicke Trommel Die Manuskriptkonfektionäre Juttke und Klaren haben, be¬ währte Possenvorbilder emsig benütreod, einen Film geschrie¬ ben. der die kräftigen Ucfcer- treibuegen, die sich Regie und Darstellung leisten, geradezu heraurfordert. Ihre Humorc bezieht die Handlung aus dem Umstand, daß der steuerhinter- ziehende Gutsbesitzer den Herrn vim Finanzamt, der kommen soll um seine Bücher zu prü¬ fen, für den erwarteten Schwie¬ gersohn hält und ihm gerade seine Vcrmögensverhältnissc fatalerweise recht deutlich klar- lcgt. Siegfried Phiiippi gab der Filmposse alle handfesten Wir¬ kungen, über die sich die Zu¬ schauer vor Lachen kugeln Die Darsteller: Leo Peukcrt. - Paul Heidemann, Falkenstein. Franz Stein, Trude Lehmann übertrieben mächtig. Die talen¬ tierte Gritta Ley gab sich un¬ natürlich krampfig Starkci Heiterkeitserfolg, ein Film für Prnvinzkinos mit bür¬ gerlichem Publikum. Neueröffnung in Niederschöneweidc Der ..Filmpalast" in Nieder- schöneweide, Hasselwerder Str. 17, wurde unter dem Namen „Elysium" nach vollständiger Renovierung wieder eröffnet. Mit diesem Theater haben die Direktoren Sedlak und Hei- mann das achte Kino in Berlin erworben. Der Zuschauerraum wurde modernisiert, der Vor¬ führraum mit neuzeitlichen Ap¬ paraten ausgerüstet. Ebenso wurde die Bühne für die Büh¬ nenschau ausgebant. Das The¬ ater, das 900 Sitzplätze hat, brachte als Eröffnungsvorstel¬ lung den Emclkafilm „Water¬ loo", der mit starkem Beifall aufgenommen wurde.