We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
Die „Inka" wird saniert Wie unser Wiener J. J. - Be¬ richterstatter erfährt, sind die Gründer des lnkuhlms, Geist¬ liche des Dominikaner- und Frac ziskancrorders. bemüht, die Katholische Filmstelle, die unter der Leitung von Josef Fuchs zuuammengcbrochvn ist. nicht nur zu sanieren, sondern mit großzügigen Mitteln weiter auszubaucn. Zu diesem Zwecke hat sich ein Konsortium aus Fi- nanzlcutcn und katholischen Geistlichen gebildet, das große Summen anwenden will, um die Inka zu einem konkurrenz¬ fähigen Unternehmen auszuge- stalten. Merkwürdig berührt es aber bei der angekündigten Gro߬ zügigkeit der neuen Filmfirma, daß die verantwortlichen Her¬ ren nicht so ohne weiteres be¬ reit sind, die drei kontraktlich verpflichteten Filmfachlcutc, von denen Herr Regisseur Paul sogar aus Deutschland nach Wien gerufen wurde, für ihre vertragsmäßig zustehenden Rechte zu entschädigen, denn bis zur Stunde haben die Aus¬ gleichsverhandlungen zu keinem Resultat geführt, so daß die Herren Heinz Paul, Hofiermann und Lcdcrsteger beim Gewerbe¬ gericht ihre Ansprüche in der Höhe von mehreren hundert Millionen S. zu erstreiten haben werden. Die erste Verhandlung in diesem Prozeß findet schon am 20. Februar d. J. statt. Was aber den tamosen Fuchs anbelangt, hat das Sicbcrbeits- büro die Angelegenheit der Wirtschaltspolizci übergeben, die die Auffassung vertritt, daß Fuchs anscheinend in gutem Glauben gehandelt hat und seine Verfehlungen der geschäft¬ lichen Unerfahrenheit des jun¬ gen Mannes zuzuschrcibcn seien. Schuld an dem Zusammenbruch der Inka sollen nach dieser Quelle die Unternehmer sein. Bulgarien pro¬ duziert Die neue bulgarische Gesell¬ schaft Paisi-Film wird dem¬ nächst ihren ersten Film der Saison 1928 29 herausbringen. Der Film, der den Titel „Das treueste Wort' führen wird, ist nach der gleichnamigen Lc- geode des bulgarischen Schrift¬ stellers Jordan Jovkoff bear¬ beitet und wird unter der Re¬ gie von V. M. Poscheff gedreht. Inzwischen hat Capitain V. Stojeff einen anderen bulgari¬ schen Film. „Das Herz Bulga¬ riens" beendet. Der Film ent- *'»lt u. a. Aufnahmen von den Bergwerken in Pemic und wird «inigen Wochen auch im Auslände gezeigt werden. Aubert vergrößert sich (Von unserem Pariser M. C - Korrespondenten.) Während der letzten Generalversammlung der Etablissements Louis Aubert wurde beschlossen, das Stammkapital von 10 Mil¬ lionen Francs auf 25 Millionen zu bringen, und die Firma mit den Gesellschalten, die bisher unter Kontrolle der Etablissements L. Aubert standen, zu fusionieren. Die verschiedenen Gesellschaften, die mit Aubert fusionieren, sind folgende: Omnium-Aubcrt (Kapital: 10 Millionen Francs); Th£atrcs Electriques (Kapital: I Million Francs): Lyonnaisc d'Exploitations Cincma tographiques cl Artistiqucs (Kapital: 250 U00 Francs); Spectaclcs Modernes (Kapital: 975 000 Francs): Grands Cinvmas de France (Kapital: 600000 Francs); Tivoli-Lyon (Kapital: 250U00 Francs); • Rouycr ct Cie » (Kapital: 450000 Francs); Francaisc des Cinämas (Kapital: 450 000 Francs). Diese Fusion bezweckt: 1. Herstellung von Filmen, 2. Modernisierung der vorhandenen Theater. 3. Bau und Kauf neuer Theater. Unter Modernisierung der Theater versteht Aubert hauptsäch¬ lich die Installierung der Sprechfilmapparatur. Schon 5 bis 6 Pariser Aubert-Theatcr sind mit dem Sprechfilm französischen Systems Gaumont-Pc t er sen-Poulien ausgestattet; und zwar nicht nur das Boulevard-Theater „Cameo", sondern auch Theater in den verschiedenen Patiser Hauptvierteln wie Rochecbouart, Re- publique, Bellevillc Montmartre. Clichy usw. Der erste Sprech- film oder vielmehr musikalische Film war ..LHauduNil' mit Lee Parry, eine Produatioi Aubcrt-Wengeroff. Aubert benützt den Sprechfilm nur als Hauptattrakt.on; die gewöhnlichen Filme werden wie vorher voröeführt Die Amcnkarcise von Louis Aubert hat sehr schnell Früchte getragen. Die Filme, die in den Theatern Auberts laufen, sind meistens Paramoun.’- ind United-Artists-Filme. Deutsche Filme trifft man dort sehr selten an. Man sah nur ..Walzertraum" und „Metropolis". Die Ufa-Filme laufen meist in dem Theater Fournicr Der Theaterpark Auberts ist heute wohl einer der wichtigsten Frankreichs. Er besitzt 21 Theater, die 30 000 Sitzplätze umiasscn. Der Theaterpark umfaßt folgende Lichtspielhäuser: Paris: Aubert-Palacc (Boulevard-Theater), 800 Plätze; Electric-Palace (Boulevard-Theater), 700 Plätze; Palais-Rochechouart, 2000 Plätze; CinCma de la Coivcntion. Marcadet-Palace, 2200 Plätze; Voltaire-Aubcrt-Pclacc; Regina-Aubert-Palace; Gambetta-Aubert-Palace, 1500 Plätze; Grenellc-Aubert -Palace; Paradis- Aubert-Palacc; Zenit h; Tivoli-Cincma, 2800 Plätze; Grand Cincma Saint-Paul, Mont rouge-Palace; Grand Cinöraa Aubert; Artistic, 1800 Plätze ; Cameo (Boulevard-Theater). 700 Plätze; Marseille: Aubert-Palacc; Lyon: Royal-Aubert-Palacc; Tivoli-Aubert-Palace; Bruxelles: Trianon-Aubert-Palacc. Die anderen Theater, deren Platzzabl nicht angegeben ist, be¬ sitzen alle über 1000 Sitzplätze. Was die Errichtung eines Sprechtilmateliers betrifft, so weiß man darüber noch nichts Genaues Die Star-Filmgesellschatt, deren Leiter die Herren Gallo und de Rorera sind, ebenfalls Administratcure des Blattes „Comocdia", hat beschlossen, ihr Kapital, das bis letzt nur eine Million Francs war, auf 5 Millionen Francs zu erhöhen. Später soll das Kapital bis auf 10 Millionen Francs gebracht werden. Das bisherige Arbeitsgebiet der Star-Film bestand bis jetzt nur aus Produktion und Verleih. Jetzt soll das Programm dieser Firma auch Theaterbetrieb betreifen. Die Star hatte in Gemeinschaft mit der Terra-Film den Film mit Mosjukin: „Le rouge et le noir“ hergestellt und in Frank¬ reich hcrausgebracht. Nun sicht die Star-Film die Herstellung eines Großfilms vor, und zwar „La Goyette". „Der Mann mH der Kamera" Der Filmregisseur Wertotv und sein ausgezeichneter Ope¬ rateur Kaufmann, die g egen war - slaatl. Filmgesellschaft Wu :hu tätig sind, nennen ihr soeben fertiggestelltcs Filmwerk „Der Manr. mit der Kamera" Wie die Sowjetprcssc hervorheot, war Wertow bestrebt, die ame¬ rikanischen Bildschnitt- und Montage-Methoden wesentlich zu vertiefen und zu vervoll¬ kommnen; er verzichtete völlig auf alle Iiterai:fchcn Hilfsmit¬ tel. und zwar mehl nur auf Bildiitcl und Texte, sondern überhaupt auf die Zugrundc- '-gung eines literarischen Sze¬ nariums (Manuskriptes). Es ist der Film von Sowjetmcnscnen. cire L.chtbildcrzählnng vom äulercn und inneren Leben des Sowjetlandes: Massenarbeit, Tnnsport und Verkehr, Ma- schiren, Elektrifizierung. Kund¬ gebungen, Sportveranstaltungen, Heeres- otH Flottenmanöver. Heim und Herd. Der Film, der tec.irisch mit starken «\oc- trarten arbeitet (ein Beispiel: hict die Arbeitsbewegungen menschlicher Hände, dort die gewaltige Leistung einer Ma¬ schine oder elektrrlixicrtcr Wasserkräfte) versucht den Zu¬ schauer an der Entstehung die¬ ser Aufnahmen unmittelbar als Augenzeugen tcilncbmcn zu lassen, indem er fortlaufend die Kameraleute bei ihrer Ar¬ beit vorführt. Die Moskauer Fachpresse begrüßt dieses mit künstlerischer Plastik geglie¬ derte Filmdiorama als die neue Spitzenleistung des rein kinc- matographischcn Schaffens. Noch kein Alhambra^ Verkauf Wie wii von der Leitung der Südfilm A -G. erfahren, sind die Mitteilungen über einen erfolgten Verkauf der Alham¬ bra noch verfrüht. Es schweben vorläufig un¬ verbindliche Verhandlungen, doch ist eine Entscheidung der zuständigen Stellen noch nicht erfolgt. Lee Porrys Geburtstag Wie man uns mitteilt, feiert Lee Parry, die beliebte Film- Schauspielerin, heute ihren Ge¬ burtstag. Wir gratulieren. Die letzten größten Erfolge batte sic in „Regine". „Die Tragödie einer Frau" und „Die Frau mit dem Weltrekord". Aus dem heutigen Bericht unseres Pariser Korre¬ spondenten geht hervor, daß der neueste Lcc-Parry-Film „Die reichste Frau der Welt" (Lveu du Nil) eine erfolgreiche Pre¬ miere hatte.