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Breslauer Kulturfümarbcit Seit einiger Zeit veranstaltet die Breslauer Thealerabteilung der Ufa regelmäßig Sonntagvor- roittag-Vorführungen von Kul¬ turfilmen. Diese Kulturfilm¬ arbeit ist um so mehr anzuer¬ kennen, als man anscheinend in Breslau wie in der schlesischen Provinz überhaupt vom Kultur¬ film im Rahmen des normalen Filmprogrammes wenig wissen will. C.roße und wirklich gute Kul¬ turfilme, die in einigen deut¬ schen Großstädten bedeutende Erfolge erzielten, waren in Bres¬ lau z. T. glatte Versager. Es ist daher auch nicht Wunder zu nehmen, wenn man auf Theater¬ besitzerseile jedes geschäftliche Risiko nach Möglichkeit aus¬ schalten möchte. Im Breslauer „Tauentzien- Theatcr" der Ufa liefen in die¬ sen Sondervorstellungen die Filme „Der Rhein”. „Die Al¬ pen”. „Urwelt im Urwald" u. a. In neuester Zeit brachte man die Kulturfilme „Wege zu Kraft und Schönheit” und „Wunder des Schneeschuhs" Di« Sondcrveranstallungen sind auch in geschäftlicher Hin¬ sicht Ertolgc. Die Vorstellun¬ gen waren stets recht gut be¬ sucht. ein Beweis dafür, daß sich das Breslauer Publikum auch für Kulturfilme sehr inter¬ essiert. Die Gebrüder Hirschberg brachten jetzt in dem als Licht- spielnaus neu eröffneten Bres¬ lauer Konzerthaus (1700 Plätze} den Film vom „Zermatter £is- und „Eisbrecher Kras¬ sin . Beide Filme erzielten Er¬ folg. Belgische Rohfilmgründung Die Sociäte Industrielle de 1« Cellulose (SIDAC) in Brüs- »1 hat 4750 Aktien zu 500 Frs der kürzlich in Gent gegründc Jen Safety Ciucmatograph and Photographie Films Ltd. (Kapi- lai 5 Millionen Frt.) ubernom- men. Die Gesellschaft befaßt sich mit der Herstellung des Rohmaterials für Sicherheits¬ film. der auf der Basis der Essigsäuren Cellulose produziert wird. Weitere Gründungen der gleichen Art sollen in anderen Ländern erfolgen. Die Vorführer tanzen Der Verband Deutscher Licht- spielvorführer e. V., Ortsgruppe Groß-Berlin, veranstaltet am Sonnabend, den 9. Februar, in d«r „Schlaraffia”, am Encke- P'atz 4a, einen Maskenball mit Konzert. Kabarett und Kaffee¬ tafel. Die originellste Damcn- >'nd Hcrrcr.maske wird prämiiert. Karten durch die Verwaltung Berlin SW 48, Fricdrichstr. 246. Ein Grab am Nordpol Fabrikat: Fox-film Verleih: Deutsche Vercinslilm Manuskript: Film der Snow-Expedilion in die Arktis Teilnehmer der Expedition: H. A Snow, Sidncy Snow, Kapitän Luis L. Lane Länge: 1448 Meter, 6 Akte Uraufführung: Ufa-Pavillon Im Ufa-Pavillon am Nollendorfplatz wurde ein Polarfilm mit brausendem Beifall aufgenommen. Dieser auch in anderen Län¬ dern erfolgreiche Foxfilm ist mi dem Worte Kulturfilm nicht ganz richtig gekennzeichnet, denn wenn er auch na.ürlich in erster Linie ein Dokument ist, so besitzt er doch die Handlungs- fülle und die Spannung eines Spielfilmes. Denn für ein Bild, das in einer der ödesten Gegenden der Welt aufgenommen wurde, ergeben sich die Sensationen von allein, weil nicht nur ein vor¬ übergehender Moment, sondern jeder Schritt Lebensgefahr be¬ deutet. Von San Francisco machte sich 1924 eine Expedition auf, geleitet von Kapitän Louis Lane und den Brüdern Snow, um Polarforschungcn auszuführen und nach den Überresten der 1913 verschollenen Expedition Steffanson zu suchen. Wie üblich, hatte man eine Kinokamera mitgenommen, und so kann heute der Zuschauer aus der sicheren Geborgenheit eines Filmparketls den Mut dieser kühnen Männer mitcrlebcn. Die Fahrt in die Eiswüste bietet Abwechslung und Abenteuer, wo man sie nicht erwartet. Da ist eine aufregende Walfischjagd, sind Streifzüge auf Seehunde und Walrosse, deren Wachsamkeit eine listige Beschleichung erforSzrt, und da ist sogar der Fang eines Eisbären, der an dramatischer Wucht die Großwildjagden der Tropen in den Schatten stellt. Schließlich kommt die Expedition an das Ziel, findet auf einer öden Insel die Überreste dyr Stef- fansnn-Expedition: von den Menschen nur die Knochen, an denen die Polarfüchse genagt hatten, von den Ausrüstungsgegenständen Trümmer der Zelte. Konserven und sonstige Bruchstücke der Zivilisation Wenn die Amerikaner zuletzt die Flagge n kcr dem öden von Schnces'.ürmen gepeitschten und unerbittlicher Kälte beherrschten Gebiet hissen, so ist das ein Abschluß, der den Amerikanern mehr sagen wird als uns. Der Film ist herrlich, mitreißend, eine Leistung in jedem Sinne. Trotzdem würde eine nochmalige Überprüfung der Titel den Ge¬ samteindruck erhöhen. Da der Fitm mit Recht für jugendfrei erklärt wurde, so dürfte «r überall rin großes Geschäft bedeuten. Fox tonfilmt den Bundespräsiden en Die von der Fox-FiLn-Corpo- ration angekündigte Tonfilm- aufnahmc des Bundespräsiden ten Miklas fand dieser Tage im Burggarten statt. Der Aufnahme wohnte ein zahlreiches Publi- Bundespräsident Miklas be¬ grüßte mittels des Tonfilms das amerikanische Volk, „zu den» unsere Beziehungen sich von Jahr zu Jahr enger gestalten. Wirkliche Interessengegensätze gibt es zwischen unseren Staa¬ ten nicht, aber viele Bande der Freundschaft und der Kultur. die urs verbinden.” Das österreichische Staats¬ oberhaupt gedenkt in seiner Rede .weiter der dankenswer¬ ten Hilfe, die uns Amerika in den Tagen der Not gewährt hat, und des heißen Bemühens Ame¬ rikas um eine wahre und ge¬ rechte Befriedung der Welt. Österreich ist stolz darauf, eine stets wachsende Zahl von Ame¬ rikanern bei uns dem Studium der Wissenschaft und der Küns.c obliegen zu sehen, denn auch w ir Österreicher haben der Welt aus dem reichen Schatz unserer alten Kultur viel zu schenken. Möge dieser rege, geistige Austausch zum Besten Amerikas und Österreichs im¬ mer reichere Früchte zeitigen. Dies ist mein aufrichtigster Wunsch, den ich durch diese wundervolle Erfindung auch im Namen Österreichs dem ganzen amerikanischen Volk von Her¬ zen üoermillle.” Unzuverlässige Statistik Das amerikanische Handels- depar'ement hat vor kurzem eine Reihe von Ziffern bekannt- gegeben, die sich mit dem Kino¬ theaterstand der ganzen Welt beschäftigen. Es ist interessant, daß jetzt amerikanische Blätter die Rich¬ tigkeit der Zahlen schon für Amerika anzweifeln. Man be¬ hauptet drüben, daß das Mate¬ rial schon zwei Jahre alt sei, eine Tatsache, die für uns des¬ wegen wichtig ist, weil daraus zu schließen wäre, daß die zah¬ lenmäßige Überlegenheit der amerikanischen Kinos tatsäch¬ lich noch viel größer sei, als wir bisher angenommen haben. Der Montreal-Star weist für Kanada nach, daß an Stelle der angegebenen clfhundert Theater bereits über vierzehnhundert bestehen und daß auch diese Zahl nicht mehr ganz aktuell sei, weil jede Woche weitere Ncticröffnungcn bekannt werden Das ist immerhin eine Differenz von beinahe dreißig Prozent zu¬ gunsten Amerikas, eine Fest¬ stellung, die für die Beurtei¬ lung der deutschen Filmpolilik nicht ganz ohne Interesse ist.