Der Kinematograph (February 1929)

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Pat und Palachon als Detektive Begierde Fabrikat: Palladium Film Verleih: D. L. S. länge: 2425 Meter. 8 Akt.- Urauituhrung: Kammerlicht-picle Abermals begleitet herrliches Gelacht« r diesen jugendfreien Film, dessen harmlose Fröh- ,i üchkeit ihm einen großen Pu- blikumserfolg ve:schaffen wird. Das bekannte Komikerpaar er¬ scheint diesmal mit einem Wa¬ gen. vor. dem aus die beiden Zeitungen verkanten, weil sie gehört haben, daß man damit am -chncllstcn Millionär werden kann. Das geht natürlich nicht so flott, und so ist denn Pat danut einverstanden, in der Maske eines bekannten Detek¬ tivs herumlaufen zu können. Der Humor erreicht den Höhe¬ punkt, sobald Pat und Pata- chon in dem für alle Falle prä¬ parierten Zimmer des Detektivs den größten Unfug verüben, weil sie zu Unrechter Zeit die Falltüren usw öffnen. Ihre [ weiteren Schicksale führen sie : n den Rhein, wo s-e schlie߬ lich flüchten müssen, weil eine mannstolle alte Jungfer auf die beiden Jagd macht. — Man hat, gesagt, selten so viel ge¬ lacht wie bei diesem in jedem I Augenblick harmlosen Humor. Die Art dieses Komikerduos 1-1 bekannt. Es wird ihnen vermutlich auch nicht mehr sehr ■ il Ntucs cinfallcn. aber man - > ht die beiden immer wieder -:n weil die ganze Art, in der ■ hre Filme aufgezogen sind, so I reizend ist. daß man selbst bei H den ältesten Scherzen wieder ■ lieht. Wenn sie in vorliegeo- ■ dem Fatle die scharfsinnigen ■ Detektive verulken so bringen ■ *'*■ vielleicht ohne cs zu wol- ■ ' in - eine Satire in ihren Stil. I die allerliebst ist und von der I Schablone doch ein wenig ab- ■ »eicht. Die Zuschauer waren ■ jedenfalls, wie schon gesagt. I hingerissen und antworteten ■ mit Gelächter und spontanem ■ Beifall. I Da der Film tugendfrei ist. ■ wird er für die Provinz das ■ große Geschäft sein, womit nun ■ nicht etwa gesagt sein soll, daß ■ er nicht auch in großen Thea- ■ hm wirken könnte Im Gc- ■ genteitl Er wird überall dort ■ willkommen sein, wo man Hu- I mor zu schätzen weiß »Der König der Bernina" Das Manuskript des Lubitsch- 1 m * «Der König der Bernina ®!{. J ° hn Barrymorc und Ca- ™le Horn den Hauptrollen nach dem vielgelesenen Hetchna Heer »gen Roman von J. C ®n Hans Kril y verfaßt. Fabrikat: Orp.'id Verleih: Messtro Regie : Georg Jacoby Hauptrollen: Elga Blink, Lissi Arna. Miles Mander Länge: 2186 Meter, 6 Akte Uraufführung: Primus-Palast Das Manuskript, nach einem englischen Roman verfaßt, be¬ handelt nicht, wie der Titel ver¬ muten lassen könnte, erotische Probleme, sondern schildert in seinen effektvoll auf Gegensätze gestellten Vorgängen dem Publi¬ kum sehr gefällt. Den Mann, der so schwer gegen seine Begierde kämpft lebendiger, kontrastreicher Hand¬ lung die Kämpfe eines Trinkers, eines Mannes aus „gebildeten Ständen", gegen seine Leiden¬ schaft, der er nach scheinbarem Sieg zuletzt doch rettungslos unterliegt. Georg Jacoby, der Regisseur, hat die Szencnftihrung geschickt so angelegt, daß alles Traktät¬ chenhafte vermieden und ein Film entstanden ist, der mit und ihr doch zum Opfer fällt, stellt Miles Mander, dieser aus¬ gezeichnete Charakterdarsteller fesselnd und lebensecht dar. Lissi Arna gibt in der Rolle des Straßenmädchens wieder Proben ihrer starken Begabung, wäh¬ rend Elga Brink in einer — allerdings recht passiven Rolle — ganz bläßlich bleibt. Bei der Premiere im Primus- Palast fand der Film starkenBeifall Hauptversammlung der Münchener Filmpresse In der gutbcsuchten ordeal liehen Hauptversammlung der Vereinigung der Münchener Filmkritiker und Fihnjour- nalisten konnte der Bericht des Vorstandes auf eine Neu¬ belebung und Intensivierung der Tätigkeit der Vereinigung hinweisen. die sich auch in öffentlichen repräsentativen Veranstaltungen zeigte. Bedeu¬ tungsvoll für die geistige Fort¬ entwicklung des Films ist das Zusammengehen mit der Baye¬ rischen Landesfilmbühnc in dei Schaffung des Münchener Film¬ studios, dessen Ausbau weiter gefördert und durch interne Diskussionssitzungen vertieft werden soll Ein Erfolg war auch die Ersetzung des in die¬ sem Jahre ausgefallenen Balle» der Filmindustrie durch den Ball der Filmpressc Der Vcr- mögensbestand der V.-reinigung hat sich entsprechend mehr als vervierfacht und gestattete die Anlage eines WohMabrtsfond*. Ein Antrag, den etwas umständ¬ lichen Namen der Verein: gung in Vereinigung Mün¬ chener Film presse zu än- deru wurde der vorgeschritte¬ nen Zeit halber an den Vor¬ stand zur Behandlung in einer besonderen Vcrsimmlung zu- rückverwiesen. Die Versamm¬ lung bekundete dem Vorstand ihr Vertrauen durch einstim¬ mige Wiederwahl Küsse, die man nie vergibt Fabrikat: Orplid Verleih: Messtro Länge: 1940 Meter. 1 Akte Uraufführung: Bcba-Pal;.,! Es ist eigentlich symbolisch, daß vor dem Orplid-Mcßtro- Film im Beba-Palast, der von Küssen, die man nie vergißt, handelt, eine Revue gezeigt wird. Es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung von Bildern aus der Haller-Revue, zu denen man hier und da einen neuen Trat gemacht hat. Allerdings unterscheidet sie sich insofern vom Film, als offen betont wird, daß cs sich um die Überbleibsel der großen Haüervorstcllur.g fandetI, wäh¬ rend der Fi m, cer — genau besehen — auch nur Motive bekannter Fibt.scblager zusam¬ menträgt. immerhin den Ein¬ druck erwecken will, als ob es sieb um eine große Neuigkeit handele. Autor und Regisseur ver¬ senden große Rundschreiben, daß sie mit diesem Torso nichts mehr zj tun hätten. Eigentlich keine gute Idee, weil nämlich allem Anschein nach durch die straffere Zu¬ sammenfassung noch ein eini¬ germaßen publikumswirksames Opus hcrausgekommen ist, das vor allem durch die geschickte Betitelung Beifall findet Ein Erzherzog batte ein Mä- delein lieb, aber sie konnten zusammen nicht kommen, bis der Krieg, die Revolution aus¬ bricht und der Erzherzog Chauffeur, cas kleine Mädel ohne Beruf aber zur bedeuten¬ den Diva wird. Es muß wieder einmal in Grinzing sein, wo sich beim Wein der alte erzherzogliche Papa bekehrt und wo schlie߬ lich der Himmel voller Geigen hängt, als er und sie sich fin¬ den zu den Klangen des auch nicht mehr ganz unbekannten Liedes, das vom Prater erzählt, wo wieder die Bäume blühn Maria Paudler spieh die w eibliche Hauptrolle. Weroer Lütterer macht den Chauffeur und Junkermann — wie könnte es auch anders sein — spielt den Erzherzog, da Paulig an¬ scheinend verhm«lert war. Ein Erfolg der Titel uod der Revue, aber — wie hier be¬ sonders betont werden muß — ein Film, der in der Provinz, trotz alter Schwachen und Mängel wahrscheinlich Wohl¬ gefallen findet