Der Kinematograph (April 1929)

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heratisslellt. daß man »le im Sptegiflbild sah, natürlich eine' sehr billigen und deshalb schlierenhalliiief SpietjcU, der die son¬ derbaren auf- und abqucllenden C'i« «ichf shenlen verursacht Ähnliche Effekte erziel! man dann au.-f durch BcnutzuniJ einer 'chlierenhaltiijcn ülasscheibe. die beweg! wird und das Bild merkwürdig se'schwimnien lalK Da kommen wir nun ganz von selbst tu den Trickprismen und linsen, die imstande sind die merkwürdigsten Dinge aufzuneh¬ men .Man iiuill dahin schon die Weid 'eichner und ..Diffuser iZerstreuerl rechnen, durch deren tlilfe man ein künstlerisches, weiches Bild, z B eines Porträts, erh.ilt. In derselben Linie liegen dann auch weiter die sogenannten Kaschs, die .Masken, mit denen ein Bild eingerahmt wird. uii> wiiktingsvoller zu erschei¬ nen Denn man kann sie auch auf Glasscheiben mit Fett usw- selber hersteilen, so d.alt nur in der .Mitte ein freies Feld bleibt, der Rand aber immer starker aufgetragenes Fett zeigt und so die Außenparlien des Bildes aufl-'st. weich und verschwommen erscheinen lallt Sonst schneidet man sich die .^Iasken aber aus Pappe, die schwarz oder weill ie nach lewiinschtem Etfekt sein kann, aber vor Nebenbeleuchtung ängstlich gehütet werden soll Dann setzt man sie am besten in einen genügend langen Vorsatztnbiis. der eines der ersten Genie des fortschrittlichen Kinoamateurs sein sollte .Man kann sie fettig kamen od* r auch selber für weniges Geld anfertigen, wenn in.in geschickt genug ist Doen zuruck /- den Prismen, die cm veizeriles oder auch ein vielfaches Bild bieten können Eine N'erzerrungslinse lallt / B einen W olkenkrat.>er wie eine weiche Gunimistange er¬ scheinen. einen langen, dürren Menschen als sonderbar gewachse- nen feisten .Mann iisw usw Eine \ ielfachlinse dagegen macht aus einem 1 illergiri mit einem Schlag zwölf zwanzig oder mehr, le nach den Flachen, die s.e hat. .Aber auch mit ganz einfachen, nur eine Brechung zeigenden Prismen kann man einer Frau zwe Paar Augen geben, die überein inders.ehen und einem .lahf- -larktswunder zu gehören scheinen Wie gesagt, ganz billige llil'smiilel. wahrend de- Berufskamera¬ mann seht teure Linsen kaufet mu 1. die allerdings sogai perspektivische Verzerrungen einer Tänzerin, z B bei gleich¬ zeitiger Vervielfachung, erreichen lassen Dies sind also alles Beisp eie. die Benutzung von lliltsmitte'ii außerhalb bzw an der K.-imera draußen voraussetzen Sehen wir uns -tz! die Hilfsmittel der Kamera selber an. versuchen wir also, aus der eigentlichen ..Dreharbeit ' Trickeffek'c zu erzielen .Aus der einfachen .Möglichkeit, daß man die Kurbel langsam oder schnell, vorw-jrts oder rückwurls drehen kann, ergeben sich ganz überraschende, tausendfalt ge, last unerschöpfliche Perspektiven ins Trickgebiet, und in der Tai beruhen wohl *>5 P-ozent aller Tricks auf diesen angedeuletcn technischer. Handgriffen Das ist fiir den Amateur eine groß? Erleichterung, denn er kann auch mit dem einfachsten .Apparat fas alle diese Tricks selber drehen Nur einige, diz ein Rückwartsrollen des Films benötigen sind für ihn schw ieriger, aber durchaus nicht unmöglich W ir werden das weiter unten sehen. .Mit der einfachsten K.imera des .Marktes sind z B mühelos Zeitraffer-zAufnahmen. z. B. das Aiifblüheu einer Blume, das ..Tischleindeckdich usw . zu drehen, ebenso Trickzeichnungen, ähnlich wie ..Kater Felix . der schlaue Wneht. und schließlich auch Ceisterszenen. bei denen plötzlich etw-as verschwindet oder erscheint Das ist schon ein Feld, wo unendlich viele .Abarten des Trirsb'ldes gesch.sffen werden können I nd das alles, we.! die einfachsten Kameras doch alle Einergange haben, <1 h man kann die Kurbel umschrauben, so daß statt der ach! Bilder normal pro Umdrehung nunmehr nur ein Bild pro f'mdrehung fortbewegl. also auch belichtet wird Fangen wir bei einem Trick an. den leder ..Vmateui zuerst be herrschen muß: dem Überblenden Darunter versteht man die Aneinandertiigiing von zwei ver schiedenen Bildstreifen, z B aus einer Gesamtansicht einet Dame wachst die Großaufnahme heraus, und zwar langsam und immer starker werdend, wahrend die Gesamtansicht verblaßt Das ist eben das tvpische .Merkmal der Lberblendun-g .Man wendet sie auch m t \ orliebe an. wenn i-twa eine Er¬ zählung vor sich geht, ein Heimgekehrter also von Afrika oder Amerika erzähl'. Dann blenden die Bilder von seiner Reise also über in seine Großaufnahme und geh-zn spater (am Schluß der Frzahlungl wieder zurück zur Großautn.ili ue. L'ntersucher wir diese wichtige Technik einmal gcn.iuei Das Überblenden besteht d.irin. daß man eine BilJreilie aiil ganz bestimmte Bilderanzahl abblcndel. dann den f-ilni zurück- rollt, bis das .-Xusgangsbild der Abblcndiing im Bildlenster steht und nun die neue Szene auf dem bereits belichteten I ilm aut blendet. .Man sieht dann bei der Norfuhiung wahrend des \er blassens des einen Bildes das zweite langsam aiiitaiicheii (D.s die meisten Amate irkameras keinen Rückvvartsgang des Filmes aufweisep. muß der Amateur nach der abgeblendeten -\iifn.nme den F ilm in ds-r Du.-jkelk ammer auf die .-Auf w ickelka-sette aut rollen und Hann wieder auf die .-Abwickelspule autwicl.eln und schließlich bis zuiii Anfang der Abblendung in der Ka- -era durch drehen, danach kann die .-Aufblendung vor sich gehen Oder aber er laßt das Finde der ersten und den Aiit.s.ig der zweiten S.-ciie entsprechend chemisch abschwachen m-d dann -ibereinindei kopieren.) Vi ichtig ist beim Überblenden ein genai es -Abzahlen der belichteten Bilder, damit die beider. H' Isbicndunge.a zeitlich miteinander übereinstimmen Und schließlich ;ei grundlegend für alle Blendungen davor gewarnt, sie mittels der Objektivble.ade herzustellen - da diese bekanntlich immer scharler zeichnet le mehr ihre Öffnung geschlossen wird, bei der Aorfuhrung der so hergeslelllen Überblendung sieht man am F.nde derselben da' erste Bild in den hellen Partien konstant sch.arf dur.hleu-.'ils-o .'fan baut dem .Apparat besser eine fr.sblende vor Das Einbicnden ist em einfaches MehrfachbclichUn. bei wel ehern eine der beiden Belichtungen verhaltnis-ii:ißig schw-acF isi. wie es zum Beispiel bei \ isionen. Gcistereis^heiniingen usw-. der Fall ist. wo bei der zweiten .Aufnahme der ..Geist oder derglei eben außerdem hell vor dunklem Hintergrund aiifgi-nommen wird, so daß er ohne räumliche A'crbiindenheil und in schw ichen Kim luren in der primären Bildszene schwebt. Darüber hinaus gehen die sogenannten Doppelgaiigeraufnahnien bei denen die Einzelbildflachc geteilt ist urd lole der beidei Bildhälften zeitlich nacheinander für 'ich beluhlet wird, so daß man verstandlicherweise den gleichen Darsteller somit auf leder Bildhalfte oder bei öfterer Teßung in jedem Bildfeld erscheinen lassen kann NX'enn man es zum Beispiel erreichen vsill. daß an einem Tisch sich die gleiche Person gegenübersitzen soll, so vei deckt man erst die eine Hälfte des Objektivs i-.it einer sauber geschnittenen .Maske und nimmt die Person an etw.i der rech¬ ten Tischseite sitzend auf. dann schlie.ft .-..in das Objekiiv. rollt den Film genau um die belichtete Bitdzahl zurück und scrdecU’ nun die andere Objektivhälfte, so dzß man letzt die inzwischen an die linke Tischseite hinübergew echselte gleiche Per»on ,-i-f nimmt s ■ ' . - .'jr; Unterschiede in der Entwicklung von Platten und Film Es ist stets zu oerücksichtigen. daß Platten und Filme ver¬ schiedene Fmtiis'oncn haben In der Regel sind F'ilmemulsiu- nen gchärlc-t infolgedessen quillt der Träger dos Bromsilbers die Gelatine, 'm Entwickler nicht so schnell wie eine Trocken- plattenemiilsi.m Die F'ilmcmulsion kann infnigedessen nicht so schnell wie jcpe den F'niwickicr aiifs.iiigen und das metallische Silber schwärzen. So macht sich eine Verlängerung der Ent- wicklungsdaucr für den Film um 30 bis -40 Prozent notwendig, die meistens unbeiucksichtigl bleibt Die F'olgc hiervon sind ungenügend entwickelte, kraftlose Negative, die geradezu — und doch entgegen aller Vora:issclzung für Filmnegative typisch sind Bei der Filmenlwuklung ist lomer zu berücksichtigen daß manche Filmfabrikatr mi* einer Schutzschicht für die Fmiil- «iim versehen sind, die das Frscbcinen der erslcn Bildspuren br- der Entwicklung st.-iik vetz gort w .s schon — mchon -Amatc’-- - vge A'erlegi-nhe” hr.tch't- Ferner sei noch auf einen weiteren Vf'eg zur Ermittlung der Belichtungsdaucr verwiesen: die \X'atkinschen Entwicklungs¬ faktoren. Watkin stellte lest, und andere NX'issenschaltler be- 'täligcn. daß die Anentwicklung zur Ausentwicklungszeit in einem ganz bestimmten Acrhällnis steht. In diesem wird sogar die Dauer der Belichtung der Aufnahme herücksichtigl. denn iv- kürzer die Belichtungsdaiier. desto später erscheinen die ersten Bildspuren, desto länger dauert auch die Ausentwicklung. Die Zahl entsprechend dem Vielfachen der .-Anenlwicklungszeil gegen¬ über der Auscnlwickliingszcil ist der Entvv ickliingsfaklor. der lediglich durch die verschiedenen Fabrikate der Entwickler be¬ einflußt wird Es handelt sich hier um ein A'erfahten. das noch viel zu vvenig bekannt ist. das sich aber bei geeigneten Plattensorten und bei verschiedenen Entwicklern selbs' bei vcr'chltcn Belicht-ingszeiicn bev'ens bewäbr'e