Der Kinematograph (April 1929)

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Antlagc: 4900 DAS älteste ” FBLi»L-EACH BLATT u ”^.3TERLAG SCHERL^ BERLIN S W CBIS^aO^ Berlin, den 2. Mai 1929 P:is Weißbuch der Arbeitsgemeinschaft Der Streit um des Kaisers Bart jt ''\an r. !Ue meinen, daß zwei troDe und lebenswichtige I bantic wie die Arbcitsge- ’iafl der Filmvcrlcihcr ' Reichsverband jetzt schnell, kurz und ' an den Verhand- kommen könnten, vhlich nun der Augcn- spicchen gibt, die Jcrseitigen Ansicht lnt:re sen dar- -de, weil man sich 'erweise plötzlich ■ l begnügt, zu positi- ■■'.t upc' zu Resultaten en, so.-idern weil man '’csligc-Polilik vorzieht. 'cblicQUch die Industrie 'bl zuletzt die Theatcr- die Leidtragenden Arbeitrgemeinschalt der ’eiher hat gestern der J ■ '■ Presse, genau so wie I dir großen Diplomatie ■ . C iehen pllegt. cm WeiO- •• überreicht, ein dickes, . > '-hes lieft, das in der " Original-Abschriften **l's'echscls zwischen -'.cand und den i ilm- ■' 'lern enthält. , maß nach genauem Stu- d.i.er Originaluntcrlagen oaß die Taktiker der Jheaterbesitzer noch nie so un- 4«'ch.ckt und so unglücklich »Offts gangen sind wie in dfÄcni »pcricllen Fall. * sei. um Irrtümer zu ver- dafür ***^1 **'* '^"»“Iworlung sitzenj"*'*« ***“ Vor- Herrn Kommerzien- Ze^* au lind »*’ und vi«r„'‘“1"!." “®‘“f2e®äß nicht "• “•» dieser Briefwechsel I der Vertagung im Londoner Patentprozel^ (tigen Der Royal Justicc Court in Chancery Lane beschloß, den Prozeß über die einstweilige V'crfügung, den die Tobis- Klangiilm-Pholotonc gegen die Western Flectric wegen vier basischer Patente angestrengt hatte, am Freitag zu verhan¬ deln. L h t b e r i c h t.) Wie die RcchtrbcUländc der Western Electric, Mr. Bri- stows und Cook, erkla-en, ist die Vertagung des Prozesses aul Antrag beider Parteien hin erijlgt, um die llerbeischelfung Ichlcndcr l'nlcrlagcn sowie dir Ergänzung des Bcweismatc.ials zu crmöglichrn. von irgendwcm veranlaßt oder bestimmend beeinflußt ist. 1 c.slslcht icdcnialls, daß er von dem Augenblick an beinahe unvci stündlich ist, wo der Reichsverband den bekannten BaskottbeschluB gefaßt hat. Für den unparteiischen Be urtc Icr stellt sich d'C Situa¬ tion tolgendermaOen dar: L'ic Arbeitsgemeinschaft war im Prinzip beg'ündet. Die Or¬ ganisation der Ortsgruppen machte erhebliche Schwierig¬ keiten. In wichtigen prin¬ zipiellen Fragen wrr man sich über die einzuschlagcndc Marschroute noch nicht klar. Ist es da verständlich, daß die Arbeitsgemeinschaft mit ihrem wichtigsten Partner, dem Kcichsverband, nicht vcrh.-indcln wollte? Für uns. die wir der .Meinung sind, daß man nur mit durchorganisierten Verbänden arbeiten soll, ergibt sich nicht der geringste Zweilcl, daß die Arbeitsgemeinschaft richtig ge¬ handelt hat. Der Reichsverbandsvorstand beschloß den Boykott der in Frage kommenden Verleih¬ firmen. .Man ist sich hoffent¬ lich von Anlang an darüber klar gewesen, daß das lediglich eine Kundgebung war, die bis heute keinerlei praktischen Wert hat. Man komplizierte nur die Lage und verbaute den Weg zur Verständigung. Es würde zu weit führen, die Einladungen und Ausladungen zu den einzelnen Sitzungen hier im einzelnen zu skizzieien. 1-nmc-r wieder . ,at d diese F.nykottcrklärung drohend im Wege, und es -eigt sieb, wie recht wir hatten, als wir vor wenigen Tagen empfahlen, ciese Boykottcrkläru,..' zu¬ rächst auf eine kurze Zeit zu suspendieten und dann zi ver- I andeln In der gestrigen Besprechung ließ der Leiter der Versamm¬ lung. Herr Mcydam, durch- blicken, daß man nach diese' Richtung hin goldene Brücke-i '(ebaut hätte, die aber leider .■on den Reichsverbandsführern licht betreten seien. Es scheint, als ob wir auch damit das Richtige getroffen haben, alt wir die Vermutung aussprachen, daß man es hier aul Prestigefragen ankomracn lassen wolle. Das wäre natürlich höchst bedauerlich, denn die Situation in der Industrie Ut so, daß wir zunächst Wirtschaftsfrieden brauchen und daß erst dann das Prestige kommt. Man muß ja auch bereits heute in führenden Reiebsver- bandskreisen eingeslehen, daß die Parole „Nicht mehr alt 23 '!u". die man in Leipzig pro¬ blematisch aufstellle, wahr¬ scheinlich schon sehr bald durch den zwingenden Lauf der Ereignisse ad absurdum geführt sein wird. Die Arbeitsgemeinschaft er¬ klärte gestern unumwunden, daß sie mit den Theaterbe¬ sitzern verhandeln wolle. Daß ihr eine Aussprache außer¬ ordentlich angcnc-im sei und daß nur eines hinde-nd im Wege stehe, eben jener Boykott. Man kann es bestimmt den Verleihern nicht übelnehmen, wenn sie unter den Zwang jener alten Reic isverbandser- klärung — für li«, wie gesagt, die alte Richte ng verantwort¬ lich ist — Gewehr bei Fuß stehen. Schließlich is. es doch immer in der Politik so gewesen, daß jeder den Fehle , den er nun einmal gemacht hat, beseitigen muß. Ganz atf eschen davon, daß man sich auch darüber klar werden muß. daß nicht alle Dinge am Verhandlungstisch zwischen zwei Parteien ent- schicc’en werder. können. Die 1 hcatc-bciilzcr haben die Verleiher vorl.c- nicht gefragt, als sic den Beschluß „Nie mehr als 25 Ic erlichst aus der Taulc hoben. Das wir ihr gutes Recht, denn jeder zahlt das, was er für 'ichtig hält, und kauft so billig wie möglich ein. Aber umgekehrt muß man dann auch den Verleihern das Recht zugestehen, ihrerseits für die Monopolplätze oder für die Wochenschau .Mindestpreise aulzusteltcn, wenigstens so lange, als die Preise in erträg¬ lichem Rahmen bleiben und sich aul dem Niveau halten, das nun einmal notwendig ist. Verhandeln kann man beim Film sowohl wie in anderen Industrien über Differenzen im Einzclfall. Aber es muß einmal offen ausgesprochen werden, daß cs umgekehrt Angelegenheiten gibt, die jede Sparte für sich zu klären hat und die dann eben die Grundlage aller ge¬ schäftlichen Transaktionen bil¬ det. Wir sind überzeugt davon, daß man das bald cinsehen wird, genau so. wie wir die Hoffnung haben, daß die For¬ malien nun endlich erledigt werden, damit die Bahn frei wird zu den Besprechungen, die den Weg zur gemeinsamen Arbeit freimachen.