Der Kinematograph (May 1929)

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Stande brachten. Der Tierhandel ist eine Erfindung ilag.nhecks. «voran man vorher uejicn unüberv« indlicher Transporfschw icrig- keiten nicht hatte denken können. Selbst die Menagerien fürst¬ licher Personen waren schlecht bestückt. exotische Tiere in der R. Sei so teuer, d.ili Privatleute nicht an den Erwerb zu liehen vermochten, zumal die iahreiidcn Artisten ml Glücksrittern nicht gesegnet waren. Vier die erste Raubticrbändigerin war. lädt sich heute nicht mehr sagen. Ts gibt auch noch keine Geschichte des Zirkus¬ uesens. wie es solche des Theaters und der Oper gibt- Der kürzlich verstorbene Kunsthistoriker Ju lus Klias hat zwar seit Jahrzehnten Material gesammelt, aber noch fand sich keine ord nende Hand, um diese ungeheure Stoffsammlung der Allge¬ meinheit dienstbar zu machen. In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erschien mit dem Tierbändiger Kreutzberg eine läan.c im Programm, die sieh ganz einfach Cäcilie nannte und aus einer schwedischen Ar- lislcnfamilie stammen sollte. Sic war eine der ersten Trauen, die sich dem gefahrvollen Berufe widmete Sie arbeitete zumeist mit Kreutzberg zusammen, betrat aber atch allein den Käfig und stellte Tiergruppen zur Dressur zusammen. Anfänglich hatten die Dresseure nur mit einem Tier gearbeitet, fanden dann aber heraus, daß sich mehrere Tiere leichter abrichtcn hellen. Die Zuschauer, deren Wille la immer bestimmend ist. schenkten schließlich jenen Nummern die meiste Aufmerksamkeit, die eine Gruppe aus verschiedenen Raubtieren: Baren, Löwen. Tigern usw., vorfuhrten. Cäcilie trat mit einer Tiergruppe aul. die sich aus Löwen. Tigern und Schakalen zusamnicnsctzte. Die Kunststücke dieser Tiere waren ganz ii. i.Menvweil. namentlich die Gruppen¬ bilder fanden stets reichen Beifall. Allerdings wagte cs Cäcilic noch nicht, sic . Ibslandij. zu n> chen. sv. dern nahm gern den Beistand des alten Krculzbs-rg ai. Nach de sen Tode verkaufte sie die I icre an zoologische Garten ur.d zog sich wohhahen : in das Privatleben zurück. Allein zu reisen und zu dressieren wagte erst zwei Jahrzehn später eine Österreicherin. Frau Steiner, die als Partcrrc-Aki ba t in begonnen hatte und sich als Dompteuse ..Miß Coi. nannte. Sie besaß |cnc pompöse Erscheinung, die man ein. • Tierbändigerin zutraut, und verfügte über grolle Körperkrall mittels derer sie einmal den Kampf mit einem wütend geworden. Baren aufnahm, den sic sc ilicßlich überwältigte Im Gcgcnsa. zu der Laienmeinung, die Bären nur nach dem po*si -rli-In Wesen in zoologischen Gärten beurteilt, sind Bären die tinb. rechenbarsten und tückischsten aller Raubtiere. Das mach weil sie als Nasenlicrc von Natur aus schlecht sehen können in. in der Freiheit ungesellig allein leben. ..Mil» Cora" stellte nn eine Gruppe zusammen, die aus zwei braunen Baren, zwei Ilm den. zwei >(>äncn und einem Lippenbar bestand Natürlich g.e cs zwischen den Tieren viel Zank und Balgerei, die Miß Cor zu schlichten hatte. Noch heule wird in Zirkuskreisen Miß Cor. ..die Löwenbraut", mit Achtung genannt, und an Till> Bebe er innern sieh gewiß die Leser noch. Beide erregten durch ihi Löucngruppcn Aufsehen. Ts soll hier verraten werden, d sie beide eigentlich ganz anders hießen und - Sächsinnen warn Es berührt überhaupt eigentümlich, wenn man hört, daß die b. rühmten Tierbändiger fas! alle aus dem Sachscnlandc stammt, und hei ihren Dressuren die mcljdicnrcichc sächsische Sprach in Anwendung brachten. Wenn Marcclla Schneider, die Galle des . 100-Lowen-Schncidct ihre riesigen Katzen zartlieh cd« verwarnend mit Nancn ruft: ..Näbugadnähzr" (Nebukadnczarl ..Damrlahn" (Tamarlan). „Glcobadra" fKleopatra). so ist da gewiß komisch. Alle Bändigerinnen haben natürlich iie Laufe der Jahre zahl tcichc Wunden erhalten und tragen am Körper manche Narb. Mary Astnr filml jetzt bei Fox