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Onfe^TömvonÄeÄ/e D ii- Negerfrage ist in Amerika zu einem brennenden Pro¬ blem geworden, dessen Umfang sich ein Ausländer kaum erklären kann. Vor allem liegt es an dein Umstand, dab es heute nicht auf den ersten Blick fcstzu- s teilen ist. ob ein Mensch aus Vorvätergeneration noch Negerblut in den Adern hat. also nach amerikanischem Be¬ griff ein Farbiger ist \ on den Negern selbst hört man nicht viel, und es bedeutet auf jeden Fall ein Wagnis, wenn King Vidor einen Film aus dem Negerlcben dreht. Freilich ist ihm die Sprech- hühne des Broadway vorauf gegangen. ö'Neills Negerstück .Alle Kinder Gottes haben Flügel'' war ein großer Frfolg. Max Reinhardt, der immer mehr ausländischen F'infiiissen verfällt. wird es nach Berlin bringen. Wie das Bühnen¬ stück. so geht auch King Yidor auf die Negerkolonien der Südstaaten zurück. Nicht das Mischblut der Städte inter¬ essiert ihn. nicht die halbziv ilisicrtcn oder gar gebildeten Farbigen, die so etwas wie ein Kasschcwußtsein kultivieren. sondern die primitive Bevölkerung der ehemaligen Sklaven¬ staaten. die auch heute noch einen sehr großen Prozentsatz dunkclhäutigcr Menschen aufweisen. In dem großen Menschenreservoir Hollywood sind natür¬ lich mit Leichtigkeit ein paar tausend Neger zu finden, die nur darauf warten, für den Film engagiert zu werden. Aber V idor verzichtete darauf. Fr bereiste die Baumwollgcbicle von Louisiana und stellte sich aus der dort ansässigen Negerbevölkerung ein F'nsemblc zusammen, wie er es für seinen F'ilm brauchte. Nur eines stellte sich nach den ersten Aufnahmen heraus: er mußte seine Darsteller — — schwarz schminken! Die Neger waren nicht dunkel genug für den die Farbtöne ja anders wiedergehenden Filmstreifen. Also wird man in „Hallelujah". wie King Vidor seinen Film betitelt hat. schwarz angestrichene Neger sehen. Natürlich ist ..Hallelujah" ein Tonfilm. Von besonderem Wert werden die Originalgesänge sein, die Vidor im Mikrophon auf nehmen läßt