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Auflage: <900 DAS ÄLTESTE &M~ «T FILM-FACH BLATT V ■-: VERLAG SCHERL^BERLIN SW 6S 23. Jahrgang Berlin, den 3t. Mai 1929 Nummer 124 „Der singende Narr“ kann nicht singen Al Jokern hat die Presse- [tontelluii die gestern nach- j mittag im Gloria-Palast von ..Singenden Narren" Iststtfindcn sollte, absagen mus- eingetrelcn, |*M hier schon vorgestern an- gsdeutet wurde. Man I mit der neuen Einst- *etlii;cri \ erfügung. die diesmal Teilenphon erwirkt hat, schon vor den: Preniierentag heraus- wdtomuien, weil man noch nicht einmal der Berliner Presse die Möglichkeit geben wollte, sich -lolgruichsten ameri- hewn,. Sunden, Acgnii ‘enial waren es die then Verstärker, und m Gericht nicht als ;iij genug angesehen arkte Ernuu... Patenten. teafabri!...; tändele on Tclegraphon- sich aul die Plat- bezichcn. Viarn.-r behauptet, diese Schallp'.in cn ordnungsmäßig bei kindslrö.'i bestellt zu haben, die das Recht hätten, die Tele- fraphon-l’atenle zu benutzen. d' e Dinge rechtlich liegen, "'fd das zuständige Gericht •»Ischcidcn, das aller Voraus- “vht nach zunächst das beste toelilmgcschält macht. ' s * nicht uninteressant, 1 sin außerordentlich gut in- 1 .“'^'«»tcr Journalist, der sich I :\ der P* au Pt»ache mit techni- I p c 7 n 7 ragen belaBt. im Gloria- I *<* nebenbei bemerkte. I 1> S ' ck ^ cr Klangfilm-Konzern I mi1 mehr als hundert 1 iea n au5 g®rüslet habe, die V , m *l *« einer Einstweiligen V *'l»gung führen könnten . ^ 15 bedeutete praktisch, daß hesi* r ' te ”^ on *'* m P remierc *™‘ ,U,1| Paar Monaten ein, y'' 1 könn ‘®- Also zu ***• Wo der böse Som- “befunden Ut. den man •ruh *2? "Klangfilm" heute recht, c, , r ‘ ,ner Presse von ’ '"b* studiert, wird Amerikanischer Senat will Filmverleih regeln Senator Brookhart von der republikanischen Regierungspar¬ tei hat in Washington eine Bill eingebracht, die monop jlisti- schen Filmverleih verhindern soll. In der Begründung fnden sich Angriffe auf den „Film- zaren" Hays, der 98 der Produ¬ zenten und Ye-Iciher in eine „Ollensivallianz" gegen Thc- atcrbe'.itzer und Publikum zu- sammergeiaOt habe. sie zweifellos erkennen, daf sie schlecht beraten war, als sie die Presscv nrslellung inhibierte. Man schallt sich nicht ohne zwin¬ genden Grund Gegnersc'iaf im Bereich der öffentlichen Mei¬ nung. Es hal nicht gerade an¬ genehm berührt, daß nan eine Einstweilige Verfügung, die be¬ reits am 24. Mai ergangen ist. erst am 30. zustellt, und dann erst eine halbe Stunde vor Be¬ ginn der Vorstellung, nachccm schon die ganze Berliner Pr.sse von der ersten bis drillen Gar¬ nitur im Theater erschienen ist. ln der Sache selbst steacn wir nach wie vor auf dem Standpunkt, daß cs unbedingt zu einer Verständigung kom¬ men muß. Es ist eine verkehrte Ansicht, wenn man glaubt, der deutschen Filmindustrie durch dieses Hinauszögern des Ton¬ filmstarts Vorteile zu verschaf¬ fen. Wir betonen immer wieder, daß gerade für die deutsche produzierende Filmindustrie das Problem der Interchangeabilitv von ausschlaggebender Bedeu¬ tung ist. Wir können keinen deutschen Klangfilm nur für Deutschland herslellen, können es schon deswegen nicht, weil die Fabrikationskosten beim ,ü- nenden Film derart gesteigert sind, daß eine Amortisation im eigenen Lande, selbst bei er¬ höhten Leihpreisen, vollständig ausgeschlossen ist. Es scheint uns überhaupt, als ob die Klangfilm die kaufmän¬ nische Seite des Tonfilm¬ problems, soweit cs für Deutsch¬ land in Frage kommt, nicht ge¬ nügend studiert hat. inwieweit die effektiven Auf- nahmekoslen berechtigt oder nicht berechtig • nd, können wir im Augenblick nicht entscheiden, weit noch keine genügenden Erfahrungen vorliegen. Was aber geradezu unmöglich ist, ist die Abgabe vom Positiv, die mit einer Mark pro Meter nn- Nach unwidersprochenen amerikanischen Meldungen ist ein Tonfilmnegativ für höch¬ stens sechzig Vorführungen, also tür rund zwanzig Vorführungs- Die Gründe dafür haben wir bereits im „Kinematograph" auscinandergesetzt, und sie sind auch jedem Fachmann ein¬ leuchtend klar. Bleibt cs für die Positivlizenz bei einer Mark pro Meter, so ergibt sich für zwanzig Spiel¬ tage bei einer Programmlange von nur zweitausendfünfhundert Metern, die im allgemeinen für deutsche Kinos zu kurz ut, eine Lizenzbelastung von zwei¬ tausendfünfhundert Mark, oder von hundertfünfundzwanzig Mk. Diese Summe ist exorbitant hoch und beträgt in vielen Fällen mehr als die Leihmiete, die mittlere Kinos heute pro Tag zahlen. Bei derartigen Belastungen ist der Verbreitung des Ton¬ films von vornherein eine so enge Grenze gezogen, daß die Realisierung eines größeren Bildstreifens, ganz gleich ob es ein Tonfilm oder ein synchro¬ nisierter Film ist, von Haus aus ausgeschlossen ist. Das ist nur einer der vielen Punkte, die uns außerordentlich stark bewegen. Es ist ein gewiß beque¬ mer Standpunkt, den die Klang ilm zinnehmen soll, daß sie sich rinfach auf das .Mo¬ nopol stützt, auf den Weltruf von Siemens und A E G., und daß s c die Dinge an »ich her- ankonm cn läßt. Die Filmindustrie bedankt sich aber für eine derartige Einste lang. Bei ihr ist jede Mark wichtig. Sie befindet sich augenblicklich in einer Krise, i nd sie verlangt gerate von denen, die nachher mit ihr Millionen umsetzen wollen, rasen-? Entschlußfähigkeit und Entgegenkommen im Rahmen des Möglichen. Es erscheint uns nicht aus¬ geschlossen. daß sich die zu¬ ständigen Verbände mit dem Problem sehr schnell beschäf¬ tigen, und daß die deutsche Filmsituation auch auf dem Pariser Kongreß Gegenstand ernster Beratungen sein wird. Wir haben schon mehrfach darauf hingewiesen, daß diese Fragen auch vom Standpunkt der internationalen Filmbezie¬ hungen aus betrachtet werden müssen. Etwas, was man an¬ scheinend immer noch nicht einsehen will und vielleicht erst dann erkennt, wenn es wirklich zu spät ist. In England scheint die Ver¬ ständigung größere Fortschritte zu machen. Am selben Tage, an dem hier die Vorführung auf Western vorgesehen ist, soll „Singing Foot" in London auf einem Traveltoneapparat gezeigt werden. Die Vorführung wird, wie man uns versichert, anstands¬ los vor sich gehen können, ge¬ nau so wie man bisher in Eng* fand auch Western Electric- Filme schon auf Ktangfilm vor¬ geführt hat. Das wird natürlich jetzt an¬ ders werden, weil Druck be¬ kanntlich immer Gegendruck erzeugt.