Der Kinematograph (June 1929)

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Wirrwarr im unga Ein lehrreiches Beispiel der Mitgliedern Einhalt zu gebie- Folgen einer ungezügelten Kon- ten. Er faßte den Beschluß, ! urrenz der K.nothe.ster, die ein Proirajnnt dürfe nicht mehr zu drei und mehr Schlagern in als 450) Meter Film aufweisen, einem Programme führte, gibt Man hit diesen Beschluß in ein Verfahren, dis in Ungarn der Br. nche kurz das Drei- nunmehr zu Ende geführt ■•chlagei cerbot genannt. Na- wurde. Als im Winter die türlich rannen manche darüber Existcnzmöglichkeit der ungari- nach, wie dieser Beschluß zu sehen Kinos durch die herr- umgehen wäre, und es ent- schende Witterung völliger Ver- standen zwei Parteien, die eine nichtung preisgegeben war, grif- respektierte den Beschluß, die fen einige Theaterbesitzer vei- andere möglichst nicht. Diese zweifelt zu dem Mittel, das Pu- spielte in den Kinos allerdings blikum durch Massendarbietun- nur zwei Schlager, aber diese gen in einem Programm zum waren zusammen bedeutend Kinobesuche zu veranlassen. In- länger, ils das vo.-geschriebene folgcdessen sah sich der Buda- Maß. pester Verband gezwungen. Die Verbandsleilung wandte c inzuschreiten und einer derar- sich ai das Schiedsgericht, tigen Konkurrenz unter seinen wenn ihr die Fälle der Ver- rischen Programm botsübertretung bekannt wur- stehende Prozeßordnung auch den, er kam aber zu keinem eine Strafe bei Verletzung be- Urteil, denn der Verband er- rcchtigter Privatinteressen vor¬ teilte selbst den Sündern in sieht, und so mußte das Anbetracht des immer schlech- Schiedsgericht endlich die An- ter werdenden Geschäftsgang;s gclegenheit vornehmen. Es Amnestie. Wie nun „Mozi äs stellte unlauteren Wettbewerb Film" berichtet, ist aber an das bei jenen fest die den Beschluß Schiedsgericht auch von eintm des Verbundes überschritten Kinobesitzer eine Klage einge- hatten, da der Kläger aber reicht worden, in welcher eine keinen Anspruch auf Schaden- Entscheidung erfolgte. Der ersatz stellte, weil es ihir nur Kläger hat einen Schlager an- um eine prinzipielle En'.schei- gesetzt und demselben nur ein düng zu tun war. hatten die Lustspiel als Beiprogramm zu- Sachfälligcn nur die Kosten zu gesellt, seine Konkurrenten bestreiten. Das Gern nt hat aber fügten demselben Film dennoch im Urteile ausge- einen zweiten Schlager hinzu, sprachen, daß bei jeder Wie¬ überschritten also das vorge- derholung der beanstandeten schriebcne Maß. Der Kläger Handlung eine Strafe von je berief sich darauf, daß die be- 1000 Pcngö verwirkt sei. Da Um für die Gegenstände des tä„lieben Bedarfs, wie Zigaret¬ ten. Molkereiprcdukte. Schoko¬ lade usw., einen besseren Ab¬ satz zu erzielen und das Publi¬ kum zum Ankauf der betref¬ fenden Waren anzureizen, sind in der letzten Zeit viele Bran- cheiirmen dazu übet gegangen, ihren Er eugnissen insbeson¬ dere Bilder prominenter Ge¬ stalten der Zeitgeschich'e (Filmschauspieler, Sport siede u. a.) beizufügen. Hierin er¬ blickte der bekannte inter¬ nationale Fußballspieler Tüll- Harder. Hamburg, dessen Por¬ trät im Rahmen der Sammlung Mit dem Beginn der Sommer¬ saison dieses Jahres verlegten die meisten Kinos ihren Betrieb ins Freie. In Ägypten ist es seil jeher üblich, während der Sommersaison keine Erstauf führungen zu geben, sondern aus dem Winterpragramm die erfolgreichsten Stücke zu wie¬ derholen Es ist ja tatsächlich so, daß man in Ägypten infolge der unerträglichen Hitze der Sommermonate gezwungen ist. durch erstklassige Stücke das Publikum an die Vorführung zu interessieren. Die meisten Kinobesitzer und Filmverleihdirektoren sind wie¬ der nach Europa abgefahren, um dort die Programme der kommenden Saison zusammen¬ zustellen. Der deutsche Film wird im kommenden Jahre in einem viel größerem Maße ver- s Recht am . Die Welt in Bildern" erschien, die von der Zigarettenfabrik Josetti herausgegeben wird, eine Verletzung seiner berech¬ tigten Interessen. Er erhob des¬ halb Unterlassungsklage, mit der er hauptsächlich geltend machte, daß er als eine Per¬ sönlichkeit aus dem Bereich der Zeitgeschichte der Verbrei¬ tung seines Bildes an sich nicht w idersprechen könne, daß aber seine berechtigten Interessen durch die Verbreitung seines Bildes zu Reklamezwecken ver¬ letzt würden. Die gegen die Herstellungsfiima L. in Ham¬ burg gerichtein Klage wurde Neues aus Von E. Atha treten sein als dies bisher der Fall war. Der deutsche Film fängt wieder an, das ägyptische Publikum stark zu interessieren, und eine große Filmverleihge¬ sellschaft. Sarolides & Co., wird es übernehmen, wie wir hören, für Ägypten, S>rien und Pa¬ lästina etwa dreißig Filme einer der bedeutendsten deutschen Filmfirmen zu übernehmen. Der deutsche Film ist in der letzten Zeit durch folgende Spitzenfilme vertreten worden; ..Alraune“, der unter dem fran¬ zösischen Titel „Mandragor" er¬ schien, mit der die allgemeine Beliebtheit sich erfreuenden und durch „Metropolis" be- kanntgewordene Schauspielerin Brigitte Helm, welche die be¬ liebteste deutsche Filmschau¬ spielerin in Ägypten geworden eigenen Bi! jedoch vom dortigen Landge¬ richt abgewiesen, und zwar mit folgender Begründung: „Es ist der Beklagten zuzu¬ geben, daß es sich hier um eine vornehme Reklame handelt, durch welche die Per¬ sönlichkeit des Klägers nicht verletzt oder bloßgestellt wird, vielmehr wird durch die kurze Charakteristik seiner sport¬ lichen Leistungen auf der Rückseite des Bildes sein rassiges Spiel, das Millionen fasziniert, gelobt und er als Olympiade-Kjndidat bezeich¬ net. Überdies ist die Reklame Aegypten lliopoulo ist „Alraune" und „Geheim¬ nisse des Orients" gehören un¬ ter die Filme, die im letzten Jahr Rekordeinnahmen erieicht Die einheimische Produktion stellt Filme her, die, obwohl sie technisch äußerst mangelnafl sind, glänzende Erfolge erzie¬ len; denn sie ziehen das ganze einheimische Publikum, (las die Vorführungen in diesem Fa'le aus Patriotismus besucht, an. Aus diesem Grunde ist auch ein dauernder Zuwachs der Film¬ produktion zu konstatieren. Es gibt im ganzen zehn Unterneh¬ mungen, wovon die wichtigsten „Isisfilm", „Osirisfilm", „Kon¬ dorfilm", „Daltonfilm" sind. Die größten dieser Unterneh¬ mungen werden ven der Bank Misr finanziert, eine Bank, die über große Kapitalien der d c nicht der Hauptzweck der Verbreitung, sondern es ist be¬ absichtigt, ein wertvolles An¬ schauungsmaterial, besonders für die Jugend, zu schaffen. Besondere Umstände, die den Abgeoi deten in der Öffentlich¬ keit n einem ungünstigen Lichte erscheinen lassen, wo¬ durch dessen berechtigte In¬ teressen verletzt sein könnten, liegen somit nicht vor, so daß die Klage unbegründet ist.“ Hiergegen richtete sich die beim Reichsgericht eingelegte Sprungrevision Tüll Harders, die jedoch keinen Erfolg hatte. ägyptischen vc-mögenden Krei¬ se verfügt. Die L'altonfilra dreht augenblicklich den Film .For¬ scher aus Liebe", deren Regis¬ seur Antonio Nivelli ist, der un Colvinfilm „Merkwürd ge Aben¬ teuer" die erste Rolle gespielt hat. Isisfilm hat neulich ihre letzte Produktion, das .Niltal- Mädchen", im American Kos- mograf aufgeführt. Die Haupt¬ rolle spielt Aziza Emit. Alias ist noch recht eiufach und pri¬ mitiv. Der bekannte Regisseur Vedad-Urfi hat ebenfalls einen neuen Film, „Lcbcnsschicksal", beendet. Kondorfilm bereitet eine dritte Produktion vor. Die Regierung beabsichtigt einen Film gegen das Kokain und den Haschisch herstcllen zu lassen. Das Manuskript hat der Poli¬ zeipräsident von Kairo. Rüssel, fertiggestellt.