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Q-fuhnr durch die oßndesplele „Das Dorf ohne Glocke.“ Spieloper von Eduard Künneke. Die Vorgänge sind erfreulich einfach, wenn auch reichlich rührselig. In einem siebenbürgischen Dorf feiert der alte, allgemein verehrte Pfarrer seinen Jubel¬ tag: fünfzig Jahre sind es her. daß er sein Amt verwaltet, und die Bauern ha¬ ben. um ihm eine Freude zu machen. 500 Gulden gesammelt zur Anschaffung einer Glocke für die Kirche. Vor zwan¬ zig Jahren sind nämlich die Türken da¬ gewesen und mit allem abgezogen, was nicht niet- und nagelfest war. und seil dieser Zeit ruft im Dorf auch keine Glocke mehr zum Gottesdienst. Der Pfarrer auf dem Wege zur Stadt be¬ lauscht ein Liebespaar, und um zu ver¬ hindern. daß der Bursch nach Amerika geht, ,'ibt er ihm die 500 Gulden zu- Begründung einer Wirtschaft. Das Dorf gerät in Aufruhr über das verschwundene Geld, ein böser Verdacht wird aus¬ gesprochen, und der Pfarrer soll aus seiner Stelle fort. Da träumt er. daß Gott sich seiner erbarmt und Engel schickt, die die Glocke aufhängen. Und als er erwacht und als die bekehrten Dörfler kommen, ihren alten Pfarrer zu- rückhaiten wollen und ihn mit Geschen¬ ken überhäufen, da ertönt die Glocke wirklich, der junge Gutsherr hat sie dem lieben Seelsorger, dem Behüter sei¬ ner Jugend, heimlich anbr>ngen lassen als Gabe für die Gemeinde. „Hokuspokus." Von Kurt Goetz. Die Einleitung spielt im Zimmer des Theaterdirektors, der sich auf der Suche nach einem zugkräftigen Theaterstück die Haare ausrauft Sein Dramaturg muß eine Flut von Schmähworten über sich ergehen lassen, gesteht dann aber schüchtern ein. daß er ein neues Stück des berühmtesten Dramatiken, der Zeit zur Verfügung hat. Er beginnt das Stück vorzulesen, und wir sehen nun das Stück selbst. Hier handelt es sich um eine Kriminalaffäre. Eine •chöne junge Frau soll während einer Bootsfahrt ihien Mann umgebracht haben und steht nun vor Gericht. Man ver¬ sucht aus dem Umstand, daß sie von der Bootsfahrt mit nassen Schuhen und Klei¬ dern zurück gekehrt ist, einen Indizien¬ beweis gegen sie abzuleilen. Die Sache steht sehr ungünstig, aber in den Prozeß spielt dauernd ein fremder junger Mann hinein, der mit überlegener Frechheit lurdie junge Frau Partei nimmt und schließlich der. Verdacht auf sich selbst lenkt. Am Schluß stellt sich dann heraus, daß dieser junge Mann der Gatte der Dame ist. der nicht ermordet worden ist. sondern nur für eine Zeitlang aus der menschlichen Gesellschaft verschwinden wollte. Der Theaterdireklor findet cas Stück gro߬ artig und will es aufführen: aber als er erfährt, daß es nicht von dem berühmten Dichter, sondern von dem Dramaturgen selbst verfaßt ist, ist seine Begeisterung vorbei, und der arme Autor wird mit einer Ohrfeige entlassen. „Die Fledermaus." Operette von Johann Strauß. Der Rentier Eisenstein hat einen Be¬ amten beleidigt und soll dafür einige Tage brummen. Da er sich nicht stellt, soll er „abgeholt" werden Der Gefäng¬ nisdirektor Frank, der den Häftling selbst in Empfang nehmen will, findet abei bei Eisensteins Frau Rosalinde den Gesangs¬ lehrer Alfred vor, den er für Eisenstein hält. Rosalinde klar:, um sich nicht zu kompromittieren, den Irrtum nicht auf. Eisenstein hat sich tags zuvor von seiner I-'rau verabschiedet, unter dem Vorgeben, daß er seine Haftstrafe antreten werde Er will sich aber erst einmal auf dem Fest de« Prinzen Orlofsky gründlich Auf dem Feste finden sich, durch Falke veranlaßt, Rosalinde und ihre Zofe Adele ein. Beide natürlich maskiert. Eisen¬ stein flirtet mit der maskierten Adele und mit seiner Frau, die er nicht erkenn 1 .. Am Schlüsse der durchtolllen Nacht Innkcn Eisenstein und der Gefängnis¬ direktor Frank, den Falke ebenfalls auf den Ball gebracht hat. B-üderschaft. Im Gefängnis hebt dann ein tolles Ver¬ wechslungsspiet an: der falsche Eisen¬ stein (der Tenoi Alfred) brumir.t bereits. Eisenstein selbst meldet sich zum Straf- anlritt. Adele kommt mit ihrer Schw cster, der ewig besoffene Gefängnis Wärter Frosch spundet die beiden auch ein, Eisen¬ stein und F'rank, die sich aut dem Ball als „Aristokraten" kenneugelernt haben, sind verwundert, sich so wiederzutreffen. Rosalinde kommt dazu, das Durchein¬ ander ist fast unlösbar, bis der Assessor Falke, der mit der Ballgesellschaft in das Zimmer des Gefängnisdii ektors kommt, die ganze Sache aufklärt. Er hat näm¬ lich das Komödienspiel arrangiert, um Eisenstein, der ihn früher bei einem Ball einmal kiäftig hineingelegt hatte, eine Lektion zu erteilen