Der Kinematograph (November 1929)

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Aullage 4900 VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 21- 23. Jahrgang Berlin, den 4. November 1929 Eine Hand wäscht die andere Randbemerkungen zum Emelka-Problem ln einem kleinen Blättchen, das sich noch einmal mit al¬ ler Macht aulbläst und das verschwundene Prestige mit »Ihn Mitteln zu retten ver¬ sucht, behauptet man, daß wir gegen die Emelka Stcl- lung genommen hätten, weil die Entwicklung aus «goistisc hen Gründen nicht lepaßt hätte Wir stellen zunächst fest, kß der „Kinematograph” f der Emelka-Transaktion absolut uninteressiert ist. Wir haben Weder für den Verkauf ision bekommen. noch *°nst irgendwie finanzielles inte ress, Wir überlassen derartige Geschäftchen an- drren Leuten, die vor lauter ”*nsaktt mtn so viel zu tun haben. «Lß sie manchmal so- l ar einunddenselbcn Betrag do PP«tt buchen. Selbstverständlich nicht unehrheher Absicht. Gott hüte, sondern eben weil sie * Dinge etwas unklar, et- durcheinander sehen * sie sich zuviel mit Ge¬ richten beschäftigen, die .eigentlich gar nichts an- ea und dadurch die eige- r Angelegenheiten über¬ ^durch l die bekannte Mär Splitter und Balken, die och tragischer ßas H°l z schon di J» ein « dicken Balkens S^ n , omn 'vn hat. der im H ," Wor l 50 fi ern mit dem l^ P . ‘ n Zusammenhang ge- ^ £ ht wird stellen ein- für alle- Eiik.il daß wir aus cler i , c 'Ka-AnßeleiJ«»nb®i» lodia. Fol.—.,... 8 , t» ^ auch nach v Rtch t bestehen. Fox verkauft seine Anteile an First National Wie uns ein Kabel aus New York meldet, hat Fox fünfund¬ zwanzigtausend Aktien der First National tür zehn Mil¬ lionen Dollar an Warrers ab¬ getreten Warner besitzt ielzl ungefähr hundert Prozent der First. National, eine Festste! lung. die aus anderen Gründen nicht ganz unwichtig ist. Man behauptet nämlich in cingeweihlrn Kreiser, daß die amtlichen Stellen in Washing¬ ton sich gegen eine Fusion Warner-Paramount aw-gaspro- chen hätten, weil über den Ak¬ tienbesitz des Herrn Fox an First Nalional-Aktieu bereits eine enge Vcibindung zwiseven den vier größten Filmunternch- men hnrgestetll sei. Jetzt liegen die Dinge anders, da bei der neuen'Situation Fox wieder vollständig selbständig und als Konkurrent der ver¬ einigten Wamer-Pnramount- First National zu betrachten ln etr.em Interview erklärte Fox. daß er zur Zeit mehr als fünfzehn Millionen Dollar in der Sprcchfilmlicrslcllur.g in¬ vestiert habe. Er sei auch darauf vorberei¬ tet, weitere Summen in die eigene Fox - Produktion zu stecken, da durch den Gran- dcur-Film aul verbreiterter Leinwand und du.ch di« Ein¬ führung des Farbenfilms wieder eine erneute Filmrcvolutmn zu Erstens: Die Emelka war unterkapitalisiert und ist es noch. Bei dem Ausmaß des Betriebes kann eine Reorga¬ nisation nur durchgeführt werden, wenn zunächst eine ganz erhebliche Kapilalser- höhung in die Wege geleitet wird. Wir halten das aus allge¬ meinen wirtschaftspolitischen Gründen für notwendig, weil unlcrkapilalisiertc Gesell¬ schaften von Krediten abhän¬ gig sind, die auf die Dauer viel zu kostspielig werden Zweitens: Wir gestat teten uns, darauf hinzuwei¬ sen, daß ein Teil der Emclka- Theater mit Unterbilanz ar¬ beitet, auch nur aus dem Grunde, um.das Reich.von vornherein darauf aufmerk¬ sam zu machen. daß man nicht an einer Stelle mit Riesengewinnen rechnen soll, die fortwährend Zuschüsse erlordert. Wir tun das im Interesse der Filmindustrie, weil wir nicht höien möchten, daß es nachher im Reichstag heißt, der Film sei etwas Unsolides. Unrentables Weil wir nicht Vorwürfe gegen die Industrie hören wollen, wo die Schuld an den Objekten liegt Drittens: Wir haben uns gestattet, darauf aufmerksam zu machen, daß das Reich die Theater, um die es nach Ansicht und nach Aussage der maßgeblichen Reichs¬ stellen in erster Linie geht, vor Jahren billiger hätte haben können, wenn man nämlich das Phoebus-Objekt einfach behalten hätte, das ja schließlich ' von Iden Herren des Reichsmarineamts aus denselben Gründen erworben wurde, die man damals nicht wahr haben wollte und jetzt in die vorderste Linie rückt. Es ist nicht unsere Aul¬ gabe. zu untersuchen, ob nicht in diesem Augenblick so manche Verteidigung der Re¬ gierung in Fachblättcrn unter dem Eindruck von Exlra- geschi (tchen steht. Man erzählt sich in der oberer Friedrichstraße von gezahlten Provisionen, die selbstverständlich die Diskus¬ sion, wie immer in solchen Fällen nicht beeinflussen. Mar erzählt auch von Am¬ bitionen auf Aufsichtsrat-'- pöslcben. von der Kandidatur des einen oder anderen Zei¬ tungsmannes. womit nicht un¬ bedingt gesagt sein muß, daß sie Zeitungsartikel pro und contra oecinflussen. Wir unsererseits haben i-ie an cir.c Emelka-Hctzc ge¬ dacht. die von gewissen Leu¬ ten an die Wand gemalt wird, nur damit sie das gefährdete Reich verteidigen können Es ist ein alter Varictetrick der Gaukler und Illusionisten, daß sie irgendetwas vorzau¬ bern, was in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist. Auf oiesen Trick fällt heute die große Masse nicht mehr herein, was nicht hin¬ dert. daß einzelne, sonst kluge Leute, wenn man ihnen politische Schreckgespenster vorgaukelt, noch auf solchen faulen Zauber reagieren. Man denkt bei diesem Wehgeschrei häufig an die kleinen Kinderluftballons, die man zunächst recht groß und dick aufpusten kann, damit sie in allen bunten Farben schillern und für ein paar Momente Vergnügen machen. Aber diese Gummiblascn zerplatzen schon nach kur ier Zeit, und es bleibt nichts übrig als ein Häufchen Un-