Der Kinematograph (November 1929)

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die auch heule noch die Pro¬ duktivsten sind. Der Tonfilm stellt ja glück¬ licherweise eine ganz neue Situation her. Es erscheint uns selbst¬ verständlich, daß jeder Filir- fabrikant seine Tonfilmmusik nur mit allen Rechten c-- wirbt, daß er also nicht nir komponieren läßt, sondern sich auch das Recht der Re¬ produktion vorbehält, für das er den geistigen Urheber na ¬ türlich entsprechend und aus¬ reichend zu entschädigen hat. Dann wird sich von selbst heraussteilen, ob alle Gemc- Komponistcn und Gcma-Ver- legcr sich aus prinzipiellen Gründen von der Mitnrbe't am ^ Tonfilm ausschließen Das wäre zwar bedauer¬ lich, aber schließlich kein Nachteil für uns. weil jeder zu ersetzen ist. Die Mitglie¬ der der A. K. M. und der Gema würden sich letzten Endes selbst schädigen, und sich nicht nur um die Mit¬ arbeit an einem neuen gro¬ ßen Arbeitsgebiet bringen, sondern auch um erhebliche Beträge, die ihnen die Film¬ fabrikation gern und freudig zahlt, so fange sie sich im Rahmen des Angemessenen und Möglichen bewegen. Breslauer Film- Aufführungen „Frau im Mond" kam nun¬ mehr auch in Breslau — im „Ufa-Theater" — heraus. Der Film wurde vom hiesigen Publikum mit stärkstem Inter¬ esse aufgenommen uad läuft im genannten Theater augen¬ blicklich mit dem größten Er¬ folg. Im Beiprogramm brachte man im „Festspielhaus" die „Wunder des Films” mit einem interessanten Segieitvortrag. „Arche Noah" lief im hiesigen „Capitol" zwei Wochen vor atark besetzten Häusern. „Das Land ohne Frauen" läuft in Breslau im „Gloria-Pa¬ last" als Tonfilm mit großem Erfolg bereits die zweite Woche. Die Wiedergabe er¬ folgt auf Tobis-Apparatur. Wiener Von unserem ständigen Nachtvorstellungen in den Wiener Kinos. Hier sind Bestrebungen im Gang, die Spieldauer der Vor¬ stellungen zu verlängern, indem man der letzten Kinovorfühiung, die um H9 Uhr, beziehungs¬ weise 9 Uhr, beginnt, eine wei¬ tere Vorstellung mit Spielbe¬ ginn um 10 Uhr nachts anglie¬ dern will. Es wurde hier sei¬ tens der Kinobesitzerschaft schon seit Jahren diese Spiel- dauerverlangertiilg beim hiesi¬ gen Magistrat, bisher aber ohne Resultat, angestrebt. Nun wird von Seite des Bunds eine Ak¬ tion unternommen, um diese Spieldauerverlängerung für eine letzte, um 10 Uhr nachts be¬ ginnende Vorstellung, vorläufig für die Sonn- und Feiertage, zu erreichen, da erfahrungsgemäß gerade an den Sonn- und Feier¬ tagen hier das stärkste Kinoge¬ schäft zu verzeichnen ist. Das neue österreichische Ver¬ fassungsgesetz and das Kino. In einer Sitzung des Unter¬ ausschusses erklärten die Ver- auflsäusses erklärten die Ver¬ treter der sozialdemokratischen Partei, daß sie für eine Ein¬ engung der Zuständigkeit in den Gemeinden, in bezug auf die örtliche Sicherheits- und Stra¬ ßenpolizei sowie in bezug auf das Theater- und Kinowesen nicht ihre Zustimmung geben können. Der Referent schlug darauf¬ hin vor, bezüglich der öffent¬ lichen Schaustellungen, Darbie- turgen und Belustigungen die Gesetzgebung dem Bund und die Vollstreckung den Ländern vorzubehalten, mit welchem Vorschlag sieb die Opposition ebenfalls nicht einverstanden erklärte. Sie bekämpfte unter anderen auch den, für das österreichische Kinowesen be¬ sonders wichtigen Punkt der Verfassungsvorlage, wonach der Bundespolizei alle jene Kom¬ petenzen gewahrt bleiben sol¬ len, die sie bis zum 1. Oktober 1925 besessen hatte. Die Mehr¬ heitspartei erklärte auf der Fas¬ sung der Regierungsvorlage auch in diesem Punkte bestehen zu müssen, womit diese für das Notizen J.J.- Korrespondenten. Wiener Kinowesen wichtige Be¬ stimmung als gesichert ange¬ sehen werden kann. * Bestrebungen zur Änderung der Bestimmungen des Kontingenl- iilms in Österreich. Von Mitgliedern des Film¬ beirates, die ar-scheinend der Theaterbranche angehören, wurde dieser Tage eine Neu¬ regelung der Bestimmungen eines Kontingentfilms angeregt. Die betreffenden Filmbeiräte schlugen eine Qualitätszensur der Kontingentfilme, wie sie in Frankreich besteht, vor, deren Bestimmungen bisher nach Bildlänge, aulgewendete Ar¬ beitsstunden, Ausstattung und anderen technischen Qualitäten, also von rein wirtschaftlichem Gesichtspunkte aus. behandelt Die genannten Filmbeiräte wünschen, um eine Kamerad Schaftsprotektion, wie sie bis¬ her manchmal geübt wurde, hintanzuhalten, eine genaue Feststellung der Mitglieder des Filmbeirates, welche sich je¬ weils an der Abstimmung über die Annahme eines Films als Stammiilm betätigen dürfen, und eine geheime Abstimmung. Aus den Kreisen des rilm- bundes, der bekanntlich der Initiator der Kontingentierungs¬ idee war, wird diesen Argu¬ menten für eine neue Behand¬ lung des Kontingentfilms mit dem Hinweis begegnet, daß der Zweck der Kontingentierung nicht die Unterstützung notlei¬ dender Firmen ist, sondern daß sie dazu errichtet wurde, die Ateliers zu beschäftigen und den dort angestellten Arbeitern so¬ wie den anderen Mitarbeitern des österreichischen Films ihr Brot zu sichern. Ein neues Tonfilmtheater in Wien. Den bereits in Wien be¬ stehenden Tonfilmtheatern reiht sich nun auch das Colosseum- Kino. das als ehemaliges Sprech- tbcater über eine günstige Akustik verfügt, an, das Mitte Oktober als ersten Tonfilm das amerikanische Bild „Die flie¬ gende Flotte", bringen wird. Trust der Diebe Fabrikats Nero-Film Verleih s Ver. Star-Film Länge s 2290 m. 8 Akte Uraufführung: Babylon Kriminalfilme sind n.-ch wie vor die große Mode und spre¬ chen, sobald sie geschickt aui- gebaut sind, zu jedem Publi¬ kum. Im „Trust der L lingt es, das Geheime laaj« zu verschleiern und der Ent¬ hüllung eine Liebesgc chicble leigen zu lassen, weit he die Spannung bis zum Schluä durchhalt. Der „Trust der Diebe" ist eine geheimnisvolle Gesellschaft von Gentlcuna- Verbrechern, unter denen «ne Baronin, ein Juwelier i nd cis Bankier fahrend« Rollen spe¬ ien. Die eigentlichen Anschläge werden von zwei Schillern an¬ geführt. die ihre Auftraggeber nicht kennen, sondern die Be¬ fehle durch einen Hund erhal¬ ten, dem sie auch die Beule rar Weiterbeförderung üherlassea Dieser Trust der Diebe hat zwei Gegner, die ihm hart aui den Fersen sind: eine Polizei- agentin und einen Ar ateur- detektiv, denen es nach harten Kampf auch gelingt, die Gau¬ ner zu überlisten und lrcraeiu- sam das notwendige happy ««^ herbeizuführen. Die liindlunt ist abwechslungsreich und er¬ innert an die Besten Arbeit''’ von Edgar Wallace. de: ja im¬ mer noch viel gelesen wird. Der Regisseur Schonleidet arbeitet etwas schleppend. *h* r in seiner bekannten ums-chti- gen Art. Die Routine gibt * n die Situationen von reibst m die Hand; und aus vieltahrigm Erfahrung weiß er, wie man di« Zuschauer zu überwältigen ha. wo eine Pointe angebracht verden muß. die denn auch r- lelmäßig sitzt. Die Schaust¬ er sind ihm an ein,gen Stelle« ■ntglitten, so daß verschied««* Szenen zu stark wirken. 3tto, einer unserer diszipl»»* r ' esten und klügsten Darsle«**' s irkte, weil er sich zurückh«»; licht allein einheitlich. lern auch überzeugend. • ^ ah außerdem noch die seit®» \gnes Esterhazy, die munt«* iiva von Berne. Oscar ^ ’aul Grätz. Karl Goctz, /espermann und noch a" Die Zuschauer zeigte» s " Internationale Filmschau Prag II, Palais Lucerna “THE BIOSCOPE ” Oir .inUCspe Zrikrhnf! .kr hrilittkrt i Fümimdmstnr Seit 1908 Erscheint jeden Sonnabend Sc« 1 Inserieren Sie in “THE BIO SCO 11