Der Kinematograph (November 1929)

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Auflage ■ 4900 ^ J - ' VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68 23. Jahrgang Berlin, den 23. November 1929 Nummer 274 Der deutsche Tonfilm schreitet fort Tönende Aafa-Premiere Nun sehen wir den ersten > deutschen Tonfilm, ■ffl richtiges, handfestes Pu¬ ls-Manuskript, nicht all- igincll, aber dafür glatt icher in der Wirkung Am Anfang so etwas wie Pwrlle. nicht nur weil es dem I heatcr spielt, weil “Te Sängerin in den Mitlel- "kt gestellt ist. sondern in r ganzen Anlage. Dann kommt ein kleiner eher Einschlag. ein biß- N ctluhrung wider Wil- id ein paar hundert Me- ,i( .’ glattes Filmschau- Dit Schluß. oder besser ge- ■da. letzte Drittel, wird 1^..^ I),e p rau dcs rt . ic | lc „ I \erlaßt das Haus, ■ — in den Verdacht der J^ lreue gerät, schlägt sich durchs Leben, bis man |v |- n dli C |, mitten in der lv* cht singend am Bett des ^ « glücklich wiederfin- s,, nny Boy redivivus. J*jj* Handlung, die Wal- L. *‘ Sc ^’ erfand, verzichtet ET 1 * »ul jeden künstleri- CJ Ems,|,lag will robustes j Mück sein, weil von die- |L| Art v «n Manuskript- bjJ'i ur ln,, ner noch die beste I 1 “msw^rkung ausgeht. wl , m „ S P ieI ‘ntt nun der m Prinzip sicher rich- kj j übertrieben. Hier k, a L t . lWas L Dlal °« E« n fc z «ichnctc Gesangs- v ° n Ma<j y chri - S Vp“f.7 aschcnd fiu‘ und Biiis c,- ' r Ja nkuhn und rccl,t anständig ■ E, . ° der gesprochen. a J so ein absoluter herausgekommen. M A O V CHRISTIANS ■. >o .Dieb k .b ich wenn nicht von der Tonfilm¬ seite her allzuviel experimen¬ tiert worden wäre. Es muß einmal rund her¬ aus und mit aller Deutlich¬ keit gesagt werden, daß der verantwortliche künstlerische Leiter der Tobis grundsätz¬ lich von falschen Gesichts¬ punkten ausgeht und damit die Entwicklung des deut¬ schen Tonfilms empfindlich hemmt. Wir haben hier in Deutsch¬ land keine Zeit zu Experi¬ menten. zumindest nicht im Rahmen von Filmen, die- praktisch in den Thtalern zur Vorführung gelangen. Es ist eine absolut falsche Auffassung, zu glauben, daß man die Sprache auch nur stellenweise de.' .Musik unter¬ ordnen könne. Wer im Kino sitzt, wünscht das, was gesprochen wird, klar zu hören, weil er sonst nie genau weiß.. wo Undeut¬ lichkeit. Absicht oder techni¬ sches Manko ist. Soweit ein paar undeutliche Stellen in diesem Aafa-Film sich beiinden. werden sie heute oder morgen bereits beseitigt. was mit einer kleinen Nachaufnahme ohne viel Mühe und Kosten zti ma¬ chen ist. Es ist ein Glück für die Aafa. daß diese Dinge — die auf das Schuldkonto der To¬ bis kommen — zwar grund¬ sätzlich betont werden müs¬ sen. daß sie aber für den Film als solchen unwesent¬ lich sind, daß das Bild an sich als gelungen bezeichnet werden kann. Glänzend ist in diesem Tonfilm die Photographie, für die Fuglsang und Holzki zeichnen. Man ist bei diesem Werk bereits so weit, daß der Kameramann beinahe mit der gleichen Freizügigkeit arbei len kann, wie in jedem großen stummen Kinowerk Die E nstellungsmöglicli- keiten sind heute auch beim tönenden Bild fast unbe¬ grenzt. Die Möglichkeiten, heller oder dunkler zu be¬ lichten. klarer oder mehr mit „Soft Fokus" zu photographie¬ ren. sind r demselben Maße gegeben, wie beim Film alter Richtung. Ausgezeichnet Mady Chri¬ stians. Fine Frau, die sich die Sympathien der Zu¬ schauer ’irnncr stärker er¬ obert. Ganz große Dame, be¬ herrscht in der Bewegung Eine beachtliche Kraft für den deutschen Tonfilm. Leider bringt sie die Me¬ thode dieses Films um manche Wirkung. Man läßt sie zuviel ohne Orchester sin¬ gen. oder besser gesagt, redu¬ ziert die Stärke der Beglei¬ tung zu sehr, die man ruhig hätte laut mitklingen lassen können, nachdem man schon zwangsläufig die Einsätze gibt. Zum tönenden Film gehört nun einmal die Musikbeglei¬ tung. Kann vor allen Dingen in der psychischen Wirkung auf die Beschauer nicht durch kluge Gedanken ersetzt wer¬ den. auf die der Durch¬ schnitts - Kinobeschauer, für den wir vorläufig immer noch fabrizieren, bestimmt nicht kommt. Die Begleitmusik. abge¬ sehen von den Sprechstellcn. ist zu 90 Prozent beachtlich und respektabel. Es wird grundsätzlich nur noch die Tonstärke bei der Tonlilm- komposition zu regeln sein. Es ist uns bekannt, daß c-s Theoretiker gibt, die hier der