Der Kinematograph (November 1929)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Hoher Besuch aus Amerika DarrylZanuck entdeckt in Nürnberg einen Filmstar Gestern lud National-Defina zu einem Tee, um die Be¬ kanntschaft mit Darryt Zanuck, dem Produktionsleiter von Warners, zu vermitteln. Der Besuch aus U. S. A. führte sich recht interessant mit der Mitteilung ein, daß man eine jungt Nürnbergerin, Lotte Loder, entdeckt habe, die man in Hollywood nun zum Tonfilmstar machen wolle. Herr Zanuck deutete so nebenbei an, daß er sich ziem¬ lich auf sein Gefühl und se'n Auge verlassen könne. Er habe vor ein paar Jahren in Mexiko Lupe Velez und kurze Zeit darauf im Chor einer Revue Marion Nixon entdeckt. Auch Grant Whiters, der augenblicklich eine Film¬ sensation Amerikas ist, wurde von ihm aus der Versenkung in das blendendste Flimmerlicht gestellt. Die junge Dame aus Nürnberg spricht kein Wort Englisch. Sie hat das nach Angabe von Herrn Zanuck auch gar nicht nötig, denn sie wird in deutschen Tonfilmen spielen, die Warners in großem Umfang herste'len wollen. Allerdings hat man mit den reindeutschen Filmen nach „Königsloge'' anscheinend genug. Man will die Filme sozusagen in doppelter Besetzung machen, also erst euglisch und dann mit deutschen Schau¬ spielern. Dieses System ist zuerst drüben von Friedrich — pardon, er heißt Fred — Zelnick bei dem Film „Lummox" („Der Tolpatsch") angewandt und scheint jetzt große Schule zu machen. Man hörte noch von sechs Tonfilmen, die ganz schneit hintereinander in Berlin erscheinen sollen. Und nahm dan¬ kend davon Kenntnis, daß man auch in Berlin recht viel zu arbeiten gedenke. Man sprach eine ganze Reihe amerikanischer und deut¬ scher Herren von Warners, mit Phii Kaufmann an der Spitze, man tauschte Shake-hand mit Bobby Burns und hörte von dem englischen technischen Direktor allerhand Interessantes von Vitaphone, Western, Tobis und anderen Systemen, Din¬ gen, die noch Gelegenheit zu eingehender Auseinandersetzung geben werden. Tagung in Chemnitz Meinung Schmidt • Boelckcs sind. Aber das sind, wie ge¬ sagt, Theoretiker, die an an¬ deren praktischen Beispielen lernen könnten. Auf dem Vorspann fliden sich zehn Minuten lang alle erdenklichen Namen. Für die Tonphotographie zeichnen Brodmerkel und Janssen. Für die Tonregie Herr Hans Con- radi. Es gibt einen Tonpro- duktionslciter Rudolf Schw arz- kopf. Einen Schlagerlied¬ komponisten Edmund May, der seinen Text von Bruno Balz bezog. Ich weiß nicht, wen ich aus der langen Reihe im Augen¬ blick nicht aufgezählt habe. Es ist nur zu sagen, daß, dick unterstrichen auf dem Ver¬ dienstkonto, in erster Linie die Aafa zu nennen ist, die hoffentlich an diesem ersten deutschen Tonfilm wirklich den Verdienst findet, den sie erwartet. Es gab in Berlin bei der Uraufführung und ruch bei den folgenden Vorsiellungen lebhaften Beifall. Man rief Mady Christians vor den Vorhang, -die sich strahlend für ihren ersten Tonfilm-Er¬ folg immer wieder lächelnd bedankte. Zweifellos wird dieses Bild überall Anklang finden und die Freude am sprechenden und singenden Kino stärken und fördern. „Broadway* Uraufführung Am 28. November findet im U.-T. Kurfürstendamm die deutsche Uraufführung des Uni¬ versal • Großfilm „Broadway" statt, der nach dem gleichnami¬ gen, viele hunderte Male auf- geführten Theaterstück von Philipp Dunning und George Abbott, gedreht wurde. Paul Fejos, durch seinen Er¬ folg „Zwei junge Herzen" so rasch bekanntgeworden, führt Regie. Amerikanische Unterrichtsfilme In Zusammenarbeit mit der bekannten amerikanischen Har¬ vard-Universität hat die Pathä- Gesellt eba ft die Herstellung von zwei Serien von Filme für Erziehungszwecke aufgenom¬ men. Die eine dieser beiden Serien ist der amerikanischen Geographie gewidmet und be¬ titelt sich „Die Regionen der Vereinigten Staaten", während die zweite eich mit „Handel und Industrie" beschäftigt. ln der November-Versamm- lung des ..Bezirksverbandes dzr Lichtspieltheaterbesitzer von Chemnitz u Umg.', die unter dem Vorsitz von Otto Haufe stattfand, wurde ein Preisnach¬ laß für Rundfunkteilnehmer entschieden abgelehnt. Mit Entrüstung nahm man davon Kenntnis, daß es noch einzelne Gemeinden gibt, die die Forderung erheben, daß ihnen das — bereits durch die Reicbszensur genehmigte — Reklamematerial (Photos, Pla¬ kate usw.) zur Abstempelung vorgelegt wird. Es liegt natür¬ lich keine Veranlassung vor, daß die Theaterbesitzer dieser Forderung entsprechen und für diese Sonderzensur aueb noch Gebühren bezahlen. Den Thea¬ terbesitzern wurde von der Versammlungsleitung empfoh¬ len. das Ansinnen, sieb einer lokalen Zensur zu unterwerfen, abzulehnen und die Rückzah¬ lung der etwa bereits erstatte¬ ten Gebühren xu fordern. Man beschäftigte sich außer¬ dem mit einer Frage, die für alle Provinztbeater von prin¬ zipieller Bedeutung ist: Darf der Theaterbesitzer seine Fil¬ me auch in den Zeitungen der Nachbarorte ankündigen oder dort in anderer Form propa¬ gieren? Die Veranlassung zur Aussprache hierüber gab die Beschwerde eines Arnaberger Theaterbesitzers, der sich darüber beklagte, daß ein Chemnitzer Theater den Film „Singing fool' in der Zeitung seines Ortes propagierte. Wenige Tage später war ein zweiter ähnlicher Fall insofern zu beobachten, als das gleiche Chemnitzer Haus in der Glau- chauer Zeitung inserierte. Beide Orte sind von Chemnitz 30 bzw. 60 Kilometer entfernt. Die Versammlung vertrat den Standpunkt, daß diese Reklame in jedem Falle abzulehnen sei. Der Verbandsleitung wurde auf¬ gegeben, sofort und energisch die Interessen des betroffenen Theaters zu wahren. Neues Mitglied ist Max Sei¬ fert, „Astoria-Lichtspiele" und „Luxor-Palast", Chemnitz. Jannings im Atetic In einem Matrosen: nt!«ui gel einer norddeutschen Hiia stadt treffen wir seit «iafi Tagen Emil Jannings. der a mit Hilfe einer fal elfuM Maske in einen Gynin.'ialpa fessor und Späterotiker verw delt hat. Im Theater sehtn sowohl im Zuschauerrum * auf der Bühne eine \uüs echter Typen Der Star ik die „Künstlerin Lola-Lola. i die sich der bisher so ordnf liehe, alternde Professor ran nem Unglück verliebt, .t .Ms lene Dietrich. eine blöd Schöne Neben Jannings al| Marlene Dietrich Rosa Yaletti and Kurt Gerres.1 Die musikalische Leitung Tonfilms wurde Friedrich Hskj länder übertragen. Die R*t führt Josef von Sternberg. Musikalische*. Vor¬ programm Die mit der Berliner luhrung ungefähr zus. lende Münchener Pro - , Fox-Filmes „Die vier Test« von Murnau gab He rn Din*'| tor Demmel Veranlas Erstaufführung wiede so starten zu lasser, es aus der großen heit des München. Palast gewohnt wi r > der Bühne vor Begint. sikalisches Vorprogt <mm. höchstkultivierte und in •'"** chen einzig erlaubte Form „Bühnenschau ’. D>s J> ! Rampenlicht spiegelt un rwk und läßt erkennen m Sch-*“ die Vier, zwei Damen, Herren. Der Scheinwerfer zuerst die Altistin Ans« 1 Bauer, sie singt zwei GeM* mit Orchester Dann den N zertmeister Nikolaus Gre* ein einschmeichelndes a°" Dann die Kolnratur-opr^| Kitty Geller zu einer & \ komponierten Koloratur-" 1 .i mit obligater Flöte. spielt Alexander Lasrlo j ker Beitall lohnt te*» j Laszlos Illustration alle Äußerlichkei - Phoeboo I i K\ l Augen sehen. folgt Murnau in den Sin» Schaffens, in die Seele» Handelnden. Es ist. » 1^. uns der bevorstehende ^ schied von dem leb«" ehester noch besonder* ^ gemacht werden. ts 1 d , ; gleich ein F mgor ze'i vor|< *,ii Tonfilmkomponist 05 «i:< sollte: Fort von der Au ^ und ihrer mehr oder m.n ^ nalen Zufälligkeit d .«'■* derjahren des Kmt°PP ** hörte. Hin zu dem. ttf Auge unsichtbar akustischen Bereichert