Der Kinematograph (November 1929)

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Wiener Filmbrief Von unserem ständigen J. J. - Berichterstatter Wiener Toniilm. Das Lustspieltheater im Pra¬ ter, das „Singing fool" monate¬ lang aui dem Spie!plan behal¬ ten konnte, brachte einen neueu Toniilm „Frau oder Geliebte" Bit Corinne Oriffith und Ed- ■und Lowe in den Hauptrollen kraus „Singing fool", der jetzt .m Flotten-Kino en suite weiter ge¬ spielt wird, war der bisher hier erfolgreichste Tonfilm, der in Wirer Laufzeit von 200 000 Menschen besucht wurde, so, daS nach der Bevölkerungszabt Viens, statistisch ausgerechnet ■erden konnte, daO jeder neunte Wiener Singing fool gesehen haben mußte. Im Schweden - Kino, das ..Weiße Schatten" ebenfalls mo- aatelang en suite spielen knnte. fand dieser Tage die Urauifuhrung des amerikani¬ schen Tonlustspiels „Die unvoll¬ kommene Ehe", mit Buster Keaton In der Hauptrolle statt. Diese, hinter Theaterkulissen tpieler.de. äußerst burleske Kttloniade, erweckte durch den Römischen Kontrast der starren Miene Busters mit dem über- tprudeinden Tempo des Films, « r auch musikalisch witzig ■"'nert ist. schallende Hei- Die nächste Novität des Apollo-Ton-Kinos, das noch immer den Foz-Tonfilm „Vier Teufel" im Repertoire laufen hat. ist eine neuartige Tonfilm- Revue, „Apollo! Apolluf", die —eine interessante Neuerung— mit einem Wiener Komiker als Conferencier zur Vorführung kommen wird. Niederlassung der Western Electric in Wien. Die Western Electric hat ihre deutsche Niederlassung für Süd¬ ost- und Osteuropa von Berlin nach Wien verlegt und wird bereits am 1. Dezember ihre Büros am Schwarzenbergplatz Nr. 5 eröffnen. Die Leitung der neuen Wiener Filiale der We¬ stern Electric wird Mr. Marion, der auch die Berliner Nieder¬ lassung geleitet hatte, übemeh- Lohniorderungcn der Kino¬ operateure. Trotzdem die Kollektivver träge der Kinooperateure noch nicht »bgelaufcn sind, erheben die Vorführer neuerdings sehr bedeutende Lohnforderungen, die anläßlich der, infclge der Patentstreitigkeiten, noch un¬ geklärten Situation der Kino¬ branche begreiflicherweise energischen Widerstand in den Kreisen der hiesigen Kinobe¬ sitzerschaft finden. Die Ton¬ filmoperateure steilen, außer einer erhöhten Gage, die For¬ derung nach einem dritten Mann für den Tonfilmapparat auf. Diese neuen Forderungen der Kinovorführer, die mit einem Streik drohen, wurden befristet überreicht, doch sind gegenwär¬ tig Verhandlungen im Zuge, die auf eine friedliche Austra¬ gung der Angelegenheit hoffen Generalversammlung des Zen- tralverbandcs der österreichi¬ schen Lichtspiel-Theater. Die diesährige Jahreshaupt¬ versammlung des Zentralver¬ bandes der österreichischen Lichtspieltheater findet am 5. Dezember statt. Aui der Tagesordnung steht u. a. die Beschlußfassung über mehrere Anträge der Landesverbände hin» chtlich de- Neugestaltung des Kinorechts und die Stel¬ lungnahme zum Problem des Tonfilms und den damit zu¬ sammenhängenden Fragen. Neuwahlen imWieoer Film rund. Der Filmbur.J (Organisation der künstlerischen und kunst¬ technischen Mitarbeiter der Filmerzeugung in Österreich) hatte dieser Tage, wegen Ge¬ fährdung seines Fortbestandes, eine außerordentliche General¬ versammlung einberufen, bei welcher auch eine einschnei¬ dende Statutenänderung, das passive und aktive Wahlrecht der außerordentlichen Mitglie¬ der betreffend, und die Neu¬ wahl des Vorstandes und der Funktionäre vorgenommen wur- Direktor Grünhut nahm das Wort zur Lage des Filmbundes, dem in der wirtschaftlichen Not der Zeit keine Hilfsquellen, wie sie jede- andere Organisation be¬ sitzt, zur Verfügung stehen. Die Mitglieder des Filmbundes sind nach jedem Film wieder ar¬ beitslos. Nachdem die Schaf¬ fung einer Werbeaktü n und Konstituierung eines Komitees zur Herbzischaffung eines wirt¬ schaftlichen Fonds beschlossen wurde, wurden die Neuwahlen des Vorstandes und des Präsi¬ diums vorgenommen. Zum Präsidenten wurde Inge¬ nieur Ernst John, zu Vizepräsi¬ denten die Kameramänner Hans Theyer und Pucher gewählt. D't Kicosaison hat begou- **». das allgemeine Inleresse dem Tonfilm. Troiz des allgemeinen Rück- »“t*s der Konjunktur, der die der plötzlichen Baisse Baumwollpreises auf dem »«‘markt war. blieb der Kino- «Mch erfreulich gut. Als P*" Toniilm wurde „Show 4t der Universal im Saal fisch.; Das ä *yP- «• d piomatische Korps so- |v , Verlr *‘« r der ausländischen j^omitie waren bei der Ur- «eBr Unf! * nwes « nd D'« näch- “ ‘onfilme waren „Chansons „mens und „Broadway", meisten Uraufführungsthea- Bereits mit Tonfilm- ,” rMur en ausgerüstet, der ■•Ambassadeur" wurde v °n Lubitsch inszenierte Film in Aegypten Von E. Athanasopoulo. „Alt-Heidelberg"-Film vorge¬ führt. Der Film hat in Ägyp¬ ten sehr gut gefallen. Die erste deutsche Vertre¬ tung in Ägypten wurde in cie- sem Jahr der Firma Mamatis Co. anvertraut, welche die Ufa- Filme verleiht. Diese Firma hat bisher 15 Programme, die ausschließlich aus Ufa-Wochen¬ schauen und Ufa-Filmen zu¬ sammengesetzt waren, und sechs einzelne Ufa-Filme in den größten Städten Oes Orients untergebracht. Die ägyptische Regierung macht den Versuch, durch Lehrfilme die Bauernschaft, die nichts anderes als den Dattelbau kennt, mit anderer Bodenbebau¬ ung bekanntzumachen. Die Re¬ gierung beabsichtigt weiter eine systematische Belehrung der ganzen Bauernschaft, die meistens aus Analphabeten be¬ steht, über bessere, rationellere Arbeitsmethoden durch Lehr- und Kulturfilme durchzuführen. Die Firma Mamatis Co., die auch die Vertretung der Ufa- Kullurfilmc sowohl für Ägyp¬ ten, Syrien, Palästina als auch für Griechenland übernommen hat, hat sich bereits mit den maßgebenden Steilen m Ver¬ bindung gesetzt, um den Bedarf durch deutsche Lehrfilme zu In Alexandria wird ein gro¬ ßes Kino gebaut. Es handelt sich um ein rein griechisches Unternehmen. Das Grundstück, auf dem das Lichtspielhaus er¬ richtet wird, gehört sogar dem griechischen orthodoxen Pa¬ triarchat. Das Theater soll 1500 Plätze enthalten. Die Lei¬ tung dieses Unternehmens hat bereits eine Anzahl deutscher Filme abgeschlossen. Zum Bei¬ spiel „Tarlüfl" (mit Jannings und Krauß). „Nina Petrowna", „Ungarische Rhapsodie", „Spio¬ ne" und „Looping the Loop", Fathi Safouri, ein junger Künstler, der bereits in der „Tragödie der Pyramiden" (die zweite ägyptische „Kondor- Produktion") auffiel, ist von der „Nahdat - Misr'-Filmgesellschaft für einen neuen ägyptischen Film engagiert worden. „Die Tochter des Nils", ein Film ägyptischer Produktion der „Isis-Filmgeseilschaft", ist im „Cosmograph" zwei Wochen lang gelaufen und übte ein« große Anziehungskraft auf di« Eingeborenenbevölkerung aus. 800- 1200 Sitzplätze auf billige Welse sofort zu schaffen in Seal en Hauptverkehrs.Strafve . bester Lage i. Leipzig Dfe