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Grand Prix für Eugen Bauer, Stuttgart Wie uns aus Barcelona mil- geteilt wird, hat das Oberste Preisgericht der „Internationalen Ausstellung Barcelona 1929'' der Firma Eugen Bauer, Stuttgart- Uotertürkheim für hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der Kino-Technik den „Grand Prix'' verliehen. Diese Auszeichnung knüpft sich besonders au den bekannten „Bauer Nr T . Die Schriftleitung des „Kinemalo- grapk' beglückwünscht die Firma zu diesem Sieg einer deutschen Apparatefabrik auf einer international stark be¬ schickten Ausstellung. Interessante Tontilm- Oiskuss on Welch große Bedeutung dem Tonfilm in den Kreisen der Filmschaffenden beigemessen wird, beweist die außerordent¬ lich starke Beteiligung an dem Diskussionsabend, den der Ver¬ band der Filmregisseure in der vorigen Woche veranstaltet batte. Viele Filmregisseure waren anwesend, ferner die Vorstände der anderen Dachoverbände, auch Klangfilm und Tobis hatten mehrere Herren entsandt. Für alle Anwesenden über¬ aus wertvoll waren die Erläute¬ rungen. die Carl Froelich aus dem wirklich reichen Schatz seiner Erfahrungen bei der Pro¬ duktion seines erfolgreichen Ton- und Sprechfilms „Die Nacht gehört uns" gab. Ohne Heimlichtuerei gab er inter¬ essante Aufschlüsse über künst¬ lerische und technische Einzel¬ heiten, auch über die geschäft¬ liche Seite der Tonfilmproduk¬ tion machte er sehr instruktive Angaben. — Froelichs Ausfüh¬ rungen dürften manchem Film¬ regisseur, der jetzt mit dem Tonfilm in Berührung kommt, Lehrgeld und unangenehme Nackenschläge ersparen. Auch die Herren der Klangfilm und Tobis gaben auf zahlreiche aus der Versammlung heraus ge¬ stellte Fragen eingehende und präzise Auskunft. Ein Diskussionsabend, der außerordentlich viel Anregun¬ gen bot, die sicherlich gute Früchte zeitigen werden. Ballett i» Film. Das m dem Film „Phantome des Glücks", der im Mozartsaal teuft, mitwirkende BaUett ist V , , Gi J rl . tr “P pe «>«* „H«us Vaterland (Kempinski-Betrieb). Wissen Sie schon, dafj in Hollywood ... wie unser Dr. P.-K.-Bericht- Viertel inszeniert eine ameri erstatter schreibt über Nacht eine fremdspra¬ chige Originalproduktion einge¬ setzt hat? Da hat gleich ein¬ mal M.-G.-M. zwei deutsche Originalfilme gedreht. „Sun- kissed" und „Anna Christie”. in „Sunkissed“ sprechen Vilma Banky, Edward G. Robinson, Joseph Schildkraut, Konrad Seidemann, Wilhelm Bechtel. Sjöström führt Regie. Die Banky und Robinson spielten schon in der englischen Fassung. Die Garbo beginnt dieser Tage mit „Anna Christie'' nach O'Neil, die weitere Besetzung steht ooch nicht fest. Frank Reicher und seine Schwester Hedwiga supervisen beide Filme. Jaques Feyder bereitet seinen ersten original - französischen Sprech¬ film vor. Bei First National hat Michael Kertesz mit einem der so beliebten Stage-plays ge¬ startet „Bright Light" (Rampen¬ licht), Hauptrolle Dorothy Mackail. (Cur'.is hat unlängst BeC Meredith geheiratet, Me- tros bestbezahlt« Drehbuch¬ autorin). Bei Fox s.nd die Aktien immer tiefer gefa len und 100 Angestellte entlassen worden. Trotzdem bereitet Alexander Korda die „Dollarprinzessin" vor, sein Bruder Zoltau arbei¬ tet am Manuskript. Berlhoid Eine auch für das gesamte Filmwesen interessante, ur¬ heberrechtliche Entscheidung fällte das Wiener Gericht in Sachen eines Streites um einen Operettentitel zwischen den Schriftstellers' Roda Roda und Fred Heller-Adolf Schütz. Roda Roda batte sei¬ nerzeit ein Lustspiel unter dem Titel „Bubi“ verfaßt, das über eine Reihe von Bühnen ging. Im Anfang der Wintersaison wurde in Wien eine Operette der Autoren Fred Heller und Adolf Schütz angekündigt, die später im Stadttheater zur Auf¬ führung kam. Ein Antrag Roda Rodas auf Einstweilige Verfü¬ gung gegen diesen Titel, der sein Lustspiel schädige, wurde von den zuständigen Gerichten abgewiesen. Bei dem darauf folgenden Prozeß um den Titel fällte der Gerichtshof m letzter Instanz die Entscheidung, daß kanische Gangstergeschichte (Banditcngeschtchte). Seine „7 Faces“ sind ein ausgesproche¬ ner Erfolg. Photoplay schreibt: „Viertels „7 Gesichter" sind die sieben besten Bilc'er des Monats." Bei Universal all quiet ist bis auf „All Quiet" und White - manns Millionenkolossatmon- strerevue. „Im Westen nichts Neues" dürfte nach den Kost¬ proben, die man sah, zu schlie¬ ßen, ein sehr teurer Film wer¬ den. Laemmle jun. supervist unermüdlich. Kohner produ¬ ziert spanische Originalfilme. Paul L. Stein, der plötzlich einen Erfolg nach dem andern erzielt, hat eben jetzt Molnars ..Schwan' mit Lilian Gish be¬ endet und auch weiter für Uni¬ ted abgeschlossen. Sein näch¬ ster Film ist eine Operette, die er in Geireinschaft mit dem New-Yorker Revuemann Ham¬ merstein dreht. Friedrich Zelnik wird weiter deutsche Synchronisationen für R. K, O. arbeiten: „Rio Rita" zunächst, dann den „Sergeant Grtscha". Meister Lubitsch ruht sich augenbl'cklich auf seinen Lor¬ beeren, weil er es darf und ver¬ dient. aus. Er sucht einen neuen Tonfilmstoff. Vielleicht verfilmt er die „Dubarry' noch einmal. Roda-Roda mit dem Rechte der Priorität, die Autorschaft auf den strittigen Titel besitze und infolgedessen den beklagten Autoren die Führung dieses die Rechte Roda Rodas schädigen¬ den Titels für ihre Operette untersagt werde. Dieses Urteil ist deshalb von Bedeutung, weil nach österreichischem Autor¬ recht bisher nur Titel, die eine ganz besondere Wortkoraposi- tion darstellten, also als das be¬ sondere geistige Eigentum des Autors angesehen werden mu߬ ten, geschützt wurden, allge¬ meine Titel aber, die keine be¬ sondere Wortkomposition dar¬ stellten, wie z. B. „Liebe" und ähnliche Titel, ungeschützt blieben. Nach der bisherigen Rechts¬ auffassung hätte ein Titel wie „Bubi" also keinen Urheber- rechtsscbutz genossen. Das amcrikansichc Filmausfuhrproblem Aus Hollywood kommen leb¬ hafte Klagen über den Rück¬ gang der amerikanischen Film¬ ausfuhr. Zahlenmäßig stellt sich nach amerikanischen Quellen die neue Situation folgender¬ maßen dar: Die Ausfuhr amerikanischer Filme ist von 70 676 000 Meter im Jahre 1925 auf 66 636 0O0 Meter im Jahre zurückgegan¬ gen. Allerdings hob sich der Ex¬ port dann wieder in den ersten neun Monaten des Jahres 1929, wo 60 432 000 Meter im Werte von 21 198 000 Mark ausgeführt wurden, gegenüber 47 950 000 Meter im Werte von 18 702 600 Mark in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Oie Steigerung wird zurück- grführt auf das Bemühen eini¬ ger Fabrikanten, ihre Produk¬ tion wenigstens zum Teil gegen ganz geringes Entgelt stumm unterzubringen. Aber trotz eines Anziehens der Ausfuhr liest man die Zah¬ len mit einer gewissen Beun¬ ruhigung. Ein maßgebendes amerikani¬ sches Blatt bemerkt, daß der Rückgang des Filmexports ein Problem für viele andere In¬ dustriezweige bedeute. Das Handelsamt in Washing¬ ton habe bisher immer auf dem Standpunkt gestanden, daß je¬ der Meter Film, der ins Aus¬ land geht, eine derartig starke Propagandawirkung für die ver¬ schiedenen Erzeugnisse dar¬ stelle, daß die Außenbandeis¬ statistik um mindestens nur einen Dollar pro ausgeführten Filmmeter erhöht werde. Darum, so meint unsere amerikanische Quelle, sei eine Verstärkung der Filmausfuhr eine Frage, die alle Teile des Landes anginge. Diese Äußerung ist für uns deswegen interessant, weil wir ja auch in bezug auf den deut¬ schen Film denselben grund¬ sätzlichen Standpunkt vertreten haben, nur mit dem Unter¬ schied. daß man bei uns der¬ artigen Argumenten keine Be¬ achtung schenkt und den Film immer weiter knebelt und ein¬ engt. „Bubi" vor Gericht