Der Kinematograph (January 1930)

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rftttafagn VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 24. Jahrgang Berlin, den 9. Jai Nummer Die Aufsichtratssitzung und Delegiertenwr Sammlung des Deutschen Lichtspiel-Syndi¬ kats hat nunmehr so eine Art Bilanz des letzten Geschäfts¬ jahrs gezogen und zunächst in einem an sich nichtssagen¬ den Kommunique festgestellt, daß sich die Vermietungs¬ maßnahme des vergangenen Jahres außerordentlich be¬ währt hätte, so daß dadurch eine Stabilisierung des Syn¬ dikats eingetreten sei. Diese Feststellung ist wiri- schaftspolitisch von aller¬ höchstem Interesse. Sie zeigt nämlich auf der einen Seile, Uaß der ursprüngliche Ge¬ danke des Syndikats im Prin¬ zip Fiasko erlitten hat und daß man auch in dem Verleih der deutschen Theaterbesitzer genau so mit Wasser zu ko¬ chen hat wie in allen an¬ deren Verleihbctrieben. Wer ganz genau zusieht oder wer den Bericht der Dresdener Theaterbesitzer liest, den wir an anderer Stelle veröffentlichen, wird ganz klar erkennen, daß das D. L. S. sogar noch schärfere Bestimmungen in seine Sat¬ zungen aufgenommen hat als abe anderen Verleiher. Das Unternehmen der Thea¬ terbesitzer verlangt nämlich in seinem neuesten Vertrag, daß ihm die Hälfte derjenigen Steuerermäßigung zukommt, die ein Film evtl, als volks- bildend, belehrend oder als Kulturfilm genießt. Das heißt also, daß ein stummer Film Daß sie also für eine Ton- lilraipparatur zunächst mehr sahien müssen, als man ge¬ rne.nhin nach der Preisliste der Tobis annchmen kann. Natürlich um auch mehr da¬ für zu erhalten. Es scheint also, als ob die Frage der Tonfilmapparate¬ preise. wie hier schon immer vorsichtig angedeutet wurde, von mancher interessierter Seite aus übertrieben wor- Weiter beschlossen Auf¬ sichtsrat und Delegierte, ihi Hauptaugenmerk auf die Pro¬ duktion von Tonfilmen zi richten, die für die neue Sai son in erster Linie in Frag« Diese Feststellung ist nicht uninteressant, da das D. L. S. immerhin weit über sechs¬ hundert Mitglieder umfaßt hat, die man sich also schon in der kommenden Saison zum größten Teil als Tonfilm- theater denkt. Wir nehmen an, daß man sich gleichzeitig auch über¬ legt hat. wie man die kleinen Häuser mit Apparaturen ver¬ sorgt, da doch bei einem ge¬ meinnützigen Unternehmen, wie es das D. L. S. darstellt, kaum der Tonfilm in den Vordergrund geschoben wäre, wenn er etwa nur für einen Bruchteil der Mitglieder in Frage käme. Man sieht: allerhand in¬ teressante Probleme, die es verdient hätten, daß man — immer unter dem Gesichts¬ punkt. daß das D. L. S. ja ge¬ meinnützig sein soll — ein ausführlicheres Kommunique versandt hätte als jetzt, wo man die Presse mit zehn Schreibmaschinenzeilen infor¬ miert. Die Hays-Organisalion verklagt Die Graphic Film Company Company verlangt Sc in New York (eine urabhängige ersatz mit der Begründ« Produktionsgesellschaft) hat eine «•*** * n ihren Rechten i Schadens - Ersatzkl.ge über duIenlin durch di « H »> 300 (KO Dollar gegen Will Hay s geschädigt würc und 32 Mitglieder der Molion Grund^älzi de, She'rm, Picture Producers and Distri- t ru ,tgesetzes aufgebaut, butors of America eingebracht. E ; e behauptet, durch t Die klagende Graphic Film klagten gebrochen würi Syndikats nicht.ohne weiteres von der Hand zu weisen. Es gibt genügend Gründe, die dafür, aber auch Gründe, die dagegen sprechen. 'Interessant ist nur. daß diese Verträge schon längere Zeit in Umlauf sind und daß die führenden Theaterbesitzer noch nicht dagegen Sturm ge¬ laufen haben, was sie zweifel¬ los getan hätten, wenn etwa die Arbeitsgemeinschaft mit dieser Forderung an die Öffentlichkeit' getreten wäre erklärt, nämlich mit der Tat- Sache, daß man den Verkauf von Tonfilmapparaten von der Zeichnung von D. L. S.- Aktien abhängig gemacht hat. Wir haben so oft im Reichs¬ verband gehört, daß die Ton¬ filmapparaturen viel zu teuer seien, und daß die Theater¬ besitzer die in Frage kom¬ menden Beträge nicht auf¬ bringen könnten. Jetzt hört man,' daß die Mitglieder des D. L. S. nach Ansicht ihrer Führer sogar neben den Kosten für den Tonfilmapparat auch noch Beträge für D. L. S.-Aktien flott machen wollen. Die Delegierten haben sich ich anscheinend mit einem ideren Modus einverstanden