Der Kinematograph (January 1930)

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24. Jahrgang Berlin, den 22. Januar 1930 Nummer 18 Wie Amerika die Europa-Entwicklung sieht SIDNEY R. KENT, der Gcneralmanagcr der Paramount besuchte gestern den S c h e r I • V e r I a g und seinen General¬ direktor LUDWIG KLITZSCH In dem Journal der So¬ ciety of Motion Piclure Engineers beschäftigt sich Nathan D. Golden, der stell¬ vertretende Direktor des amtlichen Filmbfiros, mit dem Tonfilmproblem in Europa. Er trägt auf rund sechzehn Seiten all das zu¬ sammen, was sich an amt¬ lichem Material drüben über unseren Erdteil angesammelt hat. Man liest richtige und falsche Zahlen. Erkennt aber eine einzige groBe Linie, die deut'i'h zeigt, daB man drü¬ ben dre Hoffnung nicht auf¬ gegeben hat. auch im Zeit¬ alter des Tonfilms nach wie vor eine entscheidende Rolle bei uns zu spielen. Im Gegenteil. Es wird klar herausgearbeitet. daß die amerikanischen Chancen heuie besser seien als vorher. Einleitend stellt Golden fest, daß der amerikanische Filmexport in den ersten sechs Monaten des Jahres *929 über 2 Millionen Meter mehr betragen habe als in der glei¬ chen Zeit des Vorjahres. Daß also auch der Ton- und Sprechfilmexport sich weiter in aufsteigender Linie bewe¬ gen. Zum erstenmal wird dann von einer offiziellen Persön¬ lichkeit zugegeben, daß Europa der wichtigste Film¬ markt für die amerikanische Produktion Eine Feststellung, die man sich merken muß, und auf die immer wieder hinzuweisen win wird, wenn man das Filmgeschäft in Deutschland, England oder Frankreich als eine kleine Nebensächlichkeit für die New-Yorker Häuser hinstellen will. Golden hofft dann — und diese Feststellung einer amt¬ lichen Persönlichkeit ist wei¬ ter wichtig —, daß die Be¬ schränkungen, die sich durch die Patenlsituation ergeben, auf Grund seiner Kenntnisse sehr schnell beigelegt sein würden. Er gibt zu. daß die bis¬ herigen Apparaturen. die Amerika nach Europa expor¬ tiert zu teuer seien, und kündigt auch kleinere Appa¬ raturen zu populären Preisen mit ganz bedeutenden Zah- iungserierchtcrungen an. Die Zahl der europäischen Theater wird ml siebenundzwanzig- tausend angegeben, allerdings mit nachfolgender Klassifi¬ zierung: 19 in t über3000Sitzplätzen 23 ., 2500 84 . „ 2000 267 .. .. 1500 1250 .. 1000 18000 .. unter 500 Die Durchschnittsfassungs- möglichkeit eines europäi¬ schen Kinos beträgt nach den bishe rigen amerikanischen Feststellungen vierhundert¬ fünfzig Personen. Diese Zahl ist, zumindest was Deutschland angeht, viel zu hoch gegriffen. Man muß sich überhaupt drüben abge- wohnen, Europa als ganzes Gebiet zu erfassen, sondern wird schon aus eigenen kauf¬ männischen Gründen sehr schnell für eine detaillierte Handelsühersicht sorgen müs- Nach diesen allgemeinen Feststellungen geht Golden auf die einzelnen Länder ein. Es zeigt sich, daß man drü¬ ben über Vcrtragsintorna so¬ gar ausgezeichnet informiert ist. Das System der Handels¬ berichterstattung ist auch für den Film von Amerika ge¬ radezu vorbildlich durchgc- bildet. Die Vertragsverhandlungen diedemFilmmarkt .nDeutsch¬ land das Gepräge geben, sind im einzelnen drüben so gut bekannt, daß schon aus diesem Grunde dringend die