Der Kinematograph (January 1930)

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4%ittote«&ttiftite tfunMtftau . < Nr. 4 Beilage xum ..Kinemnlo^raph" 25 Januar i»30 „ Die Tonbild «Wand im Lichtspielhaus N eben der Frage nach der zu wählenden Tonfilmappa- ratur, die den Theaterbesitzer heute stark beschäftigt, spielt auch die Wahl der richtigen Tonfilm wand eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denn auch die Bildwand für den Tonfilm ist ein wichtiger Faktor für die klangreine und klangslarke Wiedergabe von Tonfilmen. Daß es mit der bisherigen Bildwand, ganz gleich welchen Materials, nicht mehr geht, darüber ist sich ja wohl jeder Theaterbesitzer, der Tonfilme in seinem Hause spielen will, klar. Wohl sind im Anfang die bisherigen Bildwände für den stummen Film auch bei Tonfilmvorführungen verwendet worden. Nachdem sich aber ergeben hat, daß die Illusion des tönenden Bildes durch die seitlich der Projektionswand aufgestellten Lautsprecher nicht erzielt werden konnte, daß in diesem Falle der Ton, das Wort, das Geräusch eben nictt aus dem Bilde, sondern aus dem Keller oder der Kulisse kam, suchte man Wege, die dem Beschauer den wirklichen Eindruck des sprechenden Bildes verschafften. Tn Amerika ging man zuerst dazu über, die Lautsprecher nicht mehr seitlich der Projektionsfläche, sondern hinter derselben aufzustellen. Dieser Versuch ergab, daß, wenn die beabsichtigte Wirkung erzielt werden sollte, andere as bisher verwandte Projektionsflächen zur Verwendung kom¬ men mußten. Und zwar kam eine Bildwand in Frage, die die Schallwellen der Lautsprecher in ungeminderler Stärke durch die Leinwand hindurchdringen ließ. Man versuchte es zuerst mit einer Durchlöcherung der vorhandenen Leinwand. Aber das an sich sehr dichte Ge¬ webe der bisherigen im Gebrauch befindlichen Bildwände, besonders auch der Silberwände, dämpften den Ton immc - noch in viel zu großem Maße. Nachdem auch wiederholte Versuche mit den bekannten Perlen-Wänden nicht zu den gewünschten Resultaten führten, ging man daran, ein Spezialgewebe herzustellen. Die Americar Sound Screen war eine der ersten Firmen, die eine Spezial-Tonfilmlein¬ wand auf den Markt brachte. Diese ASS-Tonbildwand war speziell für die Aufstellung der Lautsprecher hinter der Leinwand präpariert. Das schwere, rein weiße Gewebe zeigt in regelmäßiger Anordnung eine Unzahl kleiner Löcher, die einen Abstand von ungefähr 4 Millimeter und einen Durchmesser von 1 Millimeter haben. Der Ton aus den hinter der Leinwand aufgestellten Lautsprechern kann also in erheblich stärkerem Maße durch die Leinwand dringen, als es bei einer geschlossenen Wand möglich ist. Auf kurze Entfernung schon sind dem Auge die in so kleinen Abständen angebrachten, eingewebten Löcher nicht mehr sichtbar, daß also ein störender Einfluß auf den Zu¬ schauer nicht möglich ist. Kaum zu vermeiden ist aber bei einer derartigen Lösung des Problems ein gewisser Lichtverlust. Ein bestimmter Prozentsatz des vom Projektor projiziertet. Bildlichtstrahles trifft nicht auf eine geschlossene Ebene, sondern findet einen Weg durch die Menge der kleinen in der Leinwand befindlichen Löcher hindurch, geht also dem Auge des Be¬ schauers als festgehaltener Lichtpunkt verlo.en. Nicht um¬ sonst hat man beim stummen Film ein besonderes, eigens für Projektionszwecke hergestelites Gewebe von mehrfacher Weblate benutzt, um möglichst recht viel von dem darauf fallenden Licht des Filmprojektors festhalten zu können. Bei der durchlöcherten Tonfilmwand gehen schätzungs¬ weise, je nach Dichte der vorhandener. Löcher, 25 bis 35 Prozent des daraufgeworfenen Lichtstrahls verloren, das Bild wird also cunkler, grau und zeigt n cht mehr wie im bisherigen Maße die vielen Feinheiten. Die SchaUdurchlässigkeit wurde also auf Kosten der guten Projektion erzielt. Daß dies kein Idealzustand war, lag klar auf der Hand. Es mußten also andere Wege gefunden werden, um Ton und Bild in gleich guter Wirkung wieder¬ zugeben. Neuerscheinungen auf dem Gebiet der lichtstarken und tondurchlässigen Tonbildwand ließen auch nicht lange auf sich warten. Heute findet man in den meisten Tonfilme spielenden Lichtspielhäusern eine Wand, die sich von der bisherigen stummen Bildwand nur durch ein ganz neuartiges Gewebe unterscheidet, welches den Anforderungen des Tonfilms ebenso wie des stummen Films in jeder Hinsicht gerecht wird. Es handelt sich hierbei um eine Art Kettengewebe in mehreren aufeinandergewebten Lagen, wodurch einmal eine in sich geschlossene, anderseits aber auch genügend poröse Fläche erzielt wird. Zu diesen modernsten Erzeugnissen auf dem Gebiet der Tonfilm-Projektionsflächen gehört unter anderem auch die „Superlite"-Wand, ein englisches Erzeugnis, welches in den »Kodak« Rohfilm