Der Kinematograph (January 1930)

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DAS^KTESTE #Vf «F FIIMMCH BU1T " 24. Jahrgang Berlin, den 31. Januar 1930 Nummer 26 Filmisches Kasperletheater In einer Zeit, wo es uns nicht gerade hei vorragend geht, tut es vielleicht gut, einmal die kleinen Lust¬ spiele anzusehen, die uns die eigene Praxis beinah täglich darbietel. Wir sahen und hörten da vor ein paar Tagen einen kleinen Schwank aus dem Filmte oen, der vielleicht so¬ gar den Lampeschein er¬ hallen könnte, weil er einen ausgesprochenen Lehrfilm drrstcllt. Zuerst blendet der Titel f: „Wie installiert man eiten Tonfilmapparat?'' Dann beginnt die Hand¬ lung damit, daß eine Anzahl Ingenieure und Vorarbeiter von der A. E. G. erscheint und allerhand Messungen vernimmt. Ein paar Tage später wer¬ den neue zahlenmäßige Fest¬ stellungen von der Firma Siemens gemacht. Schlie߬ lich kommen immer wieder in einem Abstand von meh¬ reren Tagcn w — ein paar Leute vom Klangfilm, die auch zunächst zu zeichnen und festzustellcn haben. Der zweite Akt rollt etwa achtTagc später. Angestellte der A. E. G. schlagen ein Loch in die Wand und liefern dann so gegen Ende der Woche den Umformer. „Wieder waren zehn Tage ins Land gezogen." Da er¬ scheinen die Monteure von Siemens, die irgendwelche Leitungen zu verlegen haben und von denen man stau¬ nend erfährt, daß noch immer irgendein kleines Aggregat fehlt, wodurch sich natürlich wiederum ein Auf¬ enthalt von mindestens zehn Tagen ergibt. Leider reicht der Raum nicht aus, um all die weite¬ ren kleinen Zwischenstatio¬ nen und interessanten Inter¬ mezzi zu zeigen, die ein paar Stunden befreiendes Lachen Hervorrufen könnten, wenn die Geschichte nicht so trau¬ rig wäre. *’ Schließlich, so ungefähr nach vier Wochen, steht der Tonfilmapparat fertig mon¬ tiert. Er funktioniert, wenn man Glück hat und wenn nun nicht Tage des Aus- probierens kommen. Früher hing man jedem Spiel auf dem Kasperle¬ theater eine ..Moral" an. Sie müßte im vorliegenden Fall wahrscheinlich darin gipfeln. daß der Filmindustrien.- dem Tonfilmmanr aic Frage Mellt, ob nicht be : einem derarti¬ gen Wcltur.lernchmcn, v. i« cs die Klangfilm darstellen will, c n. Möglichkeit ge¬ schaffen werden könnt:-, neben der juristischen und Propaganda - Abteilung da Ressort für Montage zu gestalten. wie man «las eigentlich bei einem gr.,IJc.i industricl en Unternehmen erwarten und bei den T. ,n- filmappai atepreisen auch \ er¬ langen kann. Ein naar Theatern •-ü. er sagen nicht mit Unrecht, daß man sich bei diesem System der Montierung natürlich er¬ klären könne, warum der Apparatepreis sich hei Ton (ilmgerä'en so hoch stellen müsse. Ein Witzblatt, das sich da¬ durch besonders interessant macht, daß cs äußerlich so aussieht wie ein ernst zu nehmendes Organ. stellt neuerdings Betrachtungen über die Emelka an. Es verrät, daß das Reich sogar die Anteile behalten wolle, obwohl man ihm einen Kurs von zweihunderlscchs undvierzig bietet. Ganz abgesehen davon, daß wahrscheinlich die fünf¬ undzwanzig Prozent der Münchener Banken zu dem angegebenen Betrag und so¬ gar noch etwas billiger zu haben wären, sei auf folgen¬ des hingewiesen: Der Einkaufspreis des Rei¬ ches beträgt nach unwider¬ sprochenen Meldungen ein¬ schließlich der in Frage kom¬ menden Provisionen rund hundertsiebenundzwanzig Es wäre ein unverantwort¬ licher Leichtsinn, wenn man