Der Kinematograph (January 1930)

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die Aktien nicht zum dop¬ pelten Kurs abgeben wollte, der in Wirklichkeit nach optimistischen Schatzungen das Vier- oder Fünffache des wirklichen Wertes darstellt. Das ist nicht etwa unsere Schätzung, sondern wir stüt¬ zen uns dabei auf den Treu¬ handbericht des führenden englischen Unternehmens, dt s Pricc, Waterhouse. Vielleicht hat man inzwi¬ schen in Regierungskreisen auch bereits e : ngesehen, daß man allmählich überhaupt nur zwei Möglichkeiten hat. Nämlich entweder die Emelka langsam stillzulegen und vorläufig ein Zuschuß- unternehmen ohne irgend¬ welche praktische politische Bedeutung in Reichsbesitz zu haben, oder aber die Emelka abzustoßen. Selbstverständlich gäbe es noch eine Möglichkeit, die Emelka unter fachmännischer Leitung ganz groß zu machen. Aber dazu gehört sehr viel Geld, das das Reich eigent¬ lich bei seiner jetzigen finan¬ ziellen Lage kaum aufbriu- geu könnte und für das man keine parteipolitische Propa¬ ganda als Gegenleistung er¬ warten dürfte. Als dritter Einakter in dem Zyklus könnten Szenen über die Beratungen von Konzes¬ sion und Kontingent in einigen Theaterbesitzerver¬ bänden hinzugefügt werden. Da man gerade in der Pro¬ vinz zugkräftige Titel liebt, schlagen wir für diese kleine Episode die Ueberschrift vor: ,,Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln." Wir hatten einmal ange¬ fangen, statistisch nachzu¬ weisen, wie oft man in den einzelnen Unterverbänden für Einfuhrfreiheit und gegen Betriebsfreiheit gewesen ist. Aber wir haben es bald aufgegeben, weil sich ein so komisches und trauriges Bild ergibt, daß man es im Interesse des Ansehens un¬ serer Industrie und der Ver¬ bände besser unterläßt, die¬ ses herrliche Kapitel, das überzeugend zeigt, wie oft man in den Provinzialver¬ bänden nicht genau weiß, was man will, in aller Oef- fentlichkeit breit aufzurollen. Die Wunder Asiens Fabrikat: Atlantisfilm Länge 2178 m. 5 Akte Verleih: Deutscher Werkfilm Uraufführung: Universum Aufnahmen und Bearbeitung von Dr. Martin Hürlimann Soviel« Filme wir auch schon gesehen haben, die uns die Landschaft Asiens, seine Tiere, seine Menschen in einer Reihe wirkend schöner Bilder nahe zu bringen versuchten, so sind wir doch überrascht, wenn wie diesen Film von Dr. Hür- limann begegnen, der eigentlich einen Emu and könnte man gegen den Film erheben, näm¬ lich, daß seine Fülle ein wenig groß ist und Konzentrierung auf ein bisher vollkommen un¬ bekanntes Gebiet. etwa Nepal, besser gewesen wäre. Trotzdem ist das. was Dr. Hür¬ limann gibt, in jedem Bildmeter auch nichts anderes will, und dem es doch gelingt, etwas ganz neues im Bilde festzu¬ halten, nämlich das Geheimnis Asiens Vielleicht liegt es daran, daß dieser bildkund:gc Ethnograph ganz allein auszog und alles das, was er sah, selbst mit der Kamera einfrag. Man hat gewiß manche Ab¬ schnitte seines Filmes schon gesehen, aber noch niemals sind die lebenden Gemälde der persischen und indischen Land¬ schaft mit gleicher Plastik und gleichem Feingefühl aufgenom¬ men worden. Ganz zu schweigen von den Bildern aus Nepal, die man überhaupt noch nicht sah. Nur neu erlebt, mag er nun Mo¬ scheen oder brahmanische Tempel, indische Kultstätten oder Volksszenen aufnehmen, immer steht dahinter das Ge¬ heimnis Asiens, die unenträtsel- bare östlicne Seele, deren feinste Ausstrahlun.cn hier im Bilde lebendig werden. — Dr. Hürlimann hat den Film selbst bearbeitet und im allgemeinen sehr geschickt geschnitten, doch wären im Interesse einer Verbreitung in kleineren Kinos, dessen Publikum ja nicht ab¬ solut kunstgeschichtlich oder ethnologisch interessiert ist, ein paar das Tempo verstär¬ kende Schnitte angebracht. G.-V. des Norddeutschen Verbandes in der Generalversammlung des Verbandes Norddeutscher Lichtspielthea terbesitzer e. V. am Mittwoch, dem 29. Januar, in Hamburg erstattete Herr Peters den Jahresbericht. Die Mitgliederanzahl erfuhr von Ende 1928 bis Ende 1929 einen Zuwachs von 17S Mitgliedern auf 236. Der einstimmig wie¬ dergewählte Vorstand se'.zt sich weiterhin aus den Herren: Tedrahn (1. Vorsitzender) Pauli (2. Vorsitzender), Struck- meyer (Schriftführer). Harten (Kassierer), Beisitzer: Lüthgc- Bremen und Lau-Itzehoe zu¬ sammen. Herr Tedrahn sprach dann über Konzession lerung der Lichtspieltheater. Die Versammlung stand einstimmig auf dem Standpunkt: kein Konzessionszwang. In der Kontingentfrage sprach sich der größere Teil der Versamm¬ lung für freie Einfuhr aus. Nach Ausführungen des I. Vor¬ sitzenden besteht dieselbe in Wirklichkeit, denn 16 Verleiher hätten 93 Kontingente nicht verwertet, die somit auf dieses Jahr übergehen. Dadurch sei das Kontingent ja normaler¬ weise schon 2 : 1. Aufsichtsratssitzung der Südfilm Die Südfilm teilt mit: Die gestrige Aufsichtsrats- Sitzung der Südfilm A.-G. ge¬ nehmigte die ve.m Vorstand vorgelegte Bilanz. Die Gene¬ ralversammlung wird für den 26. Februar einberufen. Der Aufsichtsrat hat dem Vorstand zu der befriedigenden Gescbäflsentwicklung seine Glückwünsche ausgesprochen. Die Aulsichtsratssitzung stand übrigens im Zeichen eines Jubiläums. Vor 15 Jah¬ ren wurde die Süddeutsche Filmbaus G. m. b. H. gegrün¬ det, aus fer sich in der Folge die Südfilm A.-G. entwickelt hat. Die Südiilm A.-G. blickt so¬ mit ara heutigen Tage auf das 15jährige Jubiläum ihres Be¬ stehens zzrüc-k. Vom L ich t spiclthr af c r - verbandFreistaalDan^ig In der kürzlich abgehaltenen General /erSammlung des Ver¬ bandes der Lichtspieltheater- besitzer im Freistaat Danzig wurde zu-n Vorsitzenden ein¬ stimmig neu gewählt: Herr Heinrich Maske. Mitbegründer und Mitbesitzer der „U. T.- Licbtspicle" (Ufa - Konzern), während die übrigen Vorstands¬ mitglieder für eine weitere Periode wieder bestätigt Die vom Verband unterhal¬ tene Fachschule für Lichtspicl- vorführcr bat ihren dritten Kur¬ sus beendet und wieder einer Anzahl Teilnehmer eine wei¬ tere Möglichkeit für ihr Fort¬ kommen verschafft. Wegen Ermäßigurg der Lust¬ barkeitssteuer wird mit Mit¬ gliedern der Stadtbürgerschaft verhandelt. Ferner wurde gegen eine Be¬ tätigung der öffentlichen Hand im Lichtspielgcwerbc resp. gegen eine Bevorzugung der¬ artiger Unternehmen, besonders in steuerlicher Hinsicht. Stel¬ lung genommen. Auch die Tonfilmfrage wurde besprochen. Endlich wurde noch ein Antrag angenommen, bei dem Verband der Licht¬ spiel - Theaterbesitzer Ost¬ deutschlands. dem die Danziger Kinobesitzer angehören, anzu¬ regen. die regelmäßigen Ver¬ sammlungen nicht immer in Königsberg resp. Stettin, son¬ dern abwechselnd auch in Pro¬ vinzstädten abzuhaltcn. Neuer Bezirksvcrleih Unter der Firma „Hertho- Filmverleih" wurde in Frank¬ furt a. M., Liebfrauenberg 29 III und Neue Krame 29III (in den ehemaligen Räumen der Deut¬ schen Vercinsfilm A.-G.), ein Bezirksverleih für Süddeutsch¬ land gegründet.