Der Kinematograph (February 1930)

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drüben fünf Kronen viel schwerer zu verdienen sind als hier eine Mark. Der Unterschied ist nur der: drüben treibt man ziel- bcwußte Theaterpolitik unter der Voraussicht, daß auch der Verleiher leben muß. Wäh¬ rend man hier gern alle Vor¬ teile für den Kinoinhaber auf Kosten des Verleihs und der Fabrikation haben möchte. Auf Wunsch sind wir be¬ reit, auch das im einzelnen zu beweisen. Nicht weil wir etwas gegen den Theater¬ besitzer oder seine Verbände haben, sondern weil wir end¬ lich einmal klar zum Aus¬ druck bringen möchten, daß die Führung des Reichsver¬ bandes einen falschen Weg geht, der keinem nützt, weder dem Theaterbesitzer noch den übrigen Sparten der In¬ dustrie. Bei gutem Willen wäre ein anderer und besserer Weg zu finden. Wir sind auf Wunsch bereit, auch darüber Auskunft zu geben. Versuche zu einer Film¬ zensur in Oesterreich Anläßlich der österreichischen Verfassungsreform ist erfreu- liebei weise an der Zensurfrei- heit für Filme, die sei*, dem Jahre 1926 hier besteht, nicht gerüttelt worden. Diese Zen- aurfreiheit scheint aber bei ver¬ schiedenen Behörden der öster¬ reichischen Bundesländer noch immer viele Widersacher zu haben, so daß man immer wie¬ der von Versuchen, eine Zensur auszuüben, hören rouQ. So ist z. B. in Bregenz eine „Filmbegut¬ achtungskommission'' in die Welt gesetzt worden, die sich aber nicht, wie jene des Wiener Ma¬ gistrats, mit einer Besichtigung der Filme begnügt, sondern über die vorgefüh-ten Filme einen sogenannten ..Befund" auszu¬ stellen sich anmaBt. Diese Kommission hat jüngst einen in Bregenz zur Vorfüh¬ rung bestimmten Film dahin „begutachtet ", daß sie densel¬ ben für die Vorführung als nicht geeignet erklärte, „weil ein Großteil der Kinobesucher für den Ernst der dargestellten Vorgänge nicht die nötige Reife besitze" Der Bundeskanzler tonfilmt Im Atelier der österreichi¬ schen Tonfilmunternehmung Se- lenophon wurde vor der Ab- • eise des Bundeskanzlers Scho¬ ber nach Rom ein Kurztonfilm aufgenommen, der eine Rede des Bundeskanzlers in deut¬ scher und englischer Sprache über die Haager Konferenz ent¬ hält. Tschechoslowakische Filimtatistik für 1929 Wie alljährlich, gibt das In- nenmin s .erium auch diesmal die Filmstatistik für das ver¬ flossene Jahr bekannt. Im gan¬ zen wurden im Jahre 1929 2321 F'lme .n einer Gesamt¬ länge v >n 2 239 038 Meter zen¬ siert. Zur öffentlichen Vorfüh¬ rung w irden 2238 Filme in einer Länge von 2 068 243 Me¬ ter freigegeben. Als jugendfrei wurden 1228 Filme (Metrage 484 796). als Kulturfilme 283 (Metrage 153 379) anerkannt. Die vcu» der Zensur verbote¬ nen 83 F Ime in einer Gesamt¬ länge von 170 795 Meter Jim Die Einfuhr Amerikas an abendfüllenden Spielfilmen stieg also gegen 1928 um 66 Filme in einer Gesamtlänge von 130 074 Miter. also um 24.6%, — Deutschlands Einfuhr da¬ gegen sank um 25 Filme mit insgesamt 69 351 Meter, also um 12.23 ”j. Auffallend ist der Aufstieg der tschechoslowakischen Pro¬ duktion an Spielfilmen: im Vorjahr 55 Filme mit 115 690 Meter) sind folgenden Ur- Nacb entsprechender Text- Änderung bzw. Bildausschnit¬ ten wurden nachträglich 17 Filme (33 020 Meter) wiedsr freigegeben. Von den einführenden Staa¬ ten haben natürlich die größte BedeutungAmerika und Deutsch¬ land. Jahre 1928 waren es bloß 15 Filme, im Vorjahr dagegen 36 Filme, so daß die Gesamtmeter¬ zahl um 50 308 Meter gestiegen Ein Kapitel für sich sind die Verbote der Filmzensur, deren Wirken hinsichtlich der deut¬ schen Produktion folgender¬ maßen aussieht: Verhältnis der deutschen zur amerikanischen Filmeinfuhr in den Jahren 1926-1929: .Das Geheimnis der Eischale“ In ihrem neuesten Kulturfilm .Das Geheimnis der Eischale“ hat die Ufa den Versuch unter¬ nommen, eines der größten Na¬ turwunder. die Entwicklung des neuen Wesens im Ei, in allgemein verständlicher Weise im Film festzuhalten. Nach monatelanger Zusam¬ menarbeit mit namhaften wis¬ senschaftlichen Instituten ist es gelungen, an einer geschickten Auswahl von Beispielen aus dem gesamten Tierreich, das Mysterium zu enthüllen, das für viele immer noch mit die¬ sem Enlwicklungsvorgang ver¬ bunden war. Den Höhepunkt des Films stellt die Entwick¬ lung des jungen Kükens inner¬ halb der Kalkscbale des Hüh- Für die Regie dieses Films, der übrigens auch in der neuen Form des Dialog - Tonkultur¬ films erscheinen wird, zeichnen Dr. Ulrich K. T. Schulz und Wolfram Junghans. Streit um den unga¬ rischen Tonfilm In Budapest will man. wie unser F.-Korrespondenl be¬ richtet, die staatliche Hunnia- Filmfabrik mit der hauptstädti¬ schen pädagogischen Film¬ gesellschaft vereinigen. Beide Unternehmec zusammen sollen mit einem Aktienkapital von rund zwei Millionen Mark aus¬ gerüstet werden. Man verlangt von der Stadt Budapest, wie „Ujsag" meldet, zunächst von dem Budapester Magistrat rund eine halbe Mil¬ lion Betriebskapital. Die Presse aller Richtungen wendet sich scharf gegen dieses Projekt, weil die Hunnia bis¬ her bereits erhebliche Staats¬ gelder verschwendet hat, ohne praktische Resultate zu er¬ zielen. Die pädagogische Filmstelle dagegen soll wenigstens ohne Unterbilanz, aber auch ohne größere Eriolge in Tätigkeit sein. Der Pretest der Presse aller Richtungen richtet sich vor allem gegen eine staatliche Filmerzeugung überhaupt und betont außerdem, daß in einer Zeit der mißlichen Finanzlage keine Gelder iür staatliche FiUnexperimente ausgegeben werden dürften. . Es könnte nichts schade n, wenn d.e deutschen amtlichen Stellen sich diese ungarische Diskussion über die staatliche Filmfabrik etwas genauer an- sehen würden. Siegeszug des Torfilms In der Woche vom 21. zum 28. Dezember stieg die Ge¬ samtzahl der in 40 Ländern der Welt mit Western Electric- Apparaturen ausgerüstetenThea- ter von 4212 auf 4354, d. h. um 142 neue Installationen in einer Woche. Eine w öchentliche Zu¬ nahme ia diesem Ausmaß ist zuvor r.och niemals erreicht Die prozentuale Zunahme stellte sich in bezug auf die Vereinigten Staaten und die übrige Welt wie folgt: Zunahme 21. Der 28.0,1. i, % CcunlnU . . . 4212 <3SI 3,4 U. S. A..3181 261 2.7 Ucbrtfc Well . . 10 1 1067 5.4 Davoa: Europa. 564 564 5.3 Europa obi» EaiL 129 140 8 5 Wie aus der Tabelle ersicht¬ lich ist, hat das kontinentale Europa die stärkste prozen¬ tuale Steigerung zu ver¬ zeichnen. „Das Flötenkonzert in Sanssouci" Die Ufa sieht in ihrem nächst¬ jährigen Produktionsprogramm einen Ton- und Sprechfilm „Das Flötenkonzert in Sans¬ souci“ vor.