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Emil Schilling als Jubilar lieh gesagt werden, daß man auf diesem Wege den Film als Industrie nicht weiter* bringt. Einmal kann man ein Bild nur aus Außenaufnahmen snisammenstellen. Einmal in¬ teressiert sich das Publiktun für eine derartige Angele¬ genheit. Aber auf die Dauer wird sich auch das Film¬ studio daran gewöhnen müs¬ sen, wenn es seine Arbeit fortsetzen will, nach techni¬ scher und darstellerischer Vollendung zu streben. Nicht uninteressant übri¬ gens, daß dieses Studio auch ein ganz klein wenig in Politik zu machen ver¬ sucht. Vielleicht unabsicht¬ lich, aber immerhin doch so, daß man ein Warnungs¬ kreuz aufriohten muß, auf dem zumindest „Vorsicht" steht. Das erwachende Aegypten Expedition Kurt Zimmermann Verleih: Allg. Film-Union Lange: zirka 1200 Meter, 4 Akte Uraufführung: U. T. Kurfürstend. Ein Film aus dem Land des Nils. Auschnitt aus der Land¬ schaft und aus dem Leben des echten Ägypters. Nicht nur derjenigen Menschen, die, ge¬ nau so »ie hier bei uns, in großen Steinpalästen wohnen, Pferderennen besuchen, Autos oder zumindest Straßenbahn benutzen. Sondern Einblick in den Alltag der Fellachen, jener Ureingesessenen des alten Lan¬ des, die heute noch ihre Felder mühsam direkt vom Nil aus durch Schöpfräder oder primi¬ tive Rennen bewässern. Leis klingt auch ein Vorwurf gegen England durch, das seine Ausgrabungen dadurch verbil¬ ligt, daß es Tausende von Kin¬ dern beschäftigt. Diese kleinen Geschöpfe, die der Aufseher mit der Peitsche zum Lauf¬ achritt antreibt, bekommen ganze neun Pfennig und ein Stückchen Zuckerrohr für die Arbeit von acht oder zehn Stunden. Arbeit in Wüstensand und Sonnenbrand. Arbeiten, die den primitivsten soziologischen und hygienischen Vorschriften und Forderungen Hohn spricht. Ein Bild, das nachdenklich stimmt. Vielleicht gerade des¬ halb besonders nachdenklich, weil man auf jede Tendenz ver¬ zichtet und nur die Bilder sprechen läßt. Geschickt die Bearbeitung von Johannes Häußler. Beach¬ tenswert die Photographie von Albert Endrejat, Am 7. Februar wird Emil Schilling, der Präsident des Deutschen Lichtspiel-Syndikats, fünfzig Jahre alt. Ein Festtag für die vielen Freunde Schillings im Reich und für die Mitglieder des Deutschen Lichtspiel-Syndikats, Von dem halben Jahrhundert seines Lebeos hat er ein gui Teil in der Arbeit am und für den Film verbracht. In Köln in der Glocke ngasse verlieh er vor dem Krieg greße deutsche, italienische und fran¬ zösische Schlager. Gleich gegenüber stand sein „Modernes Theater", in dem schon vor dem Krieg Edisons sprechende und singende Bil¬ der gezeigt wurden. Im Krieg trat das Verleih¬ geschäft himer den Theater- belrieb zurück. Er beteiligte sich am Residenz-Theater in Düsseldorf, ging nach Elberfeld und später noch in andere rhei¬ nische Orte. Trat an die Spitze des Rhei¬ nisch-Westfälischen Verbandes und schließlich an die Spitze der Rundfunk-Tonfilm- Uebertragung Am Montag w urde vom Stutt¬ garter Sender das erstemal in Süddeutschland eine Tonfilm- Radio-Ubertragung vorgenom¬ men. Ein großer Teil des Froe- lich - Tobis - Sprechfilms „Die Nacht gehört uns" mit dem Pferde und Autoschlußrennen der Targa-Florio, wurde ge¬ sandt und erweckte bei den Hörern starkes Interesse. Der Film läuft in den Palast- Lichtspielen, Stuttgart, auf To- bis-Apparatur und bat auch dort einen außergewöhnlich großen Erfolg zu verzeichnen. Bewegung, die zur Gründung des Deutschen Lichstpiel-Syn- dikats führte. Man mag über das Syndikat an sich denken wie man will. Jedenfalls ist die Idee groß und hat in ganz Europa nachhalti¬ gen Widerhall gefunden. Gerade die Ta,Sache, daß sich das Syndikat nicht vom einen zum andern Tag auf die Beine stellen läßt, wird Schilling ge¬ reizt haben, der ein Mann der Arbeit und des Aufbaus ist. Mit ihm feiern an 7, Februar alle seine Freunde im In- und Ausland. Verbände und Kor¬ porationen werden sich zur Gra¬ tulation einfinden, und auch der „Kinematograph", der nicht immer mit ihm in allem einig ist, will im Chor der Freunde nicht fehlen und den Wunsch aussprechen, daß Schilling noch lange in ungetrübter Kraft wei¬ lerwirken möge, zum Besten der Industrie, zum Segen der deut¬ schen Theaterschaft, die in ihm einen Führer sieht von großen Qualitäten, von klarem Erken¬ nen und von größtem und stärkstem Wollen. Vermählungen Dr. Carl Ludwig Duisberg- Achaz, der sich als Bühnendar¬ steller einen Namen gemacht hat und vor kurzem in seinem Film „Sprengbagger 1010" ein vielversprechendes Debüt als Filmregisseur gab, hat sich gestern mit der Filmschauspie¬ lerin Viola Garden verheiratet. Fräulein Elli Giaß, die Toch¬ ter des Direktors Jaquer Glaß von der Vereinigten Star-Film G. m. b. H., hat sich mit dem Produktionsleiter, Herrn Marcel Heilmana, vermählt. Wir gratulieren! Der Witwenball Fabrikat: Nero-Film Verleih: Vereinigte Star-Film Länge: 2005 Meter, 7 Akte Uraufführung: Atrium Die Verfasser des Manu¬ skriptes, Friedrich Raff und Julius Urgiß, haben als Schau¬ platz dieser Filmposse eines der Ballokale gewählt, in denen es Rundtänze für die reifer« Jugend gibt und einen Maitre de plaisir mit goldenem Herzen und berückend liebensw ürdigem Wesen. Die Wahl des Milieus erw ies sich als außerordentlich glück¬ lich, die Verfasser haben mit beneidenswert gutem Gedächt¬ nis aus allen erfolgreichen Pos¬ sen und Schwänken etwas ge¬ nommen, nan soll ihnen darob nicht gram sein, denn sie haben daraus eine Mischung zusam¬ mengebraut, geeignet, alle hy¬ pochondrischen Anwandlungen zu vertreiben. GerecFterweise muß erwähnt werden, daß sie zu der ver¬ rückten Geschichte von dem jungen Tierarzt, der (ohne daß seine Frau es weiß) in den Venus-Sä.tn den „Macher von's Janze“ spielt, auch ganz nette eigene Einfälle beigesteuert Es gebt unsagbar turbulent und luatig zu in dieser Ge¬ schichte mit den handfestesten Situationen, über die von An¬ fang bis Ende gelacht wird. Mit Wonne schwammen in dieser Possenflut: Fritz Käm¬ pen als Tierarzt und heim¬ licher Ball-Arrangeur, Fritz Ar¬ no als sein Kumpan, Lucie Englisch als flotte, lustige Witwe. Feggy Szekely als net¬ tes Ehefrauchen, Harry Bender als Provinzonke! und Lydia Po- techina als seine gestrenge Ehe¬ gesponsin. Auch Otto Wall¬ burg und Herbert Paulmüller waren von Herzen bei dieser Sache, die auf allzudiskrete Darstellungsart mit Vergnügen verzichtete. Georg Jacoby, selbst aus er¬ probtem Schwankgeschlechl (sein Vater war der „Pension- Schöller"-Jacoby) inszenierte die vergnügliche Sache flott mit Tempo und guter Laune, Frie¬ dei Behn-Grund hat gut photo¬ graphiert, die Ausstattung durch Franz Schroedtcr traf das Mi¬ lieu ausgezeichnet. Starker Beifall, für den Re¬ gisseur und Darsteller oft dan¬ ken konnten. Aaia-Filmc in Persien. D ie Aala hat soeben ein« Serie ihrer Harry Liedtke- und Albertini - Produktionen nach Persien verkauft. Di« Filme werden dort innerhalb der nächsten Monate an verschie¬ denen größeren Plätzen heraus¬ gebracht werden.