Der Kinematograph (February 1930)

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Liquidation der Sascha-Film A.-G.? Die Sascha-Film A.-G. in Wien hat ihrem gesamten Per¬ sonal zu Anfang dieses Jahres gekündigt, es wird vermutet, daß die Liquidierung der Firma bevorsteht. Ein entsprechen¬ der Aktionärbeschluß ist jedoch noch nicht gefaBt. Die Sascha, einst die füh¬ rende österreichische Filmpro¬ duktion, hat zuletzt in Inter¬ essengemeinschaft mit der Bri¬ tish Internationa! den Film „Champagner" hergestellt, die letzte Zeit stand im Zeichen gänzlicher Untätigkeit. Die Sascha, die sich neben der früheren Fabrikation mit dem Verleih und Vertrieb von Filmen beschäftigte und in den Sukzessionsstaatcn einige Filialen besitzt, ist auch die Besitzerin von zwei Wiener Erstwrochen- kinos, des Stafa-Kinos auf der MariahilferstraBe und des Eos- Kinos im III. Bezirk, das zu den räumlichst größten Licht¬ spieltheatern Wiens zählt. Der Münchener Film¬ ball wird wiederhol! Der Riesenerfolg des Film¬ balls 1930 der Münchener Film¬ presse hat veranlaBt, daß dieser seitens des Leiters des Deut¬ schen Theaters, Hans GruB, eiue Wiederholung nahegelegt wurde. Die Wiederholung wird am Mittwoch, dem 12. Februar, in dem erweiterten Rahmen des Deutschen Theaters als Film-Bal-pare, zweites offiziel¬ les Fest der Münchener Film¬ presse, stattfinden. Wieder ist eine große Reihe filmischer Überraschungen geplant. Die führenden Theaterbesit¬ zer haben auch dem zweiten Fest ihre Unterstützung zuge¬ sagt, indem sie ihren Propa¬ gandaapparat in den Dienst der Sache stellen. Zeppelin im amerika¬ nischen Film Im Tivoli-Palast, Strand, Lon¬ don, wird jetzt ein Fox-Film ..Sky Hawk" vorgeführt, in dem ein Zeppelin-Angr.ff auf London zu sehen isL Das London der Kriegszeit ist sehr gut wiedergegeben. Dem Angriff des Zeppelins folgt das Publikum mit großer Spannung. Man sieht auch viele Innenaufnahmen im Zeppelin. Es wird gezeigt, wie das Luft¬ schiff seinen Ankermast in Bel¬ gien verläBt, und die Offiziere sprechen— deutsch — von ihrem Stolz, zu der Zeppelinbesatzung *“ gehören. Sehr wirksam ist die Szene, in der die Offiziere ■m Bewußtsein, daß ihr angc- 'chossenes Luftschiff verloren einander die Hände schüt¬ teln, während der Zeppelin in Elammen niedergeht. Das Fest der Film¬ schaffenden im Rund¬ funk Die Funkstunde Berlin wird, genau so wie beim Pres'cball, ihren Hörern auch ein Bild vom Ball der Filmschaffenden übermitteln, der morgen abend in den Räumen des Zoo statt¬ findet. In die Reportage teilen sich Alfred Braun und Richard Wilde, die nicht nur ein Bild von dem Leben und Treiben, sondern auch von den originel¬ len, prächtigen Dekorationen geben werden, an denen pro¬ minente Berliner Maler und fast alle Filmarchitekten prak¬ tisch mitgewirkt haben. Deutschland Sieger im Ais im Jahre 1928 die First National Pictures Corp., Inc. erstmalig einen großen silber¬ nen Pokal als Wanderpreis für Der KoBfc Front gegen fremd¬ sprachige Tonfilme Ein Antrag aus Bürgerkres¬ sen, der dem Stadtrat von Sao Paolo, der Hauptstadt des gleichnamigen brasilianischen Bundesstaates, zugegangen ist. fordert eine Strafe von 500 Milreis (rund 250 Mark) für jeden Fall der Vorführung amerikanischer Tonfilme in den Lichtspieltheatern der Stadt. Die Befürworter des Antrags erklären die „Demoralisation der heimischen Zunge sei be¬ unruhigend" und, wenn nicht bald Einhalt geboten würde, so würde bald jeder Einheimische nunmehr gebrochen englisch „Roxheim"- Weifbewerb Trophy, die wir nebenstehend im Bild zeigen, zum zweiten Male an Deutschland gefallen. Es ist dies einer der besten Be- d PHIL KAUFFMANN die erfolgreichste ihrer inter¬ nationalen Verleihorganisatio¬ nen stiftete, wurden von allen Seiten die größten Anstrengun¬ gen gemacht, diese Trophäe zu gewinnen. Mit besonderer Ge¬ nugtuung wrurde damals der Sieg der deutschen „Defina" in diesem Wettkampf der Natio¬ nen begrüBt, Erstmalig durfte der Direktor der Defina. Phil. Kauffman. den silbernen Pokal in Empfang nehmen. Nunmehr ist die „Roßheim“- weise für die außerordentlichen Fähigkeiten Direktor Kauffmans als Verleihfachmann, einer aus¬ ländischen Produktion in Deutschland Geltung zu ver¬ schaffen. Möge es ihm und sei¬ nen deutschen Mitarbeitern ge¬ lingen, diesen schönen Pokal auch zum dritten Male und da¬ mit endgültig für Deutschland zu gewinnen und damit gleich¬ zeitig den moralischen Erfolg, die beste Auslands-Organisation der First National zu sein, für sich zu verbuchen. Film in den Wupperstädten Ende Januar hat die Rhein- Main-Film-Gesellschaft, Elber¬ feld, das „Capitol-Theater", Elberfeld, an die Besitzerin des Hauses, Frau Breitenbach, ab¬ getreten. Der bisherige kauf¬ männische Leiter des Elber- felder Theaters, Herr, bleibt in seiner Position. Für das Bar¬ mer „Capitol-Tbeater" zeigt Lüttjohann, Hagen, starkes In¬ teresse, doch soll es zu einem Abkommen zwischen ihm und der Rhein - Main - Film - Gesell¬ schaft bis jetzt noch nicht ge¬ kommen sein. Lit Dagover gastierte an drei Abenden mit einem Ensemble im Elberfelder Thalia-Theater. Der Erfolg war gut. Im Modernen Theater, Elber¬ feld, und im Ufa-Palast, Bar¬ men, hatte der Froelich-Tobis- Tonfiln „Die Nacht gehört uns" starken Erfolg, der auch bei dem jetzt eingesetzten Aafa-Film: „Dich hab’ ich ge¬ liebt" zu verzeichnen ist. Ein japanischer Film mit deutschem Einschlag Wie „Manchester Guardian" feststellt, zeigt der in der Lon¬ doner Film Society vorgeführte {«panische Film „Kreuzwege" sehr deutlich den deutschen Einfluß, wenn auch viel echt Japanisches in Idee und Tech¬ nik sei. Besonders gerühmt wird die „klassische Kontinui¬ tät" des Films, die britische und amerikanische Leistungen übertreffe. Breslauer Tagung Als nächste Tagung des Provinzialve-bandes Schlesi¬ scher Lichtipieltheaterbesitzer E. V. findet Mittwoch, den 12. Februar 11 Uhr vormit¬ tags, im Hotz! „Vier Jahreszei¬ ten" m Breslau, eine außer¬ ordentliche Generalversamm¬ lung statt. Die Versammlung wird sich mit dem Kontingent, der Kon- zessionsfrage. dem Tonfilm, Stand der wustbarkeilssteuer- fragt, der Umstellung auf G. D. T. - M isik, den Eintritts¬ preisen und dem Vorzugswesen, Arbeitgebeif ragen, Reklameaus¬ wüchsen und verschiedenen an¬ deren aktuellen Fragen be¬ schäftigen. Das genormte Diapositiv Der Deutsche Normenaus¬ schuß. der sich bekanntlich zur Aufgabe gemacht hat, alle Dinge für den Gebrauch in Technik, Handel und Industrie zu normen, hat bereits im Jahre 1923 auch für Diapositive ein einheitliches Format, nämlich 85X100 durchgesetzt. Er gibt jetzt ein Normenblatt „DIN 108, Diapoaitive" heraus, das sich außerdem noch mit Schrift¬ größe, Farbenzusammenstellun¬ gen auf Diapositiven befaßt. Wir empfehlen allen denjeni¬ gen, die sich mit diesen Din¬ gen beschäftigen, eine genaue Durchprüfung des Blattes, das sicher allerhand Anregungen gibt. Englische Filropatenle In den Jahren 1928 und 1929 sind in England 256 Patente für Filmcrfindungen erteilt worden. Von diesen beziehen sich 52 auf den Farbeniilm, 57 auf den Tonfilm. 21 auf den plastischen Film, 8 auf kontinuierlichen Ab¬ lauf, 10 auf Sicherheitsvorrichtun- gen. 9 auf Apparatverbessemn- gen, 5 auf neue Herstellungs¬ verfahren, 30 auf Verfahren zur Vervoll¬ kommnung des Materials, und der Rest bezieht sich auf verschiedene mit dem Film zusammenhängende Erfindungen.