Der Kinematograph (February 1930)

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„Hieb- und Die Ufa hat im Rahmen ihrer Tierfilmserie einen neuen Kul¬ turfilm fertiggestelit, der sich ..Hieb- und stichfest'' betitelt und an Hand von packenden Tierkämpfen die Schutzein¬ richtungen zeigt, die die Natur ihren Geschöpfen zur Wehr und zum Angriff verliehen hat. Bctilzwedud im Frank¬ furter Bezirk Das bisher unter dem Namen Volkskino in Biebrich a. Rh., Rathausstr. 7 6, betriebene Lichtspieltheater ist in den Be¬ sitz des Herrn Karl Schnürer, Frankfurt a. M., Bockenheimer Anlage ?0. übergegangen und wird in Zukunft unter der Be¬ zeichnung „Thalia-Kino" wei¬ tergeführt. Ferner ging das von Herrn Karl Schürer. Frankfurt a. M . Bockenheimer Anlage 20, in — Hanau a. M. — betriebene Saalbau-Kino in den Besitz des Herrn Ludwig Thon über. Beide Besitzwechsel wurden durch die Kino-Vermittlung Ludwig Bech, Frankfurt a. M , Hochstr. 3, bewerkstelligt. Vom Frankfurter Capitol Der bisherige Leiter des Frankfurter Capitols Leonhard Arndt, hat die Leitung nieder¬ gelegt. Arndt hatte das voll¬ kommen heruntergewirtschaf- tete und auch eine Zeitlang geschlossene Theater für einen Konzern neu eröffnet, und ver¬ stand es ln ganz kurzer Zeit das geschwundene Vertrauen zu diesem gut gelegenen und gut ausgestatteten Theater wieder¬ zugewinnen. Sein Reklame war vorbildlich und vornehm, Frankfurt ver¬ liert in Arndt, der wieder nach Berlin zuruckgekehrt ist, einen fähigen und sympathischen Theaterfachmann. Zur Verhütung von Unfällen Der Berliner Verband macht die Theaterbesitzer nachdrück¬ lich auf einen Hinweis des Ber¬ liner Polizeipräsidiums auf¬ merksam, wonach mit Vorstel¬ lungen. die Bühnenschau brin¬ gen, erst begonnen werden darf, wenn eine ausdrückliche Meldung des verantwortlichen Theatermeisters vorliegt, daß der Bühnenaufbau fertiggestellt Vorführer-Kursus Am Donnerstag, dem 20. Fe¬ bruar 1930, vormittags 10 Uhr, beginnt ein neuer Kursus der Privaten Kinovorführerschule des Verbandes der Lichtspiel¬ theater Berlin - Brandenburg. Anmeldungen und Auskunft durch das Verbandsbüro. Merkwürdige Proteste Die Dresdener Lichtspiel¬ theaterbesitzer haben in ihrer letzten Versammlung eine Ton- lilraresolution gefaßt in der der Fachpresse zunächst vor¬ geworfen wird, daB sie den Tonfilm zu sehr forciere. Dazu ist zunächst zu sagen, daß man vielleicht in Berlin einen besseren Eindruck über die Tonfilmproduktion hat wie in Dresden und weil eine ver¬ antwortungsvolle Fachzeitung auch die übrigen Erfahrungen in Amerika und Europa kon¬ trolliert und verfolgt, die auch trotz des Dresdener Protestes den Tonfilm nun ein für alle¬ mal zu dem Film der Zukunft machen. Wenn hier und da übereilt synchronisierte Filme oder amerikanische Bearbeitungen nicht den Erfolg erzielten, so ist das eine an sich verständ¬ liche Tatsache. Ein Schaden, vor dem man sich hätte schützen können, wenn men nur den Ratschlägen gefolgt wäre, die hier bei uns und auch anderswo gegeben wut- den. Wenn man sich gegen die Leihmiefen von 35 und 40 % wendet, so geschieht das nach unserer Auffassung auch an sich ohne jede Berechtigung. Zu diesem Punkt verweisen wir auf unseren Leitartikel uni bemerken im übrigen, daB sicli Leihmieten eben nicht nur nach der Rentabilität des Theaters, sondern auch nach den Erfor¬ dernissen das Verleihs und dei Fabrikation richten müssen. Es ist hier schon oft gesagt worden. daB es nirgends auf der Welt üblich ist, daB sich die Preise des Fabrikanten da¬ nach richten, ob ein Geschäft des Detaillisten rentabel ist oder nicht. Zunächst muß der Fabrikant dafür sorgen, daß sich der Ver¬ kaufspreis nach dem Er¬ stehungspreise richtet. Detaillisten, die zu hohe Spesen für Reklame und La¬ denmiete, für Personal oder sonstige Dinge ausgeben, kön¬ nen nicht wegen sonstiger Ab¬ gaben Eimäßigung des Waren¬ preises ferdern, der ja schlieB- lieh nur aul Kosten der Quali¬ tät verbilligt werden kann. Wir drucken die Resolution ab, schon weil wir es aus Gründen der Loyalität für selbstverständlich halten. Die Dresdener Theaterbe¬ sitzer fordern: 1. Der gute lOOprozentige Tonfilm verdient Unterstützung. Der synchronisierte Film mit Dialog-Einlagen und der syn¬ chronisierte Film sind abzu- 2. Objektive und neutrale Berichterstattung der Fach¬ presse in der Tonfilmfrage. 3. Die Lizenzgebühren der Elektro-Konzernc hei der Fa¬ brikation von Tonfilmen müs¬ sen in einer erträglichen Höhe und ohne weitere Sonderabga¬ ben erhoben werden, die den Verleihern ermöglichen, den guten Tonfilm mit 25 bis 30 Prozent zu vermieten Die von den Elektro-Konzrrncn gefor¬ derte Erfolgs-Lizenz wird mit Entrüstung abgelehnt. 4. Der Reichs« erband soll beschleunigt durch vereidigte Sachverständige oder amtliche Stellen den Material- und Fa¬ brikationswert der Tobia-Klang- film - Apparaturen feststeilen lassen, um auch hier einen Preisabbau zu bewirken, da¬ mit jenen Thealerbesitzern, die Tonfilme spielen wollen, auch die Möglichkeit gegeben ist. ohne Gefährdung ihrer Exi¬ stenz «ich solche Apparaturen 5. Eine Kommission zu er¬ nennen, die sofort mit allen Verbänden der Lichtspielthea- terbcsitzer in Verbindung tritt und die erforderlichen Vor¬ arbeiten leistet zur Gründung einer unabhängigen Theaterbe¬ sitzer-Fachzeitung, die ohne Rücksicht auf andere Be¬ ziehungen restlos die Inter¬ essen der deutscher Theater¬ besitzer vertritt. „Donau walzer" mif Electrola - Filmton - Musik Aafa-Film veranstaltet am Mittwoch, dem 12. d. Mts., nachmittags .’ i4 Uhr im Capitol die erste Interessentenvorfüh¬ rung ihres „Donauwalzers" mit Electrola-Filmton-Musik. Die Musikbegleitung erfolgt nach Bearbeitung von Hans Heinrich Dransmann durch Electrola- Musikplatten auf Electrola- Musikapparatcn. Das Elec- trola-Filmton-System dürfte in¬ folge der einfachen Hand¬ habung, die keinerlei Vorkenn*- nisse erlordert, und der beson¬ deren Preiswürdigkeit von be¬ deutendem Interesse für alle Fachkreise sein. Die gesamte Begleitmusik für den Film „Donauwalzer", die die einzelnen Szenen charak¬ teristisch untermalt, ist auf 10 handelsüblichen Musikplatten aufgenommen, die hintereinan¬ der pausenlos gespielt werden. Diese Musikplatten sind auch auf jedem anderen Musikappa¬ rat und auf sämtlichen Tonfilm¬ apparaturen, soweit sie die Ein¬ richtung für 78 Umdrehungen pro Minute haben, spielbar. Tonfilm-Notizen !(> den Studios der Nordisk Sound Film Company in Ko¬ penhagen hat man mit der Her¬ stellung des ersten skandinavi¬ schen Sprechfilms begonnen. Dieser Film wird in schwedi¬ scher und dänischer Fassung aufgenommen. Für jede Fas¬ sung werden andere Schau¬ spieler verwendet. Die polnische Sound Film Company Kinoton beabsichtigt, in Warschau einen polnischen Tonfilm herzustellen Promi¬ nente polnische Revue-Stars sollen darin mitwirken. Nach einem Bericht des amerikanischen Handelsamtes in Washington hat der Tonfilm nun auch seinen Weg nach China gefunden. Seine Auf¬ nahme sei nicht weniger freund¬ lich gewesen ah in anderen Ländern, und die Zensur habe, abgesehen von einigen unbe¬ deutenden Schnitten, bisher kaum Beanstandungen ge- Neue Film-Musik lm Rondo-Verlag sind wieder einige Nunrmern erschienen, dia sich besonders für die musika¬ lische Filmillustrierung eignen: „Certain feelin g", deut¬ scher Titel „Das kommt vom Küssen", ein ausge¬ zeichneter Foztrot, der längst von allen Salon-Orchestern ge¬ spielt wird, dem aber die Kino- Orchester volle Würdigung an¬ gedeihen lassen müssen, weil er eine der wirksamsten Nummern amerikanischen Stils ist. Er paßt zu verfilmten Tänzen und ausgelassener Lustigkeit. - Sein Komponist ist George Gersh¬ win. — Der ebenfalls bekannte ‘/■-Marsch von Erich Zieg¬ ler „V on dem Zoo bis zu den Linden" ist ausgezeich¬ net und eignet sich sehr alt Film-Musik für miltärische oder sonstige pompöse Szenen sowie Vorgänge im Berliner Lokalstil. — Die dem Grammophon-Plat¬ ten - System abgelauschte Me¬ thode des Rondo - Verlages, beide Seiten zu bedrucken, ist ein zweischneidiges Schwert. Wohl mag es geschäftsklug sein, den Kauf des schwächeren Stückes durch Verkauf de* stärkeren zu fördern. Es kann aber auch umgekehrt kommen: das schwächere verhindert den Verkauf des besseren Stückes. HL. Bilder aus Tripolis Dieser Tage wurde ein Kul¬ turfilm aus dem Material der Nordafrika-Expedition der Ufa „Aus dem Volksleben Nord- Afrikas (Bilder aus Tripolis)" fertiggestellt und vom Lampe- AusschuB als „volksbildend” an¬ erkannt.