Der Kinematograph (February 1930)

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gute Tonbild gestellt werden, stehen in ihrem Mindestmaß weit über dem, was bisher für den stummen Film erfor¬ derlich war. Die Fabrikation im bisherigen Umfang ist also nur aufrechtzuerhalten, wenn auch höhere Eingänge aus Leihmieten, höhere Aufwen¬ dungen rechtfertigen. Über einen gewissen Pro¬ zentsatz hinaus kann man aber auch bei prozentualer Miete nicht verlangen, so daß man schließlich auf die Stei¬ gerung iedes einzelnen Thea¬ ters angewiesen ist. Es ist selbstverständlich ganz unmöglich, Riesenein¬ nahmen der Tonfilme, die jetzt hier und da zu verzeich¬ nen sind, grundsätzlich als Norm für das kommende Jahr anzunehmen. Es wird auch beim singen¬ den und sprechenden Bild Versager geben, ganz abgese¬ hen davon, daß die heutige Vertriebsform das wochen¬ lange Spiel selbst im großen Theater stark behindert. Uns bleibt zunächst als dringende Forderung des Tages nur Erhöhung der Eintrittspreise in den einzel¬ nen Kinos. Ein Problem, das mindestens so wichtig ist wie eine Studienreise nach Ame¬ rika. die übrigens in diesem Punkt wahrscheinlich auch den Beweis erbringen würde, daß wir im großen und gan¬ zen in unseren Theatern viel zu billig sind. Wir behalten uns vor, zah¬ lenmäßig auf diese Angele¬ genheit schon in den näch¬ sten Tagen erneut zurück¬ zukommen, und bitten jetzt nur alle diejenigen deutschen Lichtspielhäuser, die ihre Preise erhöht haben, um zahlenmäßige Angaben, die wir im Interesse der Gesamt¬ heit verwerten möchten. Um den Farbenfilm Die französische Keller-Do- rian-Company hat ihre Rechte an die Keller-Dorian Colour Film Corporation New York verkauft. Die französische Kel¬ ler-Dorian-Company hat alle Patente, Verfahren und Rechte, deren Lizenzen sie kontraktlich Kodak und Moviecolour über¬ lassen hatte, an die neue Ge¬ sellschaft abgetreten. Die Rechte des zwischen der Keller - Dorian - Company und Eastman Kodak Company abge¬ schlossenen Vertrages gehen auf diese neue Gesellschaft über. Eastman Kodak steht in keiner Weise mit der neuen Ausdeh¬ nung in Verbindung. Aafa-Sieg in New York Unser New-Yorker P.-F.-Be- richterstatter schreibt uns: Dem ersten deutschen Ton¬ film wurde begreiflicherweise mit einer gewissen Spannung entgegengesehen, wozu schon der auch in Amerika viel be¬ sprochene Streit zwischenWeslem Electric und Tobis beitrug. Das ziemlich geräumige Mansfield- Thea’er wurde für diesen Zweck gepachtet und die erste Vor¬ stellung für geladene Gäste ver¬ anstaltet, die auch das Haus bis auf den letzten Platz füllten Zur Vorführung gelangte der Aafa-Film „Dich hab' ich ge¬ liebt", der für den amerika¬ nischen Geschmack eine etwas weitschweifige Exposition hat und sich nicht in dem üblichen amerikanischen Tempo ab- wickeit. Die Handlung ist je¬ doch so gut photographisch wiedergegeben und die Szenen logisch aneinandergereiht, daß es selbst dem Nichtdeutschen sehr leicht gemacht wird, der Handlung zu folgen, was immer¬ hin ein bedeutender Vorteil ist Das Debet muß in jeder Be¬ ziehung als gelungen bezeichnet werden, wenn auch Mängel vor¬ handen sind, die sich mit der Zeit verflüchtigen werden. Die Amerikaner haben einen zu großen Vorsprung, der nicht beim ersten Anlauf eingeholt werden kann. Die Darstellung fand vollen Beifall, vor allem Mady Christians, die durch Spiel und Erscheinung faszi¬ niert Walter Jankun. dessen frische Stimme wirksam zur Geltung kam, und Hans Stuewe. der seinen Part mit sympathi¬ scher, zurückhaltender Würde gab, wirkten angenehm Eine Kürzung würde jedoch dem Film, namentlich ia den An¬ fangsszenen, in Amerika zum Vorteil gereichen. Die New York Times, die im großen und ganzen den Film günstig aufnahm, ließ es sich nicht nehmen, darauf hinzuwei¬ sen, daß das erste gesprochene Wort im ersten deutschen Sprechfilm, der in Amerika ge¬ zeigt wurde, „Donnerwetter“ D. L. S.-Besprechung in Frankfurt Eine Anzahl D. L. S.- Aktio¬ näre und süddeutsche Mitglie¬ der tiaten in Frankfurt zu einer internen Aussprache vor der Generalversammlung zusammen. Es waren etwa 30 Herren er¬ schienen, die den bisher ein¬ geschlagenen Kurs billigte t und sieb für die geplante Kapital¬ erhöhung einzusetzen ver¬ sprachen, ferner wurde ein An¬ trag für die Generalversamm¬ lung angenommen, wonach alle D. L. S.-Mitglieder auch Aktio¬ näre des D. L. S. werden sollen. Einen bedeutsamen Raum in den Verhandlungen nahm die Ein Lagcrlöf-Tonfilm Wi« uns ein Drahtbericht unseres Stockholmer Korre¬ spondenten meldet, haben die Aufnahmen zu dem Lagcrlöf- Tonfilm „Charlotte Löwen- sköld" begonnen. Die Titel¬ rolle spielt die Finnländerin Birgit Sergelius, die männliche Hauptrolle Eric Barclay Die bekannte schwedische Schau¬ spielerin Pauline Brunius wirkt in einer wichtigen Rolle mit. Toniilmtrage ein. vor allem die Ablehnung der Kinofag-Appa- Die Tcbis. die gegen die Frankfurter Firma energisch vorzugehen gedenkt, bezeichnet die Sache als einen großen Bluff, denn eine Vorführung ohne Röhren sei undenkbar. Die angeblichen Gutachten be¬ kannter Physiker sollen in Wirklichkeit nie erteilt worden sein. Es wird sich zeigen, ob der Vorstand des Frankfurter Verbandes sich in der Kinofag- Angclegenheit voreilig expo¬ niert hat. Theaterbesiizer-Studien- reise nach Amerika In österreichischen Blättern wird jetzt das Programm und die Reiseroute für die Fahrt der Theaterbesitzer nach den Vereinigten Staaten, zu deren Teilnahme bekanntlich auch der Reichsverband deutscher Lichtspieltheaterbesitzer aufgc- fordert bat, bekanntgegeben. Die Reise soll am 4. Juni be¬ ginnen und am 34. Juli mit der Ankunft in Cuxhafen beendet Tonfilmerfolge in Frankfurt Ln Ufa-Palast gefällt „Der weiße Teufel" außerordentlich „Die Nacht gehört uns“ läuft im Roxy-Palast bei unvermin¬ dertem Interesse schon die vierte Woche. „Dich hab' ick geliebt“ hält sich im Gloria- Palast sogar schon die siebente Woche auf dem Programm. Nach Mitteilung der Direktion haben etwa 50 000 Menschen diesen Film besichtigt, das sind zehn Prozent der Frankfurter Bevölkerung, es ist dies viel¬ leicht der größte Publikums¬ erfolg, den ein Film in Frank¬ furt in den letzten Jahren ver¬ buchen konnte. „Befriedigende Resultate" Gelegentlich einer Bespre¬ chung in Wien wurde mitgeteiit, daß Versuche, die mit den Thir- .-ingschen Selenzellen der öster¬ reichischen Selenophon - Ton- iilmgesellschaft in dem Wiener Laboratorium der Western Elec¬ tric vorgenommen wurden, be¬ friedigende Resultate erzielt hätten. Diese Mitteilung scheint in einem..stimmungsfördernden' Zu¬ sammenhang mit der im „Kinc- matograph" kürzlich veröffent¬ lichten Nachricht, daß die Ver¬ handlungen Tobis—Selenophon ins Stocken geraten seien und nun Verhandlungen mit amerikanischen Gruppen ge¬ pflogen würden, zu stehen Tonfilmschlager im Rundfunk In Amenka sind Tonfilm¬ darsteller, die in ihren Ton¬ filmen Schlagerntunmern haben, ständig aal den Programmen der Sendegesellschaften zu finden, so z. B. Gloria Swanson mit zwei Liedern aus dem United- Artists-Film „The Tresspasser " (Jenseits der Schranken), Do¬ lores de! R.0 mit dem Lied „Evangeline" und „Ramona“ und Harry F.ichmans mit Lie¬ dern aus United-Artists-Ton- Sicher waren bei uns deutsche Tonfilmstars mit ihren Schla¬ gern eine prima Nummer für die Sendeprogramme. Josef von Sternberg abgereist Josef von Sternberg, der die Aufnahmen für den Jannings- Ufaton-Film „Der blaue Engel“ beendet ha:, ist gestern von Berlin abgereist, um sich mit der „Bremen" nach Amerika einzuschiifen. Schlechtes Gedächtnis Die Licht-Bild-Bühnc bringt in ihrer Nummer vom 8. Fe¬ bruar eine Zusammenstellung der deutschen Großst- Itkinos mit dem Bemerken, daß sic das Material zum ersten Male der Öffentlichkeit unterbreitet. Für die Licht-Bild-Bühnc ist es das erstemal, der „Kine- matograph" aber brachte genau ein Jahr vorher am 8. Februar die gleiche Zusammenstellung, nur natürlich nach dem Stande von damals, der sich aber nur unwesentlich verändert hat. Wenn man ein zuverlässiges Archiv besitzt, das gerade auf statistischem Gebiet vollkom¬ men seiu will, dürfte ein sol¬ cher Irrtum eigentlich nicht Vorkommen. Zumindest müßte man auf den Zusatz „zum ersten Male" verzichten, der hier, wi« so oft, leider falsch ist