Der Kinematograph (February 1930)

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Neue Film-Musik Besprochen von Hugo Leonard. Es geht auch mit einem Schlager National-Film-Verleih schreibt uns: „Wie uns aus dem Rhein¬ land berichtet wird, läuft in Köln bereits in der 9. Woche in dem Brmgmeierscben Thea¬ ter. Lichtspiele des Westens (Direktion Georg Besser), der AI Jolson-Film „Smging Fool" nach wie vor bei vollem Hause. Es ist hiermit erwiesen, daß auch im Rheinland trotz aller Dementis von seiten der Rhei¬ nisch - Westfälischen Theater¬ besitzer ein Einschlagerpro¬ gramm eine mehrwöchentliche Spielzeit erreichen kann. Aller¬ dings ist diese Spielzeit bis heute ein Rekord für Rhein¬ land und Westfalen. Dies ist um so interessanter, als prominente Theater im Rheinland und Westfalen be¬ reits in letzter Zeit dazu über¬ geben, zu lOOprozentigen Ton¬ filmen noch einen zweiten gro¬ ßen stummen Schlager zu spie¬ len. Daß diese Theater noch immer nicht einsehen wollen, daß sie sich damit ihr eigenes Grab graben, ist sehr bedauer¬ lich, und es müßte hier endlich einmal Remedur geschaffen Kurt Wesse wird wieder Autor Kurt Wesse, der Dramaturg der Bayerischen Filmgesell¬ schaft. hat auf dem Wege güt¬ licher Verhandlungen sein Ver¬ hältnis mit dem Münchener Konzern gelöst und wird sich wieder freier produktiver Tä¬ tigkeit widmen. Zur Zeit beschäftigt er sich mit der Abfassung eines Ton¬ filmmanuskripts für die Emelka. Es ist aber anzunehmen, daß er seine bewährte Tätigkeit als Dramaturg und Cutter auch in Zukunft von Fall zu Fall aus¬ üben wird. Jedenfalls wäre es schade, wenn seine besondere Bega¬ bung auf diesem Gebiet in Zu¬ kunft brach liegen würde. „Salon der Meerungeheuer" Mit den Aufnahmen zu die¬ sem neuen Ufaton-Kulturfilm, der in der Art wie der erste Ton-Kulturfilm „Raritätenladen" das interessante Thema „Kampf ums Dasein auf dem Meeres¬ gründe" behandelt, wurde in Neubabelsberg begonnen. Der sehr rührige Rondo-Ver¬ lag hat eine Anzahl gefälliger Stücke ediert: 1. „Dies und das", Text und Musik von Roll Roeder. Dieser junge Komponist, Textdichter, Schauspieler, Sänger ist ein Musterbeispiel für die Viel¬ seitigkeit der heutigen Jugend. Die heutige Jugend braucht bald keine zünftigen Komponisten und Dichter mehr! „Dies und das" ist jedenfalls ein flotter Marsch für bewegte Film- Szenen. — 2. „Mädel, komm wir wollen wandern", von W. Ritzel, Text von Jörg Ritzel, ist ein innig deutsch empfundenes Marsch¬ lied von echter Volkstümlich¬ keit, sehr geeignet für ent¬ sprechende gefühlvolle Film- Handlungen. — 3. Der Dichterkomponist En¬ gelbert Zaschka beschert uns sein Werk: „Wer hat denn bloß den Hering am Schlips mir fest¬ gemacht?" Ob sich seine Hoff¬ nung. daß diese Frage von allen Zeitgenossen wiederholt werden wird, als berechtigt herausstel- len wird, muß abgewartet wer- 4. Nicht sehr eindrucksvoll ist das langsame Walzer-Lied „Wie ist das Küssen doch be¬ liebt!" von Richard Jaeger, allenfalls für neutrale lyrische Vorgänge verwendbar. — 3. Der Foxtrott „Ein bißchen hin — ein bißchen her” aus der Operette „Eine Nacht in Ka ro" ist eine der schwächeren Num¬ mern unseres Jean Gilbert. Be¬ merkenswert jedoch das Or¬ chester-Arrangement von Leo Leux. Dieser Foxtrott ist eine brauchbare Unterlegung von Tanz-Szenen. — 6. „Für jeden etwas" nennt Siegwart Ehrlich ein Marsch¬ lied mit Text von Alfred Berg. Es ist schmissig, melodiös und flott. Man kann damit marsch¬ mäßige Film-Bilder gut unter- 7. Siegwart Ehrlich liefert auch einen flotten Foxtrott, be¬ titelt „Die Isabelle huppt in die Welle". Text ebenfalls von ihm. Musik und Text sehr ori¬ ginell. Die Nummer kann auch im Kino ihren Weg machen. Sie paßt gut zu Lustspiel- und grotesken Szenen. — 8. Ein anderer Foxtrott stammt von Percy Milton, der Text von dem Routinier Char¬ les Amberg. Titel: „Gehn Sie baden!" Der Text ist lustig und witzig, die Musik sehr nett. l» : c Nummer eignet sich auch für groteske, überhaupt lustige Situationen. Man kann sich z. B. dabei die Sprünge von Harold Lloyd vorstellen. — 9. Walter Kollo erkennt man doch deutlich in dem Marsch „Schatz, muß Liebe schön sein!" aus dem Singspiel „Arme Rit¬ ter". Text von Kurt Schwa¬ bach. Arrangement, wie immer, erstklassig von Nico Dostal. — Dieser Marsch ist ein echter Kollo, melodiös, zum Mitsingen und Mittanzen. — 10. Besonders für paro- distische Handlungen verwend¬ bar ist der sehr gut gearbeitete Slow-Fox „Heut' spielt mein Sebastian", Text und Musik von Charles Amberg und Hugo Wie¬ ner, sehr geschicktes Arrange¬ ment von Willy Geisler. — 11. Eine erstklassige musika¬ lische Arbeit stellt der schon bekannte Slow-Fox ven Trojan Wellisch dar, mit gutem Text von Egon Schubert und sehr guter Instrumentalion von einem Ungenannten. — Titel „Schenk' mir nur einen Tag aus deinem Leben 1 " Jede, nicht ernste, Situation paßt dazu. — 12. Dagegen muß man die Musik von Emil Palm, benannt „Ich kenne ein Häuschen in Rüdesheim". schwach nennen. Dies Walzerlied eignet sich nur für irgendwelche neutrale 13. Wenig befriedigend er¬ scheint ein One-Step von Max Schulz-Berger „Vor Tietz am Alexanderplatz". — 14. Der Foxtrott von Willy- Rosen „Ich kann nicht „nein“ sagen" ist auch für das Kino geeignet, besonders für flotte Vorgänge auf der Leinwand. — 15. Erich Zieglers Slow-Fox „Wann werden wir uns wieder- seh'n?" ist ebenfalls als sehr gelungen anzusprechen. Man kennt dies Tanzlied mit dem Text von Egon Schubert. 16. Reizend und schmissig ist die Musik von Gärard Jacobson zu Theo Haitons Text .Wer hat dich bloß so aufgeklärt, mein Klärchen?" Sie ist gut für alle lustigen Szenen. Auf Leben und Tod Fabrikat und Verleih: Deutsche Universal Länge: 2045 Meter, 6 Akte Urautführung Schauburg Für Eddie Polo, den bewähr¬ ten Sensationsdarsteller, haben Fritz Falkenstein und Walter Wassermann ein Manuskript geschrieben, in dem es nach bewährten Mustern abenteuer¬ lich genug zugeht, und in dem es durch viele spannungsreiche Momente hindurch zu einem natürlich guten Ende kommt. Eddie Polo ist in diesem Film ein Teufelskerl von einem Ar¬ tisten, der sich aus angebore¬ ner Menschenfreundlichkeit um allerlei Dinge kümmert, die ihn eigentlich von Haut und Haar nichts angchen. Polos darstellerische Helfer sind Peggy Norman-Szekely, Rolf van Goth Angelo Ferrari, Rina Marsa usd Karl Falken¬ berg. Sehr gut die Photographie von Charles Stumar, die Ar¬ chitekten Knarer und Schiller haben den dekorativen Rah¬ men geschickt und zweckent¬ sprechend gezogen. Im gleichen Programm läuft ein Wildwest-Film „Der Kara¬ wanenführer von Oklahoma", in dem Ken Maynard, der aus¬ gezeichnete Cowboy-Darsteller, allerlei kühne Reitertaten ver¬ richtet. Beide Filme gefielen in der Schauburg, sie werden in Pro¬ grammen für das breitere Publi¬ kum immer ihren guten Platz Der Mann im Dunkel Im Lützow-Palast läuft die¬ ser Albö-Film, dessen Held der Gentleman-Hcchstapler Lux iet, der sich durch die in vorher¬ gehenden Filmen geschilderten Abenteuer schon ein Publikum geschaffen hat. Auch diesmal erlebt Lux wie¬ der allerhand abenteuerliche Dinge, es gibt Szenen mit dra¬ matischen Spannungseffekten, den zu allen Zeiten zahlreichen Liebhabern von Kriminalgc- schichten gefallen solche Filme, wie der lebhafte Beifall zeigt, immer. Regie: Edmund Heuberger. Carl Auen als Lux flott und sympathisch. Weitere Mit¬ wirkende: Berisch, Falkenstein, Ledebur, Edith Meinhardt. „ClNlMA G A ZI NE" l erlag: Lea Pabiicationa Pascal. Pmhrn Vgrlrttmng: (Marge Oulmmnn. Berlin W15. Pariser Straße 18. Erscheint »üchcDÜkfc. Große» BÜdennatcria] Steht 4er deutschen Filmindustrie zwecks Auskünfte, Informationen. Vermittlungen {«der Ar« zur Vertt|wj „La Cinematographie Franfaise u Erscheint wSehcntlich — 8. Jahrgang 19. nx de U Cour-de-Nonet, Peri. JXX«1 - Ttltphone: Rosette 04-J4