Der Kinematograph (February 1930)

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Oesterreich und der Tonfilm Ad valorem-Basis für die britischen Filmzölle Der britische Schatzkanzler Snowden will vom Unterhaus die Genehmigung zur Umände¬ rung des auf der linearen Ba¬ sis berechneten Filmzolles auf die Wertbasis erlangen. Er be¬ gründet die Änderung dann', daß in der nächsten Zeit mehr qualitativ produziert werde. In erster Linie würde sich die Änderung gegen die amerikani¬ schen Filme richten, die heule mit 2 Cents pro FuB positiv und 10 Cents pro Fuß negativ ver¬ zollt werden. Von Amerika werden bereits Vergeltungsma߬ regeln angedroht. „Capitol" in Hameln In der vergangenen Woche wurde das neue Hamelner Lichtspieltheater „Capitol" mit einer Festvorstellung eröffnet. Der Besitzer des neuen schönen Theaters, Herr Heinrich Räcker, dem auch die „Schauburg" in Holzminden gehört, begrüßte die Ehrengäste. Das von Herrn Räcker mit fachmännischem Geschick und gutem Geschmack zusammengestellte Programm der Eröffnungsfeier brachte nach ausgezeichneten Orchester- und Gesangsdarbietungen als Hauptfilm den Greta-Garbo- Film „Krieg im Dunkel". Das neue, im Zentralhotel ge¬ legene Lichtspieltheater ist mit allen modernen Einrichtungen versehen und verträgt einen Vergleich mit großstädtischen Lichtspielhäusern durchaus. Herr Räcker durfte für seine geglückte Schöpfung viele Glückwünsche entgegennehmen. überrascht hat es im Aus¬ land, mit welcher Fixigkeit die Theaterbesitzerscbaft des so armen Österreich sich auf den Tonfilm umzustellen verstand, was vielleicht auf den Umstand zurückzuführen ist, daß infolge des besonders schlechten Ge¬ schäftsganges die österreichi¬ schen Kinobesitzer nach dem Tonfilm als nach dem letzten rettenden Strohhalm griffen. Von Interesse ist es, über die Tonfilm-Erfahrungen die Ansichten eines österreichi¬ schen Fachmannes, wie Herrn Kommerzialrat Artur Stern, Präsident des Bundes der Film¬ industriellen in Österreich, zu hören, der sich unserem I. J.- Korrespondentcn gegenüber folgendermaßen ausgesprochen hat: „Trotz der gegenwärtig so mißlichen wirtschaftlichen Si¬ tuation sind ca. 30 Wiener Be¬ triebe — darunter alle führen¬ den Lichtspielhäuser — also 20 % der gesamten Wiener Kinos in Tonfilmtheater umge¬ wandelt worden. Dabei sind folgende Erfahrungen gemacht Die ausgesprochen guten Tonfilme haben hier ein greße«, Geschäft gemacht. Das Publi¬ kum hat bei solchen Spitzen¬ filmen die Kassen geradezu ge¬ stürmt. Der mittlere ameri¬ kanische. nachsynchronisierte Tonfilm ist in unseren Kinos abgefallen. Da diese letztge¬ nannten Filme hier in ier über¬ wiegenden .Mehrzahl waren, ist das Publikum in der letz.en Zeit den Tonfilmen gegenüber etwas kopfscheu gemacht wor¬ den. Naturgemäß haben aber auch die Theater, die den stummen Film spielen, unter der Anziehungskraft der Ton¬ filme gelitten, um so mehr, als das stumme Material, infolge der Tonfilmbcwegung, zu mangeln anfängt. Die Lage der Verleihe hat sich durch das Anstürmen des Tonfilms katastrophal gestal¬ tet. Nur die Amerikaner und ein bis zwei deutsche Verleiher haben Tonfilme auf den Markt gebracht, die wirklich Schlager waren. Die übrigen unter der Flagge Tonfilm segelnden soge¬ nannten synchronisierten Durch¬ schnittsfilme haben dem hiesi¬ gen Verleih, der Riesen-Lizen- zen dafür bezahlen mußte, nicht nur keinen Gewinn gebracht, sondern viel Geld gekostet, das Was die Fabrikation betrifft, so versucht man sich hier momen¬ tan den gegebenen Verhält¬ nissen anzupassen. Da in Wien gegenwärtig noch kein einziges Tonfilm Atelier besteht, ist na¬ türlich an eine reguläre Ton- filmcrzejgung derzeit nicht zu denken. Man begnügt sich also vorläufig damit, noch stumme Filme herzustellen, welche dann nachträglich in Berlin durch Aufnahme von Gesangs¬ piecen und Sprecheinlagen zu Tonfilmen umgestaltet werden. Das ist natürlich nur ein Be¬ helf, eine richtige österrei¬ chische Tonfilmfabrikation müßte hier erst geschallen werden, was aber natürlich erst möglich sein wird, wenn in Wien ein Tonfilm-Atelier er¬ steht." Frankfurter Tagung Die am Dienstag, dem 25. Fe« bruar 1930, in Frankfurt a. M. staltfmdende Tagung der hes¬ sischer, und hessen-nassauischen Lichtspiel-Theaterbesitze.- be¬ ginnt durch den Ausfall der Interessentenvorstellung im „Ufa-Palast" nicht, wie zuerst gemeldet, um 2 Uhr nachm., sondern nm 11 Uhr vormittags im Vereinssaal des Restaurant „Kyffhäuser", Frankfurt a. M., Kaiserstr. 62, statt. Film auf dem Theater Hanni Weiße, die soeben ihren Film „Ehestreik" unter der Regie von Carl Boese be¬ endet hat, spielt jetzt mit Al¬ win Neuß Operette und absol¬ viert im Augenblick eine Schweizer Tournee mit star¬ kem, nachhaltigem Erfolg. Karl Heinz Wolff, der be¬ kannte Filmregisseur, tritt all¬ abendlich im Kleinen Theater in der hübschen Posse „Der Wal¬ zer von heut' Nacht“ als Guts¬ besitzer Buttgereit auf. Er darf sich in den guten Erfolg mit Erika Gläßner und Hilde Wör- ner teilen. Television-Apparat im Hotelzimmer Das neue Waldorf -Astoria- Hotel. das nach dem Abbruch des alten an der Park-Avenue aufgeführt wird, erhält in Ver¬ bindung mit der Radio-Installa¬ tion in jedem Zimmer auf Wei¬ sung des Präsidenten der Hotet- gesellschaft, Bommer, eine Tele¬ vision-Einrichtung für jeden Gast. Bommer ist überzeugt, daß bis zur Fertigstellung des Riesenhotels im Herbst 1931 din Television Gemeingut der ame¬ rikanischen Nation gew orden ist Prager Der Regisseur Leo Marien beendet die Aufnahmen zu sei¬ nem zweiten Film Prager Pro¬ duktion „Schwarze Augen . . ." Die Titelrolle verkörpert die jugendliche Polin Ly Corelli. In den übrigen Rollen sind be¬ schäftigt: J. W. Speerger, Hel¬ ga Noväkovi, Ceni-k Sieg!, Eman Fiala. An der Kamera Josef Bulänek. Monopol Dafa- Film. Auf Beschwerde der Berufs*^ Photographen und Eingaben des Publikums verbot die Stadt Brünn (Mähren) das Filmen der Passanten auf den Brünner Notizen Straßen ohne deren Kenntnis und Zustimmung, mit der Be¬ gründung, daß diese Bilder zu verschiedenen Zwecken mi߬ braucht werden können. Die kompetenten Behörden in Prag erkannten ebenfalls, daß das Filmen der Passanten auf den Straßen mit den bestehenden Bestimmungen des Gesetzes und der Gewerbeordnung in Wider¬ spruch steht, und bereiten ein ähnliches Verbot vor, wie es in Brünn bereits erlassen wurde. Dieses Verbot dürfte wahr¬ scheinlich schon in den näch¬ sten Tagen auf alle größeren und alle Badestädte ausgedehnt werden. Österreichische Filmzeituni? ( Da, O.ra» Ar » ■■... , |f|| , * WIEN VII. N«ob»u£»i,c 36. Tdcphos 38-1-90. E P”*'*’, “ nd , " br * i t* 1 *'** FackbUtt m Z.otrd'urop • p*r .!* °r - ti T * d, ~ ho * ,ow * k * i - v CINEMA